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Ausgabe Nr. 587, 02.08.2024 TRADERS´Briefing
die US-Notenbank und große Hightech-Konzerne wie die Facebook-Mutter Meta Platforms (mit einem Ergebnis von plus 6,28 Prozent auf 465,95 Euro am gestrigen Abend) haben die Erwartungen der Anleger erfüllt. Die FED erwägt laut Bankchef Jerome Powell eine Zinssenkung im September, was an den Märkten als erster Schritt nach unten begrüßt wird. Immer mehr deutsche Industriefirmen denken über eine Verlagerung ihrer Produktion ins Ausland nach, wobei dies bei größeren Unternehmen mehr als jeden zweiten Betrieb betrifft, wie eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zeigt. Hauptgrund sind die hohen Energiepreise im internationalen Vergleich. Alternativen zu Investitionen in Deutschland sind die USA, China und Frankreich. Die schwierige Lage der Industrie wird durch aktuelle Daten belegt. "Die Uhr tickt", warnte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks in Berlin. Verlagerungen ins Ausland erfolgen in der Regel schrittweise, und die De-Industrialisierung schreitet voran. Mit dem Fear-and-Greed-Index ging es wieder zurück in die Richtung des Vortages: von 52 Punkten auf nur noch 40. Damit befindet sich der Sentiment-Indikator wieder im Bereich der Angst. Die Wallstreet schloss am Donnerstagabend mit zum Teil deutlichen Verlusten, die europäischen Indizes errangen ein gemischtes Ergebnis. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Die Post, nun DHL Group genannt, hat im zweiten Quartal weniger verdient, was auf den lahmenden Welthandel und suboptimale Auslastung der internationalen Transportnetze zurückzuführen ist. Obwohl der Umsatz leicht auf 20,6 Milliarden Euro gestiegen ist, sank der operative Gewinn von 1,7 auf 1,35 Milliarden Euro. Für die zweite Jahreshälfte wird eine Geschäftserholung erwartet. Die Post plant eine Erhöhung des Briefportos, da die letzten drei Jahre das Porto trotz höherer Inflation nur um 4,5 Prozent angehoben wurde, was laut Finanzchefin Melanie Kreis zu wenig ist. Ein Antrag bei der Bundesnetzagentur wurde bereits gestellt. Die Aktie der DHL Group verlor gestern um satte 6,28 Prozent auf 38,66 Euro. BMW glaubt nicht, dass die EU den maximalen Zoll von 37,6 Prozent auf E-Autos aus China verhängen wird, da Strafzölle eine Sackgasse seien, so BMW-Chef Oliver Zipse. BMW ist betroffen, da der E-Mini in China produziert und nach Europa exportiert wird. Der Bruttogewinn sank im zweiten Quartal um gut zehn Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. China bleibt der wichtigste Absatzmarkt und Produktionsstandort, obwohl die Konjunktur dort schwächelt und ein Preiskampf unter den Herstellern ausgebrochen ist. BMW verweist jedoch auf seine Widerstandsfähigkeit auch in schwierigen Zeiten. Das Papier von BMW notierte am Donnerstagabend mit einem Minus von 3,05 Prozent auf 83,20 Euro. Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia hat im ersten Halbjahr erneut einen Verlust verzeichnet - jedoch deutlich geringer als im Vorjahr. Das Unternehmen meldete einen Verlust von 529 Millionen Euro gegenüber mehr als vier Milliarden Euro im Vorjahr. Vonovia-Chef Rolf Buch sieht im zweiten Quartal höhere Volumen bei Immobilientransaktionen und eine Bodenbildung bei Immobilienwerten. Trotz der Preiskorrektur der Bestände von 23 Prozent seit Mitte 2022 zeigt die geringere Neubewertung eine Markterholung. Vonovia peilt für das laufende Jahr optimistisch das obere Ende der Ergebnis- und Mietwachstumsziele an. Die Aktie legte um 2,36 Prozent auf 29,08 Euro zu und nähert sich damit dem Jahreshoch von Mitte Mai. Deutschlands größter Agrarkonzern, die BayWa AG, soll mit einem umfassenden Rettungspaket unterstützt werden. Medien berichten, dass Großaktionäre und Banken bereit seien, 400 Millionen Euro an Eigenkapital und Krediten bereitzustellen, was jedoch noch nicht bestätigt ist. Der Spiegel will diese Informationen von Insidern erfahren haben. An der Börse führt dies zu einer Hoffnungsrallye, wodurch sich die BayWa-Aktie zweistellig um 11,85 Prozent auf nunmehr 14,54 Euro verteuerte. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Mit einem Abschlag in Höhe von 76,15 Punkten bzw. mit einem Minus von 0,41 Prozent ging es gestern Morgen für den Deutschen Aktienindex in den Handel. Kurz darauf war das Tageshoch bei 18.440,92 Punkten gesetzt, bevor eine Korrektur einsetzte, auf die ein erneutes Ansteigen bis zu einem Zwischenhoch um 13:10 Uhr erfolgte. Von da an ging es mit dem Kurs richtig nach unten - ab 15:45 Uhr in verschärfter Art und Weise. Zum Handelsschluss an der XETRA standen 18.083,05 Zäher auf der Abrechnung, und damit ein Verlust von satten 425,60 Punkten bzw. minus 2,30 Prozent. Der ADL-Indikator zählte immerhin noch fünf Gewinner-Aktien, die jedoch den Schritt nach unten nicht im Ansatz verhindern konnten. Der ADL kreuzte seine ihm zugewiesene 100-Tage-Linie und damit steht er nun offiziell im Short-Modus. Zalando war die beste Aktie mit einem Kurs von 24,44 Euro und einem Anstieg von 3,08 Prozent. Die Deutsche Post hingegen verzeichnete, wie im fundamental wirtschaftlichen Teil schon angerissen, die schlechteste Entwicklung mit einem Kursrückgang von 6,28 Prozent auf schlussendlich 38,66 Euro. Beim MACD zeigt sich bislang kein echter Ausschlag in südliche Richtung. Daher schlängelt er sich weiterhin um seine Signallinie und zeigt keine Ambitionen - geschweige denn überhaupt sichtbare Impulse. Mit dem starken Abverkauf raste der DAX tief unter den 100-Tage-Durchschnitt und schloss nahe beim Tagestief. Damit zeigt er weiteres negatives Momentum an, welches in ihm schlummern könnte. Sehen wir heute die Fortsetzung unter die 18.000-Punkte-Marke? Die Wahrscheinlichkeit dazu ist recht hoch. Überprüfen Sie daher noch einmal Ihre Stopps, sollten Sie Long im deutschen Leitindex investiert sein. Vorbörslich befindet sich der DAX-Kurs im Bereich von 17.950 Punkten, und damit seit Mai erstmals wieder unter der Marke von 18.000. Das ist kein besonders gutes Zeichen für den wichtigsten Index Deutschlands, um nach der Eröffnung oberhalb der psychologischen Marke zu stehen und zu bleiben.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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