|
Ausgabe Nr. 579, 23.07.2024 TRADERS´Briefing
die US-Wahlkampfbedingungen haben sich komplett geändert. Einen Tag nach dem Rückzug von Präsident Joe Biden fragen sich die Amerikaner, ob Vizepräsidentin Kamala Harris den 19 Jahre älteren Republikaner Donald Trump schlagen kann. Harris gilt als Favoritin für die Nominierung zur Biden-Nachfolgerin - unterstützt von den Clintons und Ex-Außenminister John Kerry. Die Spendengelder fließen wieder, und laut einer AP-Blitzumfrage glauben sechs von zehn Demokraten-Anhängern, dass sie eine gute Präsidentin wäre. Trotz Lob von Biden bei seinem Rückzug enthüllte die Nachrichtenseite "Axios", dass er lange zögerte, weil er an Harris' Chancen zweifelte. Bis zur Wahl am 5. November bleiben schließlich nur noch einhundert Tage. Die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, hat ein Versagen ihrer Behörde beim Attentat auf Ex-US-Präsident Donald Trump eingeräumt: "Am 13. Juli haben wir versagt", sagte sie während einer Anhörung im US-Kongress und bezeichnete das Ereignis als das bedeutendste operative Versagen der Behörde seit Jahrzehnten. Cheatle übernahm die volle Verantwortung für die Verfehlungen. Der Secret Service steht seit dem Attentat, das Trump nur knapp überlebte, unter massivem Druck. Der Täter konnte sich während einer Wahlkampfkundgebung in Pennsylvania mit einem halbautomatischen Gewehr auf weniger als 150 Meter nähern. Trump wurde am Ohr getroffen, ein Mann im Publikum getötet, und der Täter von Scharfschützen erschossen. Besonders Republikaner fordern Cheatles Rücktritt. Deutlich nach oben ging es in den letzten 24 Stunden mit dem Fear-and-Greed-Index: um sieben Punkte auf den Wert 56. Damit befindet sich der Zeiger im Sentiment-Indikator wieder im Bereich der Gier. Wallstreet und europäische Indizes schlossen am ersten Handelstag der Woche mit Gewinnen. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick CrowdStrike bleibt unter Druck, da Anleger aus Angst vor den finanziellen Folgen der jüngsten IT-Panne weiterhin ihre Aktien verkaufen. Ein fehlerhaftes Software-Update führte vor dem Wochenende zum Absturz von Microsoft-Anwendungen und verursachte einen der größten Ausfälle weltweiter IT-Systeme. JP Morgan-Analysten prognostizieren negative Auswirkungen auf die finanzielle und operative Leistung von CrowdStrike. Nach einem elfprozentigen Kursverlust vor dem Wochenende sanken die Aktien am Montag an der Frankfurter Börse um 13,19 Prozent auf schlussendlich 243,45 Euro. Die Lage des kriselnden Batteriekonzerns Varta verschärft sich. Um eine Insolvenz abzuwenden, sollen Alt-Aktionäre aus dem Unternehmen gedrängt und Gläubiger auf einen Großteil ihrer Ansprüche verzichten. Zudem sollen neue Investoren gewonnen werden. Varta hat beim Amtsgericht Stuttgart ein Restrukturierungsvorhaben nach dem StaRUG angezeigt. Varta kämpft seit längerem mit schwankender Nachfrage, Konkurrenz aus China und Lieferkettenproblemen. Ein Hackerangriff im Februar verschärfte die Situation. Der Aktienkurs ist seit Juni im freien Fall, nachdem Umsatzziele gestrichen wurden. Die neuen Restrukturierungspläne könnten bisherigen Aktionären den Verlust ihrer Anteile bedeuten. Gestern brach die Aktie zeitweise um 80 Prozent ein und schloss am Abend mit einem harten Verlust von 68,51 Prozent auf nunmehr 3,25 Euro. SAP hat gestern Abend seine Quartalszahlen veröffentlicht, was heute den DAX merklich beeinflussen könnte, da SAP zusammen mit Siemens ein Schwergewicht im Index ist. Tesla und Alphabet werden heute Abend