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Ausgabe Nr. 588, 05.08.2024 TRADERS´Briefing
im Juli wurden am US-Arbeitsmarkt nur 114.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen - weit weniger als die erwarteten 175.000. Die Arbeitslosenquote stieg überraschend auf 4,3 Prozent, während Ökonomen eine stabile Quote von 4,1 Prozent prognostiziert hatten. Der Arbeitsmarktbericht der Regierung zeigt, dass im Vormonat die Stellenzahl auf 179.000 revidiert wurde. Die Aktien von Intel fielen um ganze 29,49 Prozent auf 19,546 Euro - den tiefsten Stand seit elf Jahren. Investoren trennen sich im großen Stil von den Papieren des US-Chipherstellers, nachdem das Unternehmen schwache Quartalszahlen präsentierte und weltweit mehr als 15.000 Stellen abbauen will. Beobachter zweifeln daran, ob das Sparprogramm ausreicht, und nicht zu spät kommt. Weiter stark gefallen ist der Fear-and-Greed-Index: waren es zum Freitag noch minus zwölf Punkte auf 40 Zähler, sind es jetzt noch einmal 13 Punkte weniger, die somit zum Endstand von 27 Zählern führen. Damit steht der Sentiment-Indikator auf dem Wert von 27 im untersten Bereich der einfachen Angst. Wallstreet und europäische Indizes schlossen am letzten Handelstag mit teilweise stark negativem Zahlenwerk. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Der weltgrößte Industriegase-Konzern Linde spürt die schwächelnde Konjunktur in Europa und Teilen Asiens. Im ersten Quartal wuchs der Umsatz nur dank Preiserhöhungen um ein Prozent auf 8,27 Milliarden UIS-Dollar. Trotz des schwierigen makroökonomischen Umfelds konnte Linde den bereinigten Nettogewinn um sechs Prozent auf 1,86 Milliarden US-Dollar steigern. Der Gewinn je Aktie übertraf mit 3,85 US-Dollar die Prognosen. Linde verzichtete jedoch erstmals seit Jahren auf eine Anhebung der Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Die Aktie verlor nach Veröffentlichung der Zahlen 1,5 Prozent und schloss am Freitagabend mit einem Verlust von 2,76 Prozent auf 408,80 Euro. United Internet senkt nach einem Mobilfunkausfall bei 1&1 seine Jahresprognose. Der Umsatz wird nun auf 6,4 Milliarden Euro geschätzt - 100 Millionen Euro weniger als zuvor erwartet, aber immer noch über den 6,2 Milliarden Euro des Vorjahres. Das Ebitda soll bei 1,38 Milliarden Euro liegen gegenüber den zuvor erwarteten 1,42 Milliarden Euro. Analysten hatten höhere Werte erwartet. Probleme bei 1&1 und Nachberechnungen beim Netzausbau belasteten die Erwartungen. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 2,8 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro, während das Ebitda knapp um ein Prozent auf 662 Millionen Euro sank. Das Papier schloss zum Wochenende mit einem Tagesverlust in Höhe von 0,66 Prozent beim Preis von 19,65 Euro. AXA plant, sich von seiner Vermögensverwaltungstochter AXA Investment Managers (AXA IM) zu trennen und führt dazu exklusive Gespräche mit BNP Paribas. Die Übernahme, die AXA 5,1 Milliarden Euro in bar einbringen soll, würde BNP Paribas zu einem der größten Vermögensverwalter in Europa machen. Die AXA plant zudem, die Tochter Select für 300 Millionen Euro an AXA IM zu verkaufen. Nach Abschluss der Transaktion wird ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 3,8 Milliarden Euro aufgelegt. Im ersten Halbjahr stieg AXAs Nettogewinn um fünf Prozent auf vier Milliarden Euro, während die Bruttoprämien und andere Umsätze um sieben Prozent auf knapp 60 Milliarden