Ausgabe Nr. 570, 10.07.2024 TRADERS´Briefing
im Fokus des gestrigen Handelstages stand Jerome Powell mit seiner halbjährlichen Anhörung im US-Kongress. In seiner Stellungnahme zur Geldpolitik betonte der Vorsitzende der Federal Reserve, dass die US-Wirtschaft weiterhin robust wächst, unterstützt durch starke private Nachfrage und moderates Wachstum in Kapital- und Wohninvestitionen. Trotz der jüngsten Abkühlung des Arbeitsmarktes bleibt die Arbeitslosenquote mit 4,1 % niedrig, und die Lohnzuwächse haben sich stabilisiert. Die Inflation hat sich in den letzten Jahren deutlich verringert, liegt jedoch noch über dem angestrebten Ziel von 2 %. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Fed den Leitzins konstant bei 5,25 bis 5,5 % gehalten und plant, diesen erst zu senken, wenn nachhaltige Fortschritte in Richtung des Inflationsziels erkennbar sind. Die Entscheidungen der Fed werden weiterhin datengetrieben sein, um die Balance zwischen der Bekämpfung der Inflation und der Unterstützung der wirtschaftlichen Aktivität und Beschäftigung zu wahren. Zum Ende des gestrigen Handelstages fielen die europäischen Märkte einheitlich. Ebenso schlossen die amerikanischen Märkte überwiegend mit Verlusten. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * ![]() Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Die Meyer Werft hat von der japanischen Oriental Land Company (OLC) einen Auftrag für ein Kreuzfahrtschiff erhalten, das 2028 geliefert werden soll. Der Auftragswert liegt über einer Milliarde Euro. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Unternehmens, das sich derzeit in einer schweren Krise befindet und bis Ende 2027 über 2,7 Milliarden Euro finanzieren muss. OLC plant, ab 2029 Kreuzfahrten mit dem neuen Schiff anzubieten. Die Meyer Werft baut zudem weitere Schiffe für Disney und Carnival Cruise Line sowie ein Forschungsschiff und Konverterplattformen. Am gestrigen Handelstag stieg die Aktie um 6,55 Prozent und steht nun bei 6,443 Euro. BP wird im zweiten Quartal milliardenschwere Wertberichtigungen vornehmen und Abschreibungen von bis zu 1,85 Milliarden Euro verzeichnen, einschließlich der Raffinerie in Gelsenkirchen. Diese Maßnahme folgt auf die Ankündigung im März, den Standort wegen hoher Kosten und sinkender Nachfrage zu verkleinern. Europäische Raffinerien stehen durch steigende Importe aus dem Nahen Osten und Asien unter Druck. Die Öl- und Gasproduktion blieb im zweiten Quartal stabil, aber das Handelsgeschäft war schwach bei Öl und durchschnittlich bei Gas. Die Quartalszahlen werden am 30. Juli veröffentlicht. Mit einem aktuellen Preis von 5,379 Euro verlor die Aktie am gestrigen Tag 4,41 Prozent. Porsche hat im ersten Halbjahr 2024 aufgrund eines schwachen Geschäfts in China und Modellwechseln 6,8 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahreszeitraum, mit insgesamt 155.945 Auslieferungen. Nach China wurden ein Drittel weniger Fahrzeuge transportiert, was mit der dortigen angespannten wirtschaftlichen Lage lag. In Nordamerika sanken die Verkäufe um sechs Prozent. Neue Modelle wie der Panamera, Taycan und Macan sowie der aufgefrischte 911 führten zu Angebotslücken. In Deutschland stiegen die Verkäufe um 22 Prozent und im übrigen Europa um sechs Prozent. In Übersee- und Wachstumsmärkten gab es einen Rückgang von zwei Prozent. Der 911er und der Cayenne verzeichneten steigende Verkaufszahlen, während der Macan, Panamera und Taycan Rückgänge erlebten. Der gestrige Handelstag sorgte für einen leichten Abverkauf von 0,35 Prozent auf aktuell 42,67 Euro. Österreich prüft auf Initiative von Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) einen Ausstieg aus dem langfristigen Gas-Liefervertrag mit Russland. Eine neu eingerichtete Gasunabhängigkeits-Kommission erhielt Einblick in den Vertrag zwischen dem teilstaatlichen Energiekonzern OMV und Gazprom. Der 2018 bis zum Jahr 2040 verlängerte Vertrag umfasst eine fixe Abnahmeverpflichtung für große Mengen Erdgas sowie Zahlungen auch bei Nichtlieferung. Von Januar bis Mai 2024 stammten über 90 Prozent der österreichischen Gas-Importe aus Russland. Kommissionsmitglied Irmgard Griss betonte die internationale Kritik, dass Österreich mit diesen Zahlungen den russischen Krieg gegen die Ukraine mitfinanziere. Die Kommission untersucht auch die Umstände der Vertragsverlängerung 2018, um aus vergangenen Fehlern zu lernen. Ergebnisse werden im Herbst erwartet. Am gestrigen Handelstag schloss die Aktie mit einem Verlust von 1,48 Prozent bei 40,02 Euro. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Nach zwei Doji-Tageskerzen, welche einen Verkauf andeuteten, verlief der gestrige Handelstag als einziger Preisverfall. Von einem Eröffnungspreis bei 18.471,35 Punkten fiel der DAX zunächst impulsiv ab und führte nach einer Korrektur die Abwärtsbewegung für den restlichen Tag weiter fort. Um 17:10 Uhr erreichte er das Tagestief von 18.213,98 Zählern und beendete den Tag bei 18.236,19 Punkten. Mit einem eindeutigen Ergebnis von 32 Verliereraktien und acht Aktien, welche mit einem Gewinn schlossen, musste der ADL-Indikator einen zweiten Tag in Folge tiefer schließen und nähert sich im Long-Modus wieder von oben der Signallinie. Der MACD verbleibt trotz des Abverkaufs über der Nulllinie im Long-Modus und bestätigt die Aufwärtsbewegung der letzten Tage. Dem Ausbruch aus der Konsolidierung der letzten 2 Wochen steht nun ein Abverkauf von rund 18.550 Punkten und die Unfähigkeit, den dort liegenden Widerstand zu brechen. Der durch den Ausbruch entstandene untergeordnete Aufwärtstrend ist mit der gestrigen Abwärtsbewegung noch intakt und so wird jetzt interessant, ob dieser weitergeführt wird und damit den übergeordneten Aufwärtstrend im deutschen Aktienindex fortsetzen kann. Vorbörslich bewegt sich der DAX bei rund 18.250 Zählern und steht damit rund 15 Punkte über dem gestrigen Schlusskurs.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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