TRADERS´ Briefing - Nr. 0520 - 25.04.2024

Ausgabe Nr. 520, 25.04.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

der Ifo-Geschäftsklima-Index in Deutschland ist laut einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts unter 9.000 Führungskräften im April überraschend auf 89,4 Punkte gestiegen. Dies ist bereits der dritte Anstieg in Folge. Die Ergebnisse übertrafen die Erwartungen von Fachleuten, die mit einem geringeren Anstieg gerechnet hatten. Der Fear-and-Greed-Index konnte einen weiteren Punkt auf seine Reihe der leichten Anstiege draufpacken, und steht somit am Donnerstag auf dem Wert von 41 Zählern im oberen Bereich der einfachen Angst. Die Wall Street schloss am späten Mittwochabend unentschlossen, die europäischen Indizes zuvor einheitlich mit Verlusten. Natural Gas bildete mit einem herben Abschlag in Höhe von 10,05 Prozent das Schlusslicht im Ranking.

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So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Gestern erlebte Boeing vorbörslich einen Anstieg von drei Prozent trotz eines Umsatzrückgangs von acht Prozent wegen Produktionsdrosselungen aufgrund von Zwischenfällen im Flugverkehr. Anfang Januar fiel bei einer Boeing 737-MAX der Alaska Airlines ein Teil der Kabinenwand bei einem Flug heraus. Der scheidende CEO warnt vor den Herausforderungen, während Analysten überrascht sind, dass die Finanzergebnisse besser als erwartet ausfallen. Broker und Investmentbanken gaben überraschend viele Kaufempfehlungen. Am Abend schloss die Aktie an der XETRA mit einem Verlust von 0,45 Prozent auf 157,56 Euro.

Michelin verzeichnete im ersten Quartal aufgrund schwächerer Nachfrage einen Umsatzrückgang von 4,6 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro, hauptsächlich bei Lastwagen- und Spezialreifen. Trotzdem erreichten die Ergebnisse ungefähr die Erwartungen der Analysten. Der Konzern versucht, den Umsatzrückgang mit höheren Preisen auszugleichen. Für das Jahr 2024 strebt Michelin ein Absatzvolumen in etwa auf Vorjahresniveau an - mit einem möglichen Rückgang im schlechtesten Szenario. An der Euronext in Paris notierte das Wertpapier am Mittwochabend mit einem leichten Abschlag von 0,08 Prozent auf 35,99 Euro.

Die Deutsche Börse verzeichnet dank laufender Geschäfte und höherer Zinseinnahmen in vielen Sparten ein Rekordquartal. Die Erlöse stiegen um 16 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro - der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 13 Prozent auf 875 Millionen Euro. Diese Zahlen übertreffen die Erwartungen der Experten deutlich, und die Prognosen für das Gesamtjahr bleiben bestätigt. Die Aktie schloss gestern an der XETRA auf dem letzten Platz im DAX mit einem Verlust von 4,01 Prozent auf 180,70 Euro.

Evotec verzeichnete infolge eines schweren Cyber-Angriffs einen Gewinneinbruch im vergangenen Jahr, wobei der Umsatz um vier Prozent auf 781,4 Millionen Euro stieg. Die Produktivität war aufgrund der Attacke im Frühjahr 2023 stark beeinträchtigt, was zu einem Einbruch des bereinigten operativen Ergebnisses führte. Obwohl das Unternehmen für das laufende Jahr ein zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Gewinn anstrebt, brachen die Aktien am Mittwoch um 32,02 Prozent ein, was Evotec zum größten Verlierer im MDAX machte. Evotec notierte hierbei auf 9,64 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Für den deutschen Leitindex ging der Mittwoch positiv los: nach einer Long-Einstiegskerze auf dem 5-Minuten-Chart ging es weiter nach oben, bis um 10:00 Uhr das Tageshoch auf der Marke von 18.226,32 gebildet werden konnte. Dies bedeutet, dass es im Nachgang abwärts ging - zuerst langsam, ab 14:30 Uhr dann stärker. Der DAX kam auf 18.060,26 Punkten als tiefstem Punkt zu halten. 15 Minuten später schloss er mit 18.088,70 Zählern, und das bedeutete ein Minus von 48,95 Punkten bzw. einen Abschlag in Höhe von 0,27 Prozent auf den Vortag.

Nur 15 Titel schlossen mit Gewinnen, 25 hingegen mit Verlusten. Damit musste der ADL-Indikator einen Schritt nach unten machen. Er steht insgesamt im übergeordneten Long-Modus. Die beste Aktie im DAX war gestern die der Infineon Technologies mit einem Kurs von 31,43 Euro, was einem Anstieg von 5,45 Prozent entspricht. Ihr folgte Rheinmetall auf 520,60 Euro mit einem Plus von 1,17 Prozent. Siemens Healthineers verzeichnete als Drittplatzierte einen Schlusskurs von 52,76 Euro bei einem Anstieg von 1,15 Prozent.

Es blieb beim MACD nicht beim seitlichen Vorwärtsgehen, denn mit einem negativen Tagesabschluss konnte dieses Level nicht ganz gehalten werden. Darum steht die MACD-Linie heute etwas tiefer als gestern. Seine Signallinie ist derweil auf der Null-Linie angekommen, während der MACD selbst schon vor einigen Tagen im unteren Spielfeld Aufstellung genommen hat.

Ein höheres Hoch war am Mittwoch Teil der Tagesausbeute, jedoch auch ein tieferer Schlusskurs als noch am Dienstag. Daher macht die kleine rote Tageskerze, die fast schon als Doji durchgehen kann, keinen Mut auf ein Durchstarten am heutigen Donnerstag. Sich in Geduld zu üben ist daher eine bewährte und passende Methode aus der Praxis. Unter Umständen kommt es zu einem stärkeren Abverkauf, der dann jedoch eher von Daytradern genutzt werden könnte.

Vorbörslich steht der DAX-Kurs zur Stunde im Bereich der 18.000/18.050 Punkte, und daher ein Stückchen tiefer als mit dem gestrigen Schlusskurs, was zum Szenario eines weiteren Abstiegs passt.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.