TRADERS´ Briefing - Nr. 0530 - 13.05.2024

Ausgabe Nr. 530, 13.05.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

der US-Aktienmarkt hat eine positive Woche mit Kursgewinnen abgeschlossen, und dies trotz Bedenken bezüglich der Inflation und der Zinssenkung seitens einiger FED-Mitglieder. Der Dow Jones Industrial erreicht den achten aufeinanderfolgenden Handelstag mit einem Plus, während der S&P 500 und der Nasdaq 100 ebenfalls Gewinne verzeichnen. FED-Mitglieder äußern sich zurückhaltend zu Zinssenkungen angesichts der anhaltenden Inflation. Das Konsumklima der Uni Michigan zeigt sich im Mai getrübt - begleitet von steigenden Inflationserwartungen der Verbraucher, was die Zinssenkungserwartungen dämpft. Über das Wochenende konnte der Fear-and-Greed-Index vier Punkte gutmachen. Damit stieg er auf den Wert von 48 Zählern im neutralen Bereich. Die Wall Street schloss am Freitagabend uneinheitlich, während die europäischen Indizes aus unserem Ranking durchwegs mit Gewinnen vorliebnahmen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die EU-Handelskammer in Peking verzeichnet einen starken Pessimismus gegenüber europäischen Unternehmen in China. Laut der jährlichen Geschäftsklimaumfrage erwarten 23 Prozent der Befragten schlechte Wachstumschancen im Vergleich zu neun Prozent im Vorjahr. Das positive Wachstumsempfinden sank von 55 Prozent auf nunmehr 32 Prozent. Der Präsident der Handelskammer, Jens Eskelund, warnt vor einer möglichen Aufgabe oder Einschränkung von Unternehmensaktivitäten in China aufgrund gegebener Herausforderungen.

Ein Flugzeug von FedEx musste am Flughafen Istanbul auf dem Rumpf landen, nachdem Probleme mit dem Fahrwerk auftraten. Trotz des Vorfalls gab es keine Verletzten. Die Boeing 767 war aus Paris gestartet und forderte bereits vor der Landung die Genehmigung für eine Rumpflandung an. Die türkischen Behörden bestätigten einen Hydraulikfehler am Fahrwerk. Dieser Vorfall reiht sich in die Probleme von Boeing ein, die seit den 737-Max-Abstürzen in einer Krise stecken. Verschärfend wirkte ein Vorfall Anfang 2024, als ein Teil einer fast neuen 737-9 Max während eines Fluges abbrach, was zu weiteren Überprüfungen und Ermittlungen durch die US-Luftfahrtbehörde führte. Der FedEx-Aktie tat der Zwischenfall keinen Abbruch: plus 1,77 Prozent beim Kurs von 246,70 Euro am Freitag. Boeing musste lediglich einen moderaten Abschlag von 1,00 Prozent bei 166,12 Euro hinnehmen.

Die Proteste gegen Tesla in Grünheide eskalierten, als Hunderte Demonstranten versuchen, das Werksgelände zu betreten. Die Polizei reagiert mit einem Großaufgebot, es kam zu Zusammenstößen und Verletzungen auf beiden Seiten. Einige Demonstranten wurden vorübergehend festgenommen. Die Lage beruhigte sich am Nachmittag vorübergehend, als viele Aktivisten den Rückweg ins Protestcamp antraten, jedoch gab es erneut Auseinandersetzungen mit den Einsatzkräften. Das Wertpapier des Elektroautobauers notierte am letzten Handelstag mit einem Verlust von 2,17 Prozent beim Preis von 156,90 Euro.

Aktien von Siemens Energy setzen ihren Aufwärtstrend fort und stiegen am Freitag um 4,21 Prozent auf 24,28 Euro, was sie zum Spitzenreiter im DAX machte. Dies folgt auf starke Quartalszahlen sowie eine erhöhte Prognose des Unternehmens. Analysten von MWB Research erhöhten nun das Kursziel von 22 auf 26 Euro und bezeichnen das Wertpapier weiterhin als unterbewertet.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am letzten Handelstag der Woche ging es für den deutschen Leitindex erneut gut los: mit einem Plus wurde das nächtliche Gap in einer langen ersten 5-Minuten-Kerze eingespeist. Anschließend konnte das Tageshoch rund zwei Stunden später um 11:00 Uhr mit dem neuen Allzeithoch auf 18.845,86 Punkten erreicht werden. Von hier an herrschte über den Rest des Tages ein lediglich schwacher Abwärtstrend, der noch Gewinn übrigließ: 86,25 Punkte bzw. 0,46 Prozent beim Schlusskurs von 18.772,85 Zählern.

Auf dem Weg nach oben und damit in Richtung "Unendliche Weiten" befindet sich nicht nur der Kurs selbst, sondern auch der ADL-Indikator, dem dazu 24 Gewinner-Titel aus dem Index völlig ausreichten. Wie schon im weiter oben erwähnt, setzte sich Siemens Energy zum Freitagabend an die Spitze des DAX. Zalando verzeichnete einen Kurs von 25,24 Euro, was einem Plus von 3,32 Prozent entsprach und ein Garant für den zweiten Platz war. Die Münchener Rück lag bei 455,40 Euro mit einem Anstieg von 3,12 Prozent, und konnte damit Rang Nummer drei für sich beanspruchen.

Die MACD-Linie hat nun die Null-Linie nach oben durchbrochen und befindet sich damit ziemlich in Balance, was die Verteilung, also die Ausrichtung, im Histogramm betrifft. Damit bleibt noch sehr viel Raum für den schon fortgeschrittenen Preis, was als gutes Zeichen zu werten ist.

Das neue Ziel ist die 19.000-Punkte-Marke, und diese könnte der DAX recht zügig erreichen. Vorausgesetzt, sein Docht nach oben auf der grünen Tageskerze vom Freitag bedeutet nicht, dass sich der Markt nun zurücknimmt oder gar an eine Korrektur denkt. Da Montage oft verhalten sind in der Kursentwicklung, wäre eine Retracement zu dieser Zeit jedoch nichts Ungewöhnliches.

Vorbörslich befindet sich der DAX zur frühen Stunde im Bereich der 18.770/18.790 Punkte und damit leicht oberhalb des letzten Schlusskurses. Sollte sich dieser bis zur Eröffnung halten, ist das ein positives Zeichen für ein ungebrochenen Aufwärtsdrang des Index.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.