TRADERS´ Briefing - Nr. 0519 - 24.04.2024

Ausgabe Nr. 519, 24.04.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die deutsche Wirtschaft kehrt mit einem Anstieg des Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft (PMI) auf 50,5 Punkte nach zehn Monaten wieder auf den Wachstumspfad zurück - so die monatliche Firmenumfrage von S&P Global. Im Euroraum verstärken sich die Wachstumssignale, wie das PMI-Barometer zeigt, das auf 51,4 Punkte angestiegen ist. Um weitere drei Punkte ging es für den Fear-and-Greed-Index nach oben, so dass der Sentiment-Indikator zum Mittwochmorgen auf dem Wert von 40 Zählern steht. Auch am zweiten Tag der neuen Handelswoche konnten die Wall Street sowie die europäischen Indizes durchwegs mit Gewinnen am Abend aufwarten. Der DAX führt hierbei die Gruppe der Indizes mit einem Plus von 1,55 Prozent an oberster Stelle an - gefolgt vom Russell 2000 mit 1,52 Prozent, sowie dem Nasdaq 100 mit einem Zugewinn in Höhe von 1,51 Prozent auf den Vortag.

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So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Spotify verzeichnet im ersten Quartal dank Stellenabbau und Preiserhöhungen einen Gewinn. Die zahlenden Premium-Nutzer stiegen um 14 Prozent auf 239 Millionen - insgesamt nutzten 615 Millionen Menschen den Service. CEO Daniel Ek ist zuversichtlich, weitere Kunden zu gewinnen, und plant einen operativen Gewinn von 250 Millionen Euro im zweiten Quartal. Der Abbau von 1.500 Arbeitsplätzen und gekürzte Marketingbudgets trugen ebenfalls zum positiven Ergebnis bei. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete Spotify einen operativen Gewinn von 168 Millionen Euro und einen Gesamtgewinn von 197 Millionen Euro im Gegensatz zu einem Verlust von 225 Millionen im Vorjahr. Das Wertpapier stieg am Dienstag zweistellig um 14,36 Prozent auf 290,65 Euro.

Renault kann im ersten Quartal einen unerwarteten Umsatzzuwachs von 1,8 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro präsentieren, während Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten. Trotz Herausforderungen, darunter die verlangsamte Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und Billigimporten aus China, bleibt das Ziel einer operativen Umsatzrendite von mindestens 7,5 Prozent für das Jahr 2024 bestehen. Die Renault-Aktie schloss gestern um 0,44 Prozent auf 47,69 Euro.

SAP verzeichnet im ersten Quartal aufgrund hoher Kosten für Mitarbeitervergütung und Umbau einen unerwartet geringen operativen Gewinn, obwohl das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 16 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro anstieg. Hohe Umbaukosten von 2,2 Milliarden Euro führten jedoch zu einem Verlust von 824 Millionen Euro im Vergleich zu einem Gewinn von 509 Millionen Euro im Vorjahr. SAP plant den Abbau von insgesamt 8.000 Stellen, um sich auf das Thema "Künstliche Intelligenz" zu fokussieren und Kosten zu senken. Der Umsatz stieg dank des florierenden Cloudgeschäfts um acht Prozent auf über acht Milliarden Euro. Der Softwarehersteller landete am Dienstagabend auf dem zweiten Platz im DAX mit einem Plus von 5,27 Prozent beim Schlusskurs von 174,86 Euro.

Die Online-Apotheke Redcare erhält grünes Licht für ihre digitale Einlösemethode von rezeptpflichtigen Medikamenten durch die staatliche Zulassungsstelle Gematik. Mit dem genehmigten eHealth-CardLink können Redcare-Kunden in Deutschland ab Anfang Mai ihr Rezept jederzeit mit ihrer elektronischen Gesundheitskarte und der Unternehmens-App einlösen. Die Redcare-Aktie stieg um 5,1 Prozent nach Bekanntgabe der Nachricht. Der deutsche Markt für verschreibungspflichtige Medikamente wird auf rund 50 Milliarden Euro geschätzt. Konkurrent DocMorris erhielt Mitte April ebenfalls die Zulassung für seine E-Rezept-Einlösungsmethode. Die Redcare Pharmacy notierte am Abend mit einem Gewinn in Höhe von 3,05 Prozent auf 135,00 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex startete am Dienstagmorgen mit einer langen ersten 5-Minuten-Kerze zum Einspeisen des nächtlichen Gaps vom Tief auf 17.861,20 Punkten. Danach regierte der sanfte Aufwärtstrend - beginnend mit einer leichten Korrektur, die zum ersten Zwischentief um 10:55 Uhr führte. Das Zweite, und damit höhergelegene, Zwischentief konnte um 14:15 Uhr gemessen werden. Um 17:25 Uhr fand der DAX sein Hoch des Tages und schloss zehn Minuten später unweit auf 18.137,65 Zählern mit einer langen grünen Tageskerze. Es verblieb ein starkes Plus von 276,85 Punkten bzw. ein Zugewinn von 1,55 Prozent.

Ganze 32 Aktien aus dem Index konnten gestern mit Gewinnen schließen, daher durfte der ADL-Indikator weiter ansteigen. Der derzeitige Ausbau von Puffer zu seiner unten liegenden Signallinie tut dem Indikator sichtlich gut. Das waren die Top-Drei im DAX: auf dem ersten Platz Sartorius mit einem Anstieg von 6,77 Prozent auf 291,70 Euro. Platz zwei erreichte die SAP SE, deren Aktie um 5,27 Prozent auf 174,86 Euro zulegen konnte, während Merck um 4,03 Prozent auf 153,65 Euro anstieg, und damit den dritten Rang einnahm.

Seitwärts lautet nun die Devise beim MACD. Damit zeigt das wichtige Histogramm einen ausgeglichenen Status an, der besagt, dass die Abwärtsbewegung nun möglicherweise zu Ende ist.

Sollte sich der heutige Handelstag erneut als Plus-Tag herauskristallisieren, dann dürfte der MACD nachlegen mit einer Einkehr in Richtung Norden. Bei der langen Tageskerze, die nahe ihrem Hoch schloss, darf man davon ausgehen, dass noch genug aufwärtsgerichtetes Momentum in ihr ruht, welches sich als Anschlussbewegung nach oben entfalten könnte. Damit steht der Mittwoch grundsätzlich unter einem guten Stern.

Zur vorbörslichen Stunde befindet sich der Kurs des Deutschen Aktienindex auf dem Level von 18.200/18.250 Punkten. Sollte sich dieser Vorsprung auf den gestrigen Schlusskurs halten, dann eröffnet der DAX heute mit einem Kurssprung.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.