TRADERS´ Briefing - Nr. 0512 - 15.04.2024

Ausgabe Nr. 512, 15.04.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die Aktie von Morgan Stanley verzeichnete am letzten Handelstag einen Rückgang von 0,75 Prozent auf 86,19 US-Dollar an der New York Stock Exchange, nachdem Vorwürfe der Geldwäsche-Kontrollen aufgekommen sind. Berichten zufolge hat ein Teil des Vermögensmanagements zu wenig gegen Geldwäsche unternommen, was zu einem großen Aufsehen an der Wall Street führte. Der Fear-and-Greed-Index hat zum heutigen Wochenbeginn um ganze zwölf Zähler nachgelassen. Damit steht der Sentiment-Indikator mit 46 Zählern im unteren Bereich der Neutralität. Die Wallstreet schloss am Freitagabend mit Verlusten, während die europäischen Indizes mit ihren Ergebnissen ein paar Stunden zuvor immerhin ein Unentschlossen erringen konnten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Netflix erhöht die Preise in Deutschland: Das Premium-Abo mit 4K-Bildqualität steigt auf 19,99 Euro, das Standard-Abo auf 13,99 Euro. Das Abo mit Werbung bleibt bei 4,99 Euro. Seit letztem Jahr bekämpft Netflix das Passwort-Sharing und führte ein günstigeres Abo mit Werbung ein, was die Kundenzahlen steigen ließ. Preiserhöhungen wurden bereits in verschiedenen Ländern durchgeführt, und so kostet in den USA das Premium-Abo jetzt 22,99 US-Dollar im Monat. Hohe Investitionen in attraktive Programme werden als Grund für die Preiserhöhung genannt. An der NASDAQ schloss Netflix am Freitag mit einem Abschlag von 0,95 Prozent auf 622,83 US-Dollar.

Mercedes-Benz war im vergangenen Jahr mit einer Ebit-Marge von 12,8 Prozent der profitabelste Autokonzern weltweit - gefolgt von Stellantis und BMW. Dennoch sank die Marge von Mercedes im Vorjahresvergleich. Tesla verzeichnete den stärksten Rückgang auf 9,2 Prozent. Der Volkswagen-Konzern belegte den zehnten Platz, während Ford das Schlusslicht bildete. Insgesamt erzielten die Autokonzerne aufgrund hoher Neuwagenpreise und einem Absatzplus von sieben Prozent einen Gesamtumsatz von über zwei Billionen Euro, ein Anstieg von 13,7 Prozent im Vergleich zu 2022. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg um gut 15 Prozent auf rund 176 Milliarden Euro. Die Aktie der Mercedes-Benz Group notierte trotz der guten Nachrichten am Freitagabend an der XETRA mit einem Minus von 0,49 Prozent auf 75,37 Euro.

Thyssenkrupp kündigt einen nicht bezifferten Personalabbau an und plant, seine Stahlsparte zu straffen. Die Produktionskapazitäten sollen von 11,5 auf 9 bis 9,5 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr reduziert werden. Die geplanten Änderungen werden auch die Verwaltungs- und Dienstleistungsbereiche betreffen. An der XETRA ging das Wertpapier des Stahlherstellers am Freitagabend mit einem Schlusskurs von 4,856 Euro um 0,90 Prozent leichter in den Tagesabschluss.

Die VARTA-Aktie, am Freitag der mit Abstand größte Verlierer im SDAX mit einem zweistelligen Minus von 31,05 Prozent beim Preis von 9,75 Euro, befindet sich auf horrender Talfahrt. Das Unternehmen steckt in einer tiefen Krise - die Geschäfte laufen schlechter als erwartet. Die Sanierungsbemühungen greifen zu kurz, was zu einer Anpassung der Pläne führt. Aufgrund eines Cyberangriffs liegt kein Jahresabschluss vor, wodurch im Mai der Ausschluss aus dem SDAX droht.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex generierte am Freitagmorgen eine erste lange 5-Minuten-Kerze, aus der heraus es weiter in Richtung Norden ging, bis dieser um 10:30 Uhr sein Tageshoch auf 18.162,56 Punkten erreichte. Nachfolgend stand der restliche Handelstag im Abwärtstrend, der sein Tief um 17:00 Uhr auf dem Level von 17.860,73 Punkten fand. Um 17.35 Uhr standen zum Tagesabschluss 17.930,32 Zähler an, und damit ein Verlust in Höhe von 24,16 Punkten bzw. ein Abschlag von 0,14 Prozent auf den Vortag.

Dem ADL-Indikator reichten 40 Prozent Gewinner-Titel nicht aus, um den Weg nach oben einzuschlagen. So ging es einen Schritt nach unten in Richtung Null-Linie bzw. aufsteigender Signallinie. Die beste Aktie im DAX war am Freitag die der RWE AG mit einem Kurs von 32,49 Euro und einem Anstieg von 3,67 Prozent. Das schlechteste Wertpapier war Sartorius mit einem Kurs von 334,90 Euro bei einem Rückgang von 3,07 Prozent.

An Überzeugungskraft fehlt es dem MACD dieser Zeit nicht, denn seine Ansage lautet ohne Wenn und Aber "Short". Das beliebte Histogramm läuft vom oberen Spielfeld aus in Richtung Null-Linie - seine Signallinie steht mit schwächerem Schwung also ein gutes Stück über dem MACD selbst.

Die aktuelle Short-Korrektur zeigt sich von ihrer stabilen Seite. Es findet kein Abverkauf in Panik statt, sondern eine gemäßigte Kursbereinigung. Wo es zum Halt kommen wird, ist bislang noch offen - jederzeit kann der Markt wieder nach oben eindrehen und seinen Rekordlauf fortsetzen. Analysten sehen die 100-Tage-Linie, die derweil auf 17.120,78 Punkten ruht, als möglicher spätester Halt für den Kurs. Bis dahin dürften jedoch noch einige Tage ins Land ziehen. So sollte es also niemanden wundern, wenn die Ausbildung südlicher Kurse schon vorher ihr Ende findet. Der Freitag schloss als Inside-Day und kann als solcher heute regelkonform gehandelt werden.

Zur frühmorgendlichen Stunde steht der vorbörsliche Kurs des DAX auf dem Level von 17.950 Punkten, und damit leicht über dem letzten Kurs vor dem Wochenende.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.