TRADERS´ Briefing - Nr. 0559 - 25.06.2024

Ausgabe Nr. 559, 25.06.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die EU-Kommission wirft Apple vor, mit seinem App Store gegen Wettbewerbsregeln zu verstoßen, indem der Konzern App-Entwickler behindert und überhöhte Gebühren verlangt. Apple drohen nun Strafen in Milliardenhöhe. Dies ist das erste Mal, dass die EU-Wettbewerbshüter nach dem neuen Gesetz für digitale Märkte konkrete Vorwürfe erheben. Die Stellungnahme ist vorläufig, und Brüssel hat bis Ende März kommenden Jahres Zeit, um die Untersuchungen abzuschließen. Apple schloss trotz der jüngsten Vorwürfe am frühen Montagabend mit einem Plus von 0,32 Prozent auf 198,18 Euro. Der Fear-and-Greed-Index hat einen Punkt auf den heutigen Dienstag verloren, so dass der Sentiment-Indikator nun wieder auf dem Wert von 40 Zählern im Bereich der einfachen Angst steht. Die Wallstreet schloss gestern erneut uneinheitlich, während die europäischen Indizes mit Gewinnen in den ersten Feierabend der neuen Handelswoche gehen konnten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juni unerwartet verschlechtert, da der Ifo-Geschäftsklimaindex von 89,3 auf 88,6 Punkte fiel. Entgegen den Erwartungen eines Anstiegs ist dies der zweite Rückgang in Folge. Die Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage skeptisch und ihre Aussichten für die kommenden Monate ungünstiger. Ifo-Präsident Clemens Fuest betont, dass die deutsche Wirtschaft Schwierigkeiten hat, die Stagnation zu überwinden. An den Börsen blieb die Reaktion gelassen. Investoren hoffen auf Fortschritte im Zollstreit zwischen China und der EU.

Der staatliche Ölkonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten will den Kunststoffkonzern Covestro übernehmen und hat sein Angebot auf 62 Euro je Aktie erhöht. Der Vorstand von Covestro hat konkrete Verhandlungen bestätigt und erwartet ein gemeinsames Grundverständnis über die Kernthemen einer möglichen Transaktion - einschließlich der Wachstumsstrategie. Trotz der Begeisterung der Anleger, die die Aktien von Covestro um 5,11 Prozent auf 53,86 Euro steigen ließ, bleibt Vorsicht geboten, da es noch keine Gewissheit gibt, dass die Verhandlungen zu einer Vereinbarung führen.

Die positive Einschätzung eines Analysten hat am Montag die Aktien von Hochtief beflügelt. Das Analysehaus Jefferies stufte die Papiere von "Hold" auf "Buy" hoch und erhöhte das Kursziel von 109 auf 124 Euro. Dies führte zu einem zwischenzeitlichen Anstieg der Aktien um über neun Prozent bis auf 108,40 Euro, dem höchsten Stand seit Ende März, und näherte sich dem Jahreshoch von 111,90 Euro. Am Abend notierten die Aktien mit einem starken Plus von 9,98 Prozent auf 109,10 Euro. Analyst Graham Hunt sieht in Hochtief eine gute Wahl, um von der steigenden Nachfrage nach globalen Rechenzentrumskapazitäten zu profitieren, und erwartet eine Beschleunigung des Gewinnwachstums durch Hightech-Infrastrukturprojekte mit höheren Margen und geringerem Risiko.

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA hat bei seinem Krebsmittel Xevinapant einen schweren Rückschlag erlitten. Zwei fortgeschrittene Studien werden eingestellt: Die Phase-III-Studie TrilynX, die Xevinapant mit platinbasierter Chemotherapie bei nicht resezierten Kopf-Hals-Tumoren verglich, erreicht voraussichtlich nicht das Ziel der Verlängerung des ereignisfreien Überlebens. Auch die Phase-III-Studie X-Ray Vision, die Xevinapant mit Strahlentherapie bei operierten Kopf-Hals-Tumoren verglich, wird beendet. Analysten hatten Xevinapant einen Milliarden-Umsatz zugetraut. Die Reaktion der Anleger war entsprechend verhalten, doch konnte auf XETRA immerhin ein leichtes Plus von 0,18 Prozent beim Kurs von 167,05 Euro realisiert werden.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Zum Auftakt in die neue Woche startete der deutsche Leitindex nach oben durch. Zwischen 10:05 Uhr und 15:40 Uhr ging es für den DAX jedoch richtungslos und damit seitwärts, bevor ein kurzer Momentum-Schub für einige Minuten dafür Sorge trug, dass der Index weiter aufsteigen konnte. Ab 15:50 Uhr war dann wieder Impulslosigkeit angesagt. Zum Handelsschluss standen 18.325,58 Zähler auf der Abrechnung, und damit ein Tagesplus von 162,06 Punkten bzw. ein Wertzuwachs in Höhe von 0,89 Prozent.

Der ADL-Indikator konnte dank 37 Gewinner-Titeln steigen, und sich damit ein kleines Stück weit von der 100-Tage-Signallinie absetzen. Die besten Aktien im DAX waren am Montag Covestro, Siemens Energy und BMW. Covestro stieg, wie schon im fundamental wirtschaftlichen Rückblick erwähnt, um 5,11 Prozent auf 53,86 Euro, was den ersten Platz im Index garantierte. Siemens Energy legte um 4,02 Prozent auf 24,58 Euro zu. BMW verzeichnete als Drittplatzierte einen Anstieg von 2,73 Prozent und erreichte einen Kurs von 89,64 Euro.

Hoffnung verbreitet am Dienstagmorgen der MACD, denn es kam gestern Abend noch zu einem neuen Long-Signal, welches sich grundsätzlich nutzen lässt.

Im Rahmen des aktuellen Chartgeschehens kann man dieses Signal als valide betrachten - nur eignet sich dieser Einstieg nicht unbedingt für jeden Trader. Daytrader dürften kein Problem damit haben, sich heute auf Long festzulegen, sollte es nach der Eröffnung nach oben gehen. Für den Swing-Trader ist der Einstieg dann valide, wenn dieser die etwas größeren Bewegungen zählt - somit das Tief vom April als Wendepunkt für die vorige Korrektur nimmt und das Tief vom vorletzten Freitag als Kehrtwende der aktuellen Korrektur. Damit ergibt sich dann ein "Handel aus der Korrektur heraus".

Vorbörslich befindet sich der DAX zur Stunde im Bereich der 18.220/18.240 Punkte und damit deutlich tiefer als mit dem gestrigen XETRA-Schlusskurs. Wird dies zum Verhinderer des weiteren Ansteigen des Marktes?

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.