TRADERS´ Briefing - Nr. 0506 - 05.04.2024

Ausgabe Nr. 506, 05.04.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die deutschen Medienregulierer fordern von Google Anpassungen bei den Kriterien für den Zugang von Pressehäusern zu Google News Showcase. Sie sehen einen Verstoß gegen den Medienstaatsvertrag und geben dem Unternehmen drei Monate Zeit für Anpassungen. Google betont, dass die Auswahl objektiv und nichtdiskriminierend erfolgt. Der Streit entstand aus einer Beschwerde eines Verlags, der aufgrund geringer Reichweite keinen Zugang erhalten habe. Die Medienanstalten überwachen die Einhaltung medienrechtlicher Gesetze und regulieren unter anderem Internet-Plattformen. Der Fear-and-Greed-Index stürzte zum heutigen Freitagmorgen um 13 Punkte ab. Damit steht der Sentiment-Indikator auf dem Wert 49 im neutralen Bereich. Die Wallstreet schloss zum späten Abend mit Verlusten, die europäischen Indizes einige Stunden früher mit Gewinnen. Daher könnte die heutige Eröffnung für viele Titel negative Tendenzen aufweisen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Disney plant, gegen die Passwort-Weitergabe in seinem Streamingdienst vorzugehen. Bob Iger kündigte an, im Juni erste Maßnahmen in einigen Ländern zu ergreifen, bevor im September weltweit das Teilen von Passwörtern außerhalb eines Haushalts unterbunden wird. Dies geschieht im Rahmen des Ziels, Disney+ bis Ende September profitabel zu machen. Allerdings könnte ein zu hartes Vorgehen verärgerte Nutzer zur Konkurrenz treiben. Im Gegensatz dazu hat Netflix, der Marktführer im Streaming, bereits seit Monaten Maßnahmen gegen Passwort-Weitergabe ergriffen, und dadurch sogar mehr Abonnenten gewonnen. Die Aktie der Walt Disney Company schloss am Donnerstagabend mit einem Abschlag von 2,46 Prozent auf 110,40 Euro.

Laut einem Bericht von Bloomberg erwägt Apple den Einstieg in das Geschäft mit Haushaltsrobotern. Es wird spekuliert, dass das Unternehmen an einem Roboter arbeitet, der Menschen im Haushalt folgen kann, sowie an einem Tischgerät mit beweglichem Display. Es bleibt jedoch unklar, ob diese Produkte jemals auf den Markt kommen werden. Nachdem Apple sein E-Auto-Projekt nach rund zehn Jahren Entwicklung eingestellt hat, wird das Unternehmen vorsichtiger bei der Auswahl zukünftiger Produkte sein. Apple notierte am gestrigen Abend mit einem leichten Plus von 0,06 Prozent auf 157,64 Euro.

Im März verzeichnete der deutsche Automarkt einen spürbaren Rückgang, wobei die Neuzulassungen um 6,2 Prozent auf knapp 264.000 Fahrzeuge fielen. Besonders stark war der Rückgang bei Elektroautos mit einem Minus von 29 Prozent, wodurch ihr Marktanteil auf zwölf Prozent sank. Dennoch stiegen die Neuzulassungen von Januar bis März um rund vier Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf knapp 695.000 Einheiten. Unter den deutschen Herstellern verzeichnete nur Porsche im März einen deutlichen Anstieg von knapp 15 Prozent. Das Wertpapier der Porsche Automobil schloss am Donnerstag mit plus 1,34 Prozent auf 51,26 Euro.

Der Adidas-Chef, Björn Gulden, wechselte von Puma und verdiente im ersten Jahr bei Adidas fast 9,2 Millionen Euro. Er erhielt auch fast 11.900 Aktien des Unternehmens als Antrittsprämie, die in vier Jahren verkauft werden können und knapp 2,4 Millionen Euro wert sind. Diese sollen die entgangenen Boni aus seiner Zeit bei Puma ausgleichen. Gulden gehört nun zu den bestbezahlten DAX-Vorstandschefs. Die Adidas-Aktie konnte zum Handelsschluss 0,84 Prozent stärker schließen als noch am Vortag. Sie notierte hierbei auf 203,10 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Deutsche Aktienindex startete auch am Donnerstagmorgen nahezu kurslückenfrei und brauchte nur wenige Minuten, bis er um 9:10 Uhr das Tagestief auf der Marke von 18.340,24 Punkten gesetzt hatte. Im nachfolgenden Aufwärtstrend, der ein deutliches Zwischenhoch um 10:20 Uhr ausbildete, konnte der DAX Punkte gutmachen. Das Tageshoch stellte sich um 16:45 Uhr ein. Fünfzig Minuten später wurde der Index auf 18.403,13 Zählern abgerechnet - ein Plus von 35,41 Punkten bzw. ein Überschuss von 0,19 Prozent.

Mit 22 Gewinner-Titeln konnte sich der ADL-Indikator gestern erneut absetzen und seinen Long-Modus weiter ausbauen. Siemens Energy generierte den größten Anstieg mit einem Plus von 3,85 Prozent auf 18,225 Euro, gefolgt von BMW mit einem Gewinn von 2,55 Prozent auf 114,70 Euro. Auf dem dritten Rang landete Volkswagen mit einem Plus von 2,43 Prozent auf schlussendlich 128,50 Euro.

Als "stoisch parallel" lässt sich der MACD zum heutigen Freitagmorgen beschreiben. Ein kurzer Blick auf das beliebte Histogramm bestätigt diese Einschätzung beim Betrachter. Damit ist jede Entwicklungsrichtung offen: ein schnelles Short-Signal bei einem möglichen Absturz des Kurses, ein gemütliches Strecken beim weiteren Aufstieg, um an die jüngsten Rekordwerte aufzuschließen. Oder die Fortführung des Innehaltens des aktuellen meditativen Zustandes.

Vorbörslich steht der deutsche Leitindex zur aktuellen Stunde im Bereich der 18.160/18.180 Punkte. Und dieser Wert befindet sich um mehr als 200 Punkte tiefer als der gestrige Schlusskurs auf XETRA noch hergegeben hatte.

Dies passt zu der Einschätzung, über die wir in der Einleitung sprachen: "Die Wallstreet schloss zum späten Abend mit Verlusten, die europäischen Indizes einige Stunden früher mit Gewinnen." Daher stehen die Chancen für einen positiven Tagesabschluss beim DAX am heutigen Freitag nicht besonders gut.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.