TRADERS´ Briefing - Nr. 0505 - 04.04.2024

Ausgabe Nr. 505, 04.04.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

wegen eines schweren Erdbebens vor der Küste Taiwans stoppte der weltgrößte Chiphersteller TSMC vorübergehend Teile seiner Produktion. Die Fabriken wurden evakuiert, alle Mitarbeiter sind sicher. Die Aktie von TSMC sank um 0,46 Prozent auf nunmehr 130,40 US-Dollar. Das Unternehmen, das bis zu 60 Prozent Marktanteil hat, spielt eine Schlüsselrolle in den weltweiten Lieferketten. Die Börsen in China und Japan verzeichneten vorübergehende Verluste von bis zu einem Prozent aufgrund des Bebens. Um einen Punkt reduziert präsentiert sich der Fear-and-Greed-Index am Donnerstagmorgen auf dem Wert von 62 Zählern im Bereich der einfachen Gier. Die Wallstreet schloss zum späten Abend uneinheitlich, die europäischen Indizes ein paar Stunden zuvor mit Gewinnen. Die Sparte der Metalle gehörte zu den Profiteuren am gestrigen Handelstag.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Intel verzeichnet einen weiteren Verlust in der Chip-Auftragsfertigungssparte mit einem Betriebsverlust von sieben Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr. Der Konzern prognostiziert das Jahr 2024 als das mit den größten operativen Verlusten und strebt eine Gewinnschwelle bis etwa 2027 an. Die Intel-Aktien sanken und schlossen am frühen Abend mit einem Verlust von 7,07 Prozent beim Kurs von 37,795 Euro nach dieser Ankündigung von Konzernchef Pat Gelsinger.

Der Rückversicherer Swiss Re überrascht mit einem Chefwechsel: Andreas Berger wird ab dem 1. Juli 2024 neuer Vorstandsvorsitzender, während Christian Mumenthaler das Unternehmen nach acht Jahren verlässt. Die Anleger reagieren skeptisch - die Aktien der Swiss Re sanken am Mittwoch um 3,36 Prozent auf 28,80 Euro an der LS Exchange. Berger leitete zuvor die Geschäftseinheit Corporate Solutions für Großkunden.

Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die nahe des RTL-Sendezentrums in Köln gefunden wurde, konnte erfolgreich entschärft werden, teilte die Stadt mit. Die Evakuierung umfasste nahe gelegene Gebäude wie das RTL-Sendezentrum, was Programmänderungen verursachte. Moderatorin Roberta Bieling musste das Studio für das Mittagsjournal "Punkt 12" verlassen und begrüßte die Zuschauer aus dem Rheinpark. Die Evakuierung betraf Unternehmen wie den Versicherungskonzern HDI und die "Europäische Agentur für Flugsicherheit", während Anwohner kaum betroffen waren. Schiffs- und Bahnverkehr wurden während der Evakuierung ebenfalls eingestellt. Die Aktie der RTL-Group notierte am Abend mit einem Plus von 1,28 Prozent beim Schlusskurs von 31,75 Euro.

Der deutsche Maschinenbau verzeichnete im Februar einen Rückgang der Bestellungen um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so der VDMA. Sowohl Inlands- als auch Auslandsaufträge gingen um elf bzw. zehn Prozent zurück. Konjunkturforscher erwarten eine Trendwende im zweiten Halbjahr, doch der Maschinenbau reagiert bekanntlich langsam auf konjunkturelle Veränderungen. Die anhaltende Auftragsflaute könnte sich noch fortsetzen, trotz einer sinkenden Inflation, die die Hoffnung auf Zinssenkungen erhöht.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Auch gestern fiel das Gap beim deutschen Leitindex wieder nahezu vollständig aus, und der DAX startete mit einem Kurs von 18.281,82 Punkten um 9:00 Uhr an der XETRA. Ein unruhiger Lauf führte zu einem Zwischenhoch um 11:40 Uhr sowie zu einem Zwischentief um 15:25 Uhr, bevor sich der Index daran begab, zu steigen. Das Tageshoch notierte mit 18.375,59 Punkten um 17:30 Uhr nahe dem Schlusskurs auf 18.367,72 Zählern. Es verblieb ein Gewinn in Höhe von 84,59 Punkten bzw. 0,46 Prozent auf den vorherigen Tag.

Der ADL-Indikator konnte bei 21 Gewinnern aus dem Pool der 40 Titel wieder leicht ansteigen. Das waren gestern die drei DAX-Aktien mit den höchsten Gewinnen: BMW stieg um 4,88 Prozent auf 111,85 Euro und belegte damit den ersten Platz. Die Commerzbank generierte bis zum Abend ein Plus von 4,61 Prozent beim Kurs von 13,285 Euro, was für den zweiten Platz ausreichte. Porsche Automobil legte um 3,29 Prozent zu und schloss als Drittplatzierter auf 50,58 Euro je Aktie.

Beim MACD kommen sich die beiden Linien ein Stück näher, auch wenn die MACD-Linie beschlossen hat, aktuell den Seitwärtsgang einzulegen. Der MACD steht somit weiterhin im lang geöffneten Long-Signal, das akute Zeichen der Schwäche innehat.

Der Mittwoch endete mit einem Inside-Day, der sich nach Regelwerk handeln lässt. Hierbei ist der Ausbruch in nördliche Richtung die bevorzugte Wahl für den Swing-Trader. Da die Korrektur vom Vortag beendet scheint, ist der Weg nach oben die logische Entscheidung für Analysten und Trader. Da es an den Börsen jedoch nie um Logik geht, sondern um Fakten und Erwartungen, bleibt auch der heutige vorletzte Handelstag der Woche spannend.

Zur vorbörslichen Stunde lässt sich der Kurs des deutschen Leitindex im Bereich der 18.360/18.380 beobachten. Das bedeutet, dass die Chancen gutstehen, dass das gestrige Schlusskursniveau bis zur Eröffnung gehalten werden kann.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.