TRADERS´ Briefing - Nr. 0544 - 04.06.2024

Ausgabe Nr. 544, 04.06.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

der „Market-Mover“ des gestrigen Tages war der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe. Um 16:00 Uhr sorgte ein Ergebnis von 48,7 Punkten, welches unter den Erwartungen lag (erwartet: 49,8 Punkte und vorherig: 49,2 Punkte), für einen unmittelbaren Abverkauf in den amerikanischen sowie europäischen Indizes. Eine niedrigere Lesung und damit eine Kontraktion in der Wirtschaft wird nicht gerne gesehen und so erleben die am Freitag noch steigenden Märkte einen Dämpfer. Die Metalle wie Gold, Silber und Kupfer steigen mit dem fallenden US-Dollar. Am heutigen Tag sollten Sie um 9:55 Uhr in Deutschland ein Auge auf die Zahlen zur Veränderung der Arbeitslosigkeit für den Monat Mai und die aktuelle Arbeitslosenquote haben. Zum Nachmittag geht es um 16:00 Uhr in den USA mit der Veröffentlichung der Zahlen für die JOLTs Stellenangebote weiter.
Der Fear-and-Greed-Index steht aktuell bei einem Wert von 51 Punkten und steigt um drei Punkte zum Vortag.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Nvidia hat angekündigt, im Jahr 2026 eine neue Generation von Hochleistungsprozessoren für Künstliche Intelligenz auf den Markt zu bringen. Zudem plant das Unternehmen, jährlich neue Modellfamilien zu veröffentlichen. Nvidia dominiert etwa 75% des globalen Marktes für KI-Chips, und die Nachfrage nach diesen Prozessoren ist seit dem Aufstieg von KI-Anwendungen wie ChatGPT stark gestiegen.
Der Aktienkurs stieg daraufhin 3,64 Prozent auf 1.042,80 Euro.

GSK steht in den USA vor Gericht, weil das Medikament Zantac möglicherweise Krebsrisiken birgt. Zusammen mit Pfizer, Sanofi und Boehringer Ingelheim sind sie von rund 75.000 Klagen betroffen, von denen 72.000 gegen GSK gerichtet sind. Analysten wie James Gordon von JPMorgan schätzen, dass die potenziellen Kosten für GSK von zuvor angenommenen zwei bis drei Milliarden Dollar auf nun möglicherweise fünf Milliarden Dollar steigen könnten. Diese Entwicklung folgt auf eine Entscheidung eines Berufungsgerichts in Delaware, die es den Klägern erlaubt, ihre wissenschaftlichen Beweise vor Gericht zu präsentieren. GSK plant, rechtlich gegen diese Entscheidung vorzugehen.
Die Aktie von GSK verlor am gestrigen Tag 9,37 Prozent und fiel auf 18,77 Euro.

FTI Touristik GmbH, der drittgrößte Reisekonzern Europas, hat Insolvenz angemeldet. Bereits begonnene Reisen sollen planmäßig enden, zukünftige Reisen ab dem 4. Juni sind unsicher. Trotz staatlicher Hilfen und einem geplanten Übernahmeangebot konnte FTI wegen enttäuschender Buchungszahlen und hohen Vorkasseforderungen die Liquidität nicht sichern. Der Deutsche Reisesicherungsfonds wird nun für Erstattungen und Rücktransporte sorgen.
Die Aktie des Konkurrenten TUI stieg am gestrigen Tag 7,26 Prozent auf 6,80 Euro.

Der Euro hat am Montag dank schwacher US-Konjunkturdaten zugelegt und in New York einen Stand von 1,0899 US-Dollar erreicht, den höchsten seit März. Die Stimmung in der US-Industrie verschlechterte sich im Mai unerwartet, was durch den Einkaufsmanagerindex ISM angezeigt wird, der weiterhin eine Schrumpfung signalisiert. Analysten erwarten daher verstärkte Spekulationen über Zinssenkungen durch die Fed, jedoch nicht schon im Juni. In der Eurozone verbesserte sich die Stimmung in der Industrie, der Einkaufsmanagerindex stieg, blieb aber unter der Wachstumsmarke von 50 Punkten.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Zum Start der Woche konnte sich der deutsche Aktienindex mit einem starken Kurssprung aus der Konsolidierung des Endes der letzten Woche retten. Von einem Eröffnungskurs bei 18.503,79 Punkten stieg der Index in den ersten Minuten mehr als 180 Punkte und verblieb bis zur Veröffentlichung der amerikanischen Wirtschaftszahlen in einer Konsolidierung zwischen rund 18.590 Punkten und dem Tageshoch bei 18.697,09 Punkten. Vom Tageshoch, welches um 15:40 Uhr gesetzt wurde, fiel der Index ab 16:00 Uhr auf einen Schlusskurs bei 18.608,16 Zählern und setzte in den nachbörslichen Bewegungen den Preisverfall weiter fort.

Der ADL-Indikator zeigt einen weiteren, soliden Anstieg und unterstützt die Bewegung des Index. 25 Gewinner und 15 Verlierer sorgen für einen weiteren positiven Tag im deutschen Aktienindex.

Der MACD nähert sich im Rahmen der Aufwärtsbewegung des Vortages wieder seiner Signallinie von unten, jedoch verbleibt er weiterhin im Short-Modus und zeigt keine Übereinstimmung mit einer potenziellen Trendfortsetzung im DAX.

Nach zwei Tageskerzen, welche als Doji schlossen, erfolgte nun ein Ausbruch in Long-Richtung und könnte den erwarteten Abpraller des vorherigen Hochs bei rund 18.500 Punkten signalisieren. Mit Augen auf die anstehende Zinsentscheidung könnte hier eine gute Möglichkeit bestehen, sich zu positionieren und eine weitere Trendbewegung mitzunehmen. Dies ist aber wie immer mit Vorsicht zu genießen. Zinsentscheidungen sorgen in aller Regel für volatile Bewegungen, welche auch schnell schmerzhaft werden können. In diesem Sinne – Good Trading!

Vorbörslich bewegt sich der DAX in einem Bereich zwischen 18.570 und 18.565 Punkten und fällt damit weitere 35-40 Punkte zum Vortagesschlusskurs.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.