TRADERS´ Briefing - Nr. 0548 - 10.06.2023

Ausgabe Nr. 548, 10.06.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

mit dem Abschluss einer weiteren ereignisreichen Woche schlagen wir ein neues Kapitel an den Börsen auf. Nach einer längeren Phase einer anhaltenden Inflation und hohen Zinsen senken die ersten zwei G7-Länder Kanada mit der Bank of Canada und Deutschland mit der Europäischen Zentralbank die Zinsen. Die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen zeigten einen Rückgang der Inflation, was eine Senkung des Leitzinses begünstigte. Nun wird es interessant, ob die Geschichte in der kommenden Woche, mit dem Meeting des Federal Open Market Committee (FOMC) und der Zinsentscheidung der FED in Amerika, weitergeführt wird. Laut einer Meldung der chinesischen Zentralbank, der People´s Bank of China, wurden im Monat Mai nach einer sukzessiven Reduzierung erstmalig die Goldinvestitionen vollständig eingestellt. Schon vor der Veröffentlichung der starken US-Arbeitsmarktdaten erlebte Gold aufgrund dessen einen starken Abverkauf. Dieser intensivierte sich mit einem später steigenden US-Dollar nur noch mehr. Wie im Überblick der Märkte zu sehen, beenden die amerikanischen sowie europäischen Märkte des Freitags durchgängig mit Verlusten, wobei der SMI den Tag mit einem leichten Gewinn schließen konnte. Den stärksten Abverkauf haben aufgrund eines stark steigen US-Dollars die Metalle zu verzeichnen.
Der Fear-and-Greed-Index steht zu Beginn der Woche bei 45 Punkten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die US-Arbeitsmarktdaten für Mai zeigten mit 272.000 neuen Stellen eine deutlich stärkere Entwicklung als erwartet (Prognose: 180.000; Vormonat: 175.000, revidiert auf 165.000). Die Daten für März und April wurden um insgesamt 15.000 Stellen nach unten korrigiert. Die Stundenlöhne stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,4 % und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,1 %, was jeweils über den Erwartungen lag (Prognose: +0,3 % zum Vormonat und +3,9 % zum Vorjahresmonat; Vormonat: +0,2 % und +3,9 %).

Qiagen hat beschlossen, sein PCR-Testsystem Neumodx wegen nachlassender Nachfrage nach der Pandemie einzustellen. CEO Thierry Bernard erwartet, dass die Entscheidung die Profitabilität 2024 verbessert. Die Aktie fiel leicht, obwohl der Gewinn je Aktie nun mit 2,14 US-Dollar leicht über den Erwartungen liegt. Der Stopp verursacht Restrukturierungskosten von rund 400 Millionen US-Dollar. Qiagen will Ressourcen in profitablere Bereiche investieren und Neumodx-Kunden bis 2025 unterstützen. Das Umsatzziel für Neumodx lag bei 55 Millionen Dollar, Details zum Gesamtumsatz sollen im zweiten Quartal bekannt gegeben werden.
Am Freitag gewinnt die Aktie 0,51 % Prozent und schließt bei 41,32 Euro.

Tausende Haushalte klagen gegen Amazon wegen des Streamingdienstes Prime Video. Die Verbraucherzentrale Sachsen verzeichnet 18.534 Eintragungen im Klageregister seit der Eröffnung am 23. Mai. Die Klage betrifft Prime-Abonnenten vor dem 5. Februar. Amazon bot die Wahl zwischen werbefreiem Streamen oder Werbung für einen Aufpreis von knapp drei Euro. Die Verbraucherzentrale Sachsen wirft Amazon vor, diese Änderung ohne ausdrückliche Zustimmung der Kunden vorgenommen zu haben. Die Anmeldung zur Sammelklage ist beim Bundesamt für Justiz möglich, unterstützt von der Verbraucherzentrale. Amazon bestreitet die Vorwürfe.
Mit einem Plus von 1,76 Prozent wird ein Schlusskurs von 171,88 Euro erreicht.

Volkswagen steigt in den Betrieb von großen Batteriespeichern für das Stromnetz ein. Das erste "Power Center" in Deutschland, betrieben von der VW-Ladenetzsparte Elli, soll im nächsten Jahr starten. Mit einer Kapazität von zunächst 700 Megawattstunden kann es später auf eine Gigawattstunde erweitert werden. Diese Batteriespeicher dienen als Puffer für erneuerbare Energien und helfen, das Stromnetz zu stabilisieren. VW plant auch, alte E-Auto-Batterien für die Speicher zu nutzen. Andere Autobauer wie BMW und Audi verwenden ausgediente Batterien bisher nur für die eigene Energieversorgung oder an Ladestationen.
Bei einem Kurs von 112,60 verlor die Aktie am Freitag 0,75 Prozent.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Tag nach der Sitzung der EZB fällt der deutsche Aktienindex, kann sich jedoch noch über der Unterstützung von rund 18.425 Punkten halten. Der letzte Handelstag der vorigen Woche begann bei einem Preis von 18.649,08 Zählern und erreichte nach einem Abverkauf von über 190 Punkten das Tagestief bei 18.458,23 Zählern. Mit einem Abpraller stieg der DAX wieder von einer Unterstützungszone bei rund 18.440 bis 18.375 Zählern, welche seit dem 30.05.2024 nicht gebrochen werden konnte und erreicht nach einer Erholung zur Abwärtsbewegung des Vormittags einen Wochenschlusskurs von 18.557,27 Punkten. Eine negativ schließende Tageskerze mit großem unteren Docht deutet hierbei auf das Kaufinteresse von dem genannten Bereich.

Trotz dieser positiven Indikation fielen am Freitag der überwiegende Teil der Aktien im Index und somit bewegt sich das Histogramm mit 27 Verlierern und lediglich zwölf Gewinnern weiter nach unten.

Der MACD steht einen zweiten Tag über seiner Signallinie und deutet eine potenzielle Trendänderung in Long-Richtung an.

Der deutsche Aktienindex befindet sich seit dem 15.05.2024 in einer leicht abfallenden Korrektur, gibt jedoch keinerlei Anzeichen auf ein Interesse der Anleger, dass der Index tiefer notieren sollte. Jegliche Abverkäufe der letzten Tage, gingen in einen Impuls in Long-Richtung über, wobei der Bruch des Widerstands vom 03.06.2024 bei 18.697,09 Punkten auf einen beginnenden untergeordneten Aufwärtstrend deutet. Dies könnte ein erstes Anzeichen für eine Fortsetzung des allgemeinen Trends sein.

Zum Start der neuen Woche steht der DAX bei rund 18.515 Punkten und startet die Woche rund 40 Punkte unter dem Schlusskurs des Freitages.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.