TRADERS´ Briefing - Nr. 0531 - 14.05.2024

Ausgabe Nr. 531, 14.05.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Verbraucherschützer reichten Klage beim Kölner Oberlandesgericht gegen META wegen Datenschutzverstößen ein. Die Option von Facebook und Instagram, entweder personalisierte Werbung zu akzeptieren oder für Werbefreiheit zu bezahlen, sei laut Verbraucherzentrale NRW rechtswidrig. META argumentiert, dass die Abos dazu dienen, den Nutzern Kontrolle über ihre Daten zu geben, und verweist auf ein Urteil des EU-Gerichtshofs. Die Verbraucherzentrale kritisiert, dass keine freiwillige Wahl möglich war und bemängelt unzureichende Information über Datensammlung beim werbefreien Abo. Die META-Aktie notierte am Abend mit einem Abschlag von 1,22 Prozent auf 432,60 Euro. Um zwei Punkte ging es für den Fear-and-Greed-Index weiter aufwärts. Damit befindet sich der Sentiment-Indikator nun genau in der Mitte im Bereich der Neutralität auf dem Wert von 50 Zählern. Am Montag schlossen Wall Street sowie europäische Indizes uneinheitlich.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Microsoft (minus 0,04 Prozent bei 383,90 Euro) plant, vier Milliarden Euro in Frankreich zu investieren - hauptsächlich für die Entwicklung von Cloud-Technologie und Künstlicher Intelligenz in Paris und Marseille sowie den Aufbau einer neuen Niederlassung in Mulhouse. Bei der Investorenkonferenz "Choose France" kündigten auch Amazon (minus 1,22 Prozent bei 172,14 Euro), AstraZeneca (minus 0,56 Prozent bei 143,20 Euro) und Pfizer (plus 1,29 Prozent bei 26,365 Euro) größere Investitionen an, was insgesamt 15 Milliarden Euro für 56 Projekte in verschiedenen Technologiebereichen ergibt. Frankreich wird als attraktivster Standort für ausländische Investitionen in Europa betrachtet, obwohl Finanzminister Bruno Le Maire einen Sparkurs angekündigt hat, da das Haushaltsdefizit höher als erwartet ausfiel.

AMS Osram plant, bis 2030 im Rahmen des European Chips Act 588 Millionen Euro in die Produktions- und Chiptechnologien in der Steiermark zu investieren. Dies soll die Produktion innovativer Mikrochips für die Medizintechnik, Industrie und Verbrauchergeräte unterstützen. Der österreichische Staat wird voraussichtlich bis zu 200 Millionen Euro Fördermittel bereitstellen, um die Herstellung von Mikrochips in Europa zu unterstützen. Die geplante Fabrik in der Steiermark wird voraussichtlich 250 neue Arbeitsplätze schaffen. An der Wiener Börse schloss das Wertpapier gestern Abend mit einem Verlust von 2,62 Prozent auf nunmehr 1,266 Euro.

Mercedes-Benz reagiert auf die sinkende Nachfrage nach E-Autos, indem sie auf eine neue Bauplattform für Spitzenmodelle verzichten und eine bestehende Plattform weiterentwickeln. Es wird erwartet, dass künftig mehr Verbrenner als geplant produziert werden müssen. Die sinkende Nachfrage stellt auch Tesla vor Herausforderungen, da sie keine Verbrenner-Alternative haben. Beide Aktien machen Gewinne: Tesla schloss am Montagabend mit einem Gewinn von 1,81 Prozent beim Kurs von 159,74 Euro, die Mercedes-Aktie generierte immerhin noch 0,25 Prozent zum Schlusskurs von 68,36 Euro.

Die Mutterholding von Media Markt und Saturn, Ceconomy, erhöht überraschend die Gewinnprognose auf rund 300 Millionen Euro für das aktuelle Geschäftsjahr. Das Plus von mehr als 20 Prozent überrascht Aktienanalysten, da zuvor lediglich eine Steigerung über die 240 Millionen Euro des Vorjahres erwartet wurde. Besonders gut läuft es für die Elektronikhandelsketten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Ceconomys Aktien im SDAX legten um starke 6,19 Prozent zu und schlossen beim Kurs von 2,368 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Die neue Handelswoche startete für den Deutschen Aktienindex mit einer positiven ersten 5-Minuten-Kerze, die jedoch das Tageshoch in sich führte: 18.799,77 Punkte. Daraus folgte ein grundsätzlicher Abwärtstrend, der in der Zeit von 11:00 Uhr bis 14:10 Uhr unterbrochen wurde durch eine seitliche Entwicklung des Kurses. Das Tagestief fand sich um 15:30 Uhr wieder auf der Marke von 18.706,08 Punkten. Über den gesamten Montag lässt sich sagen, dass es sich hierbei um einen leichten Range-Tag handelt, der in Sachen "großer Trendbewegung" unbedeutend war. Mit dem Schlusskurs standen 18.742,22 Zähler bei einem Minus von 30,63 Punkten bzw. einem Abschlag von 0,16 Prozent auf der Endabrechnung.

Der ADL-Indikator lieferte mit 19 Gewinnern zu 18 Verlierern ein sehr ausgeglichenes Ergebnis, daher lief der ADL gestern seitwärts. Die beste Aktie im DAX war hierbei die von Dr. Porsche, die um 3,02 Prozent auf 84,00 Euro anstieg, gefolgt von der Continental mit 1,94 Prozent auf 62,06 Euro, sowie auf dem dritten Platz Volkswagen mit einem Gewinn in Höhe von 1,54 Prozent auf 118,75 Euro.

Unverändert steht der MACD mit seiner Hauptlinie oberhalb der Null-Linie im Long-Modus, mit der Signallinie noch unterhalb dieser.

Die gestrige rote Tageskerze steht als kleines dickes Doji im Aufwärts-Bewegungsarm, und zeigt damit eine minimale Korrektur an. Es könnte sein, dass sich diese wirklich nur als eine solche versteht, und dass die Entwicklung eines tieferen Reversals somit heute ausbleibt. Ob dies so sein wird, muss der Dienstag zeigen, doch stehen die Chancen dazu recht gut. Trotzdem sollten Sie an das Thema Gewinnsicherung denken. Der Montag endete übrigens als sogenannter Inside-Day.

Zur aktuell vorbörslichen Stunde befindet sich der DAX auf dem Level von 18.700/18.750 Punkten, und damit in Schlagdistanz zum gestrigen Schlusskurs.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.