TRADERS´ Briefing - Nr. 0503 - 02.04.2024

Ausgabe Nr. 503, 02.04.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

angesichts der schwachen Konjunktur bleibt die übliche Frühjahrsbelebung am deutschen Arbeitsmarkt verhalten. Die Behörden-Chefin Andrea Nahles betonte, dass Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im März weniger als üblich abnahmen. Die konjunkturelle Flaute erschwert grundsätzlich die Arbeitsplatzsuche. Die Arbeitslosenzahl sank um 45.000 auf den Wert von 2,769 Millionen, die Arbeitslosenquote auf 6,0 Prozent. Der Aktienmarkt reagierte kaum auf die Daten: der DAX lag knapp im Plus bei 18.492,49 Punkten. Die US-amerikanischen Börsen hatten am Ostermontag geöffnet und schlossen uneinheitlich in Sachen Indizes, während Rohstoffe gute Gewinne machen konnten. Der Fear-and-Greed-Index steht zum Dienstagmorgen auf dem Wert von 72 Punkten. Durch den Beginn der Sommerzeit in Deutschland ist die Diskrepanz zur vorher stattgefundenen US-Sommerzeit-Umstellung nun wieder aufgehoben - beachten Sie dies bitte in Sachen News und US-Börsenöffnungszeiten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Das Topspiel der Bundesliga zwischen Bayern München und Borussia Dortmund findet ohne Donyell Malen und Gregor Kobel statt. Malen erlitt einen Schlag auf den Oberschenkel, Kobel ist wegen eines Magen-Darm-Infekts ausgeschieden. Dortmund wird voraussichtlich bis zur nächsten Saison auf Ramy Bensebaini verzichten müssen. Stürmer Sébastien Haller steht jedoch nach einer Verletzungspause wieder zur Verfügung. Die BVB-Aktie schloss zuletzt an der XETRA mit einem Plus von 0,15 Prozent auf 3,35 Euro.

Nach massivem Protest von Umweltschützern hat die Regionalregierung von Apulien vorerst den Ausbau einer riesigen Porsche-Teststrecke im Süden Italiens gestoppt. Der Präsident der Region hat ein Machtwort gesprochen und die Vereinbarung über das Projekt ausgesetzt. Aktivisten sammelten rund 40.000 Unterschriften gegen die Pläne des Stuttgarter Autobauers. Porsche plante, etwa 450 Millionen Euro in das 700 Hektar große Gelände zu investieren. Die Porsche-Aktie verzeichnete am Donnerstagabend ein Minus von 1,39 Prozent beim Schlusskurs von 92,28 Euro an der XETRA.

Swatch-Chef Nick Hayek plant trotz seines bevorstehenden 70. Geburtstags keinen Rücktritt, solange er Freude an seiner Tätigkeit hat. Sein Neffe Marc Hayek wurde für einen Verwaltungsratssitz nominiert, was Spekulationen über eine mögliche Nachfolge auslöste. Nick Hayek betont jedoch, dass die Entscheidung, das Unternehmen zu leiten, allein Marc obliegt. Die Nominierung seines Neffen signalisiert jedoch Kontinuität und das Bekenntnis der nächsten Generation zur Swatch Group. Das Wertpapier notierte zuletzt an der LS Exchange mit einem Gewinn von 1,01 Prozent auf glatt 10,00 Euro.

Die teilweise Legalisierung von Cannabis zum 1. April wirft Fragen zum Umgang mit Suchtmitteln am Arbeitsplatz auf. DAX-Konzerne wie Continental haben klare Betriebsvereinbarungen, die ein absolutes Verbot von Alkohol und Rauschmitteln, einschließlich Cannabis, vorsehen. Ausnahmen gelten möglicherweise für Firmenveranstaltungen. Die Continental-Aktie verlor am der XETRA um 0,48 Prozent und notierte damit am frühen Donnerstagabend auf einem Wert von 66,90 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der letzte Handelstag für den DAX war der Donnerstag, der 28.03.2024. Der Handel war sehr verhalten und mit seinem Seitwärtsmarkt kaum der Rede wert. Das Gap zur Eröffnung war mit lediglich 0,31 Punkten nahezu ausgefallen. Das Tagestief fand sich um 9:10 Uhr auf 18.468,87 Punkten, das Tageshoch um 16:15 Uhr auf der Marke von 18.513,83. Ein kleiner grüner Doji war das charttechnische Resultat bei einem Tagesplus von 15,40 Punkten bzw. einem kleinen Überschuss in Höhe von 0,08 Prozent auf den Vortag bei schlussendlich 18.492,49 Zählern.

Weiterhin sehr stark zeigt sich der ADL-Indikator, dessen Momentum ungebremst anhält: 28 Aktien aus dem Pool der 40 DAX-Titel notierten am Abend mit einem Gewinn, zwölf Wertpapiere hingegen mussten mit Verlusten in die Feiertage gehen. Siemens Energy verzeichnete auf dem ersten Rang einen Kursanstieg von 3,28 Prozent auf 17,005 Euro, Merck stieg als Zweitplatzierte um 2,12 Prozent auf 163,60 Euro, währen die Aktie der Rheinmetall um 1,84 Prozent auf 521,00 Euro ansteigen konnte, was den dritten Platz in der Tagesauszählung sicherte.

Elegant und geschmeidig zeigt sich seit Wochen der MACD, der in seinem Aufwärtstrend eine engere Phase erleben durfte, sich jedoch seit rund zwei Wochen wieder im Ausbreiten befindet. Das bedeutet, dass sich die MACD-Linie ein ganzes Stück weit von der roten Signallinie entfernen konnte.

Nach dem langen Anstieg bis zu den Ostertagen stellt sich für heute die Frage, ob mit der leichten Umkehr-Tageskerze vom Donnerstag heute bzw. in den nächsten Tagen eine Korrektur beim wichtigsten deutschen Aktienindex ansteht. Grundsätzlich spricht jedoch dieses Argument nicht zwingend gegen den weiteren Lauf der Rallye auf das neue Ziel mit dem Namen "19.000". Haben wir die Chance, dieses grandiose Hoch noch in der heute beginnenden Handelswoche zu sehen?

Zur aktuell vorbörslichen Stunde der Analyse steht der Kurs im Bereich der 18.500 Punkte und damit leicht oberhalb des letzten Schlusskurses. Dies gilt als gutes Omen für einen positiven Handelstag.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.