TRADERS´ Briefing - Nr. 0516 - 19.04.2024

Ausgabe Nr. 516  19.04.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Meta, ehemals Facebook, hat eine leistungsstärkere Version seines KI-Modells namens Llama-3 veröffentlicht. Diese wird neue Funktionen in Apps wie Instagram und WhatsApp sowie im Assistenten Meta AI bieten. Obwohl zunächst nur auf Englisch verfügbar, waren mehr als fünf Prozent der Trainingsdaten in anderen Sprachen. Die Integration des KI-Assistenten in die vernetzte Brille von Ray-Ban ermöglicht es, Fragen zu beantworten und Bilder aus Text schneller zu erstellen. Meta betont, dass sie sich derzeit keine Gedanken über Geschäftsmodelle für KI-Software machen, sondern zuerst Technologien entwickeln wollen, die Menschen nützlich oder interessant finden. Im Gegensatz zu einigen anderen Unternehmen, wie OpenAI, stellt Meta seine Llama-Technologie als Open-Source-Software zur Verfügung, was bedeutet, dass der Quellcode öffentlich einsehbar ist. Dies soll die Sicherheit verbessern und die Notwendigkeit einer einheitlichen Grundlage zur Bewertung von KI-Risiken betonen.
Die amerikanischen Märkte haben, obwohl die Arbeitslosenzahlen etwas besser als erwartet ausfielen, am gestrigen Abend noch mit Verlusten zu kämpfen und schlossen einheitlich im Minus, wohingegen die europäischen Märkte den Handelstag mit einem Plus beenden konnten. Abgesehen vom Crudeoil-Future konnten alle Rohstoffe ein positives Tagesendergebnis verzeichnen.
Der Fear-and-Greed-Index steht am Ende des gestrigen Handelstages bei einem Wert von 35 Punkten im Bereich der Angst und zeigt die angespanntere Stimmung der letzten Tage. Die starke Rallye der letzten Wochen ist nun eindeutig vorbei.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Schindler verzeichnete im ersten Quartal ein Umsatz- und Bestellwachstum. Der Umsatz stieg um 1,1 Prozent auf 2,67 Milliarden Franken, die Bestellungen um 2,5 Prozent auf 2,79 Milliarden. Trotz eines Rückgangs im Neuanlagengeschäft verzeichnete das Unternehmen Zuwächse bei Modernisierungen und im Servicegeschäft. Besonders in Europa-Arabien-Afrika und Amerika wuchs das Unternehmen, während China schwach blieb. Für das Gesamtjahr erwartet Schindler einen währungsbereinigten Umsatzzuwachs im niedrigen einstelligen Prozentbereich und eine Betriebsgewinnmarge von elf Prozent. Die Aktie beendete den gestrigen Handelstag mit einem Gewinn, 4,40 Prozent bei 199,20 Euro.

Sartorius, ein Unternehmen für Labor- und Pharmazulieferungen, verzeichnete im ersten Quartal einen Rückgang des Umsatzes um gut neun Prozent auf 820 Millionen Euro. Bereinigt um Währungseffekte betrug der Rückgang 7,6 Prozent. Obwohl der Auftragseingang um acht Prozent stieg und das Kerngeschäft mit Verbrauchsmaterialien anzieht, gab es eine ausgeprägte Investitionszurückhaltung in China und teilweise auch in Europa. Der Gewinn fiel von 116 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 70 Millionen Euro. Die Prognose für das Gesamtjahr bleibt unverändert, mit einer moderaten ersten Jahreshälfte und einer erwarteten Zunahme der Geschäftsdynamik im weiteren Verlauf des Jahres. Mit einem Verlust von 15,90 Prozent schloss die Aktie bei 276,10 Euro.

Nokia verzeichnete im ersten Quartal einen Umsatzrückgang von einem Fünftel auf knapp 4,7 Milliarden Euro, hauptsächlich aufgrund einer schwachen Nachfrage aus der Telekommunikationsbranche, insbesondere in Nordamerika und Indien. Trotzdem wies das bereinigte operative Ergebnis ein Plus von 25 Prozent auf 597 Millionen Euro auf, was über den Erwartungen der Analysten lag. Dies war größtenteils auf eine Lösung im Lizenzstreit mit chinesischen Smartphone-Herstellern zurückzuführen, die einen Aufschwung in der Technologiesparte mit sich brachte. Nokia-Chef Pekka Lundmark zeigte sich optimistisch für ein stärkeres zweites Halbjahr aufgrund eines anziehenden Auftragseingangs und bestätigte die Jahresprognosen des Unternehmens. Der Nettogewinn stieg um gut die Hälfte auf 438 Millionen Euro. Die Aktie stieg am gestrigen Handelstag 3,38 Prozent und schloss bei 3,212 Euro.

Aixtron, ein Anlagenbauer für die Chipindustrie, reagiert auf Spekulationen über schwächere Geschäfte mit Siliziumkarbid (SiC)-Fertigungsanlagen. Der US-Halbleiterkonzern Wolfspeed erteilte im dritten und vierten Quartal 2023 mehrere Aufträge für die G10-SiC-Anlage, um die Produktion von 200-mm-Siliziumkarbid (SiC)-Wafern auszubauen. Trotz Bedenken in Bezug auf eine mögliche nachlassende Nachfrage betonte Aixtron, dass sie keine Marktanteilsverluste sehen und sogar neue Kunden gewinnen. Das Unternehmen erwartet Marktanteilsgewinne und hat positives Feedback von Wolfspeed und dem Kunden ON Semiconductor erhalten. Details zur aktuellen Nachfrageentwicklung werden am 25. April bekannt gegeben, wenn Aixtron die Geschäftszahlen für das erste Quartal vorlegt. Mit einem Zuwachs von 3,52 Prozent erreichte die Aktie einen Schlusskurs von 22,36 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Trotz eines eher ruhigen Tages konnte der deutsche Aktienindex gestern mit einem leichten Gewinn von 0,14 Prozent schließen. Von einem Eröffnungskurs bei 17.775,41 Punkten bewegte sich der DAX in einer leichten Korrektur auf das Tagestief bei 17.716,92 Zählern zu und zeigte dort eine stärkere Reaktion auf die Unterstützung des 16.04.2024 bei rund 17.730 Punkten. Mit einer konstanten Aufwärtsbewegung konnte der Index den Tag nach einem Tageshoch bei 17.863,32 Punkten bei einem Schlusskurs von 17.837,40 Zählern beenden.

28 Gewinner und zwölf Verlierer sorgten für einen leichten Anstieg im ADL-Indikator, welcher in den letzten Tagen anschaulich seinen Basiswert spiegelt.

Der MACD ist aufgrund des Preisverfalls der letzten Tage deutlich im Short-Modus und hat seine Nulllinie erreicht. Demnach ist nun ein weiterer Abwärtstrend zu erwarten.

Der DAX bewegt sich in den letzten Tagen in einem konstanten Abwärtstrend, mit klaren tieferen Tiefs und tieferen Hochs. Es ist vorerst keine Trendänderung zu erwarten. Die Tageskerze des Mittwochs schloss als Inside-Day und könnte bei einem Breakout als Signal genutzt werden. Aufgrund der aktuellen Bewegungen und dem Short-Modus des MACD ist hier jedoch ein weiterer Abverkauf zu erwarten.

Vorbörslich steht der deutsche Aktienindex bei einem Wert von rund 17.600 Punkten und hatte im außerbörslichen Handel noch einen starken Abverkauf zu verzeichnen.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.