TRADERS´ Briefing - Nr. 0507 - 08.04.2024

Ausgabe Nr. 507, 08.04.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

der US-Arbeitsmarkt verzeichnete im März einen unerwarteten Boom mit 303.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft, während Ökonomen nur mit 200.000 gerechnet hatten. Die Arbeitslosenquote blieb bei 3,8 Prozent. Dies könnte eine Zinssenkung der US-Notenbank im Juni unwahrscheinlicher machen, so die Analysten. Allerdings sank der durchschnittliche Stundenlohn auf den niedrigsten Stand seit Juni 2021, was auf eine Verlangsamung des Inflationsdrucks hinweist. Zum Montagmorgen nahm der Fear-and-Greed-Index wieder deutlich zu und repräsentiert aktuell den Wert 61 im Bereich der einfachen Gier. Die Wallstreet schloss am späten Freitagabend mit Gewinnen, die europäischen Indizes am frühen Abend mit Verlusten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Tesla plant, am 8. August sein lang erwartetes Robotaxi vorzustellen - basierend auf einer neuen technischen Plattform. Firmenchef Elon Musk verspricht, dass Teslas autonom fahren werden und so den Wert der Fahrzeuge und das Geschäftsmodell radikal verändern. Musk plant, auf teure Laser-Radare zu verzichten und stattdessen nur Kameras zu verwenden, was von Fachleuten jedoch umstritten ist. Es bleibt unklar, ob die Robotaxis ausschließlich mit Kameras fahren werden. Am Freitagabend notierte Tesla trotz spannender Aussichten mit einem Verlust von 4,35 Prozent auf 151,74 Euro auf der Plattform XETRA.

Samsung erwartet für das erste Quartal eine Verzehnfachung des Gewinns auf rund 4,89 Milliarden US-Dollar - hauptsächlich aufgrund der Erholung der Halbleiterpreise. Der Umsatz stieg jedoch nur um elf Prozent und blieb hinter den Erwartungen zurück, da die Nachfrage nach Smartphones und anderen Geräten nachließ. Die Aktie des südkoreanischen Herstellers schloss zum Wochenende an der London Stock Exchange mit einem Abschlag von 0,15 Prozent auf 1.292,00 US-Dollar.

Johnson & Johnson plant die Übernahme von Shockwave Medical für rund 13,1 Milliarden US-Dollar. Pro Aktie sollen 335 US-Dollar gezahlt werden - etwas mehr als der Schlusskurs von vor zwei Handelstagen. Das Management erwartet einen Abschluss Mitte des Jahres und erhofft sich einen Umsatzschub sowie eine Stärkung der Marktposition in der Medizintechnik-Sparte. Das Wertpapier von Johnson & Johnson schloss am Freitag auf XETRA mit einem Minus von 1,29 Prozent auf nunmehr 140,66 Euro.

Bilfinger strebt weitere Übernahmen an - vor allem in den Wachstumsmärkten Mittlerer Osten und USA sowie gelegentlich in Europa, während in Deutschland kein Bedarf besteht. Mit verfügbaren Mitteln von mehreren hundert Millionen Euro plant das Unternehmen, in den nächsten Jahren etwa 20 bis 25 Prozent zusätzliches externes Wachstum zu finanzieren. Der US-Markt ist aufgrund seiner Größe und Wachstumsraten besonders attraktiv, obwohl Bilfinger dort bisher ein kleiner Akteur ist. Bondmärkte sind nach Finanzchef Matti Jäkel wieder aufnahmefähig. Aktuell hat Bilfinger derzeit keine Anleihen mehr im Portfolio. Einige Kernbanken haben das Unternehmen bereits mit "Investment Grade" eingestuft. An der XETRA schloss die Aktie der Bilfinger SE zuletzt auf 42,90 Euro mit einem leichten Verlust in Höhe von 0,23 Prozent.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex musste am Morgen des letzten Handelstages einen hohen Verlust aufs Parkett legen: es ging runter von 18.401,83 Punkten mit einer langen 5-Minuten-Extremkerze. Der Short-ausgerichtete Impuls fand sein Ende nach einem anschließenden Abwärtstrend, der um 11:30 Uhr in das Tagestief auf der Marke von 18.088,03 mündete. Mittags und nachmittags konnte ein flacher Aufwärtstrend wieder Gewinne einspülen, doch es reichte nur bis zum Schlusskurs von 18.175,04 Zählern zur Abrechnung um 17:35 Uhr. Damit verblieb ein Verlust in Höhe von 228,09 Punkten bzw. minus 1,24 Prozent.

Keine Unterstützung erfuhr der ADL-Indikator: lediglich vier Titel aus dem Pool der 40, und damit 10 Prozent, konnten am Freitagabend ein Plus für sich in Anspruch nehmen. Dabei waren die schlechtesten Aktien im DAX die Münchener Rück mit einem Kurs von 424,40 Euro (minus 2,97 Prozent), Bayer mit einem Wert von 27,435 Euro (minus 3,94 Prozent) sowie Zalando beim Preis von 24,23 Euro (minus 5,72 Prozent).

Zum heutigen Wochenstart gab der MACD ein neues Short-Signal weit oberhalb der indikatoreigenen Null-Linie heraus.

Sollte man als Swing-Trader auf dieses setzen? Diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten, da der übergeordnete Trend der Aufwärtstrend ist, der vollkommen stabil und ungebrochen ist. Die derzeitige Short-Bewegung entspricht daher einem Korrekturarm. Dieser kann nun recht lange anhalten, so dass es sich lohnen könnte, ein Wagnis einzugehen, doch muss man in einem ungebrochenen Trend von einer schnellen Rückkehr zur Normalität ausgehen. Daher ist ein Einstieg entgegen der Trendrichtung nicht zu empfehlen. Der DAX steht übrigens weit oberhalb seiner 100-Tage-Linie, und bis ein Durchbruch durch diese geschieht, könnte es noch einige Zeit dauern.

Zur aktuellen frühmorgendlichen Stunde steht der Deutsche Aktienindex vorbörslich genau auf dem Level seines Schlusskurses vom Wochenende.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.