um 22:00 Uhr ihre Quartalszahlen bekanntgeben. Diese Veröffentlichungen werden voraussichtlich ab Mittwochmorgen die Märkte stark bewegen. Bereits im Vorfeld könnte es heute eine Euphorie-Welle geben: eine letzte Einpreisung der Hoffnung auf positive Finanzdaten. Am frühen Abend schloss die SAP-Aktie mit einem Plus von 1,17 Prozent auf 183,62 Euro. Der Antriebsspezialist Vitesco Technologies hat seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt. Das Unternehmen, eine Tochter von Schaeffler, teilte am Montagabend in Regensburg mit, dass die Erholung in der Automobilindustrie, insbesondere bei E-Autos, langsamer voranschreite als erwartet. Vitesco geht nun von einem Umsatz von 8,1 Milliarden Euro aus, nachdem zuvor 8,3 bis 8,8 Milliarden Euro prognostiziert worden waren. Im Vorjahr betrug der Umsatz 9,2 Milliarden Euro. Die Marge des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll nun rund vier Prozent erreichen - statt der zuvor erwarteten 4,5 bis fünf Prozent. Die neuen Prognosen liegen unter den Erwartungen der Analysten. Vitesco erfuhr am gestrigen Abend einen leichten Abschlag in Höhe von 0,17 Prozent beim Preis von 59,20 Euro je Aktie. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Vom Schlusskurs am Freitagabend auf 18.171,93 Punkten betrachtet ging es für den deutschen Leitindex am Montagmorgen um 99,00 Punkte höher auf der Marke von 18.270,93 los. Das entspricht einem ordentlichen Kurssprung. Während des Handelstages erreichte der DAX ein Tageshoch in Höhe von 18.468,60 Punkten. Am frühen Abend ging es an der XETRA auf 18.407,07 Zählern in den Feierabend, und damit verblieb ein Reingewinn von 235,14 Punkten bzw. ein Plus von 1,29 Prozent. Der ADL-Indikator strotzte gestern Abend mit einem ansehnlichen Gewinnüberschuss bei einem Ergebnis von 90 Prozent gegenüber den 10 Prozent Verlierer-Titeln. Dies waren die drei besten Aktien im Index: Bayer mit einem Kurs von 27,31 Euro bei einem Anstieg von vier Prozent. Auf dem zweiten Platz notierte Infineon Technologies mit 34,21 Euro bei einem Plus von 3,35 Prozent. Die Deutsche Bank erreichte zum Handelsschluss einen Preis von 15,47 Euro je Wertpapier und konnte damit einen Zuwachs in Höhe von 3,06 Prozent verzeichnen. Einen leichten Einschlag nach oben vollzog der MACD. Dabei kam er seiner Signallinie sehr nahe, doch ein flüchtiges Short-Signal blieb aus, was Angesicht der gestrigen grünen Tageskerze auch besser ist, um keine unnötigen Spekulationen aufkommen zu lassen. Das Histogramm steht somit weiter im Long-Modus. Heute muss sich zeigen, ob die Absicht, den 100-Tage-Durchschnitt unter sich zu lassen, auch ernst genug gemeint war. Rein intuitiv kann man den Willen zum weiteren Ansteigen des Kurses vorwegnehmen, und damit das lokale Tief als abgeschlossen betrachten. Nur: war es das wirklich mit dem Ausflug unter die dynamische Trendlinie? Sollte aus dem gestrigen Handel noch Aufwärts-Momentum vorhanden sein, wird es sich am heutigen Morgen bzw. Vormittag typischerweise zeigen. Auch ein verspäteter Impuls wäre dazu vollkommen ausreichend, sofern dieser nur stark genug ist. Es gilt, optimistisch für den Handelstag und die Woche selbst zu sein. Der Markt hat jedoch dazu wie immer das letzte Wort. Zur aktuellen Stunde befindet sich der DAX vorbörslich auf dem Level von 18.460/18.480 Punkten. Das bedeutet: im Bereich des gestrigen Tageshochs - und somit über dem Schlusskurs, was stets als positives Zeichen gedeutet werden kann.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
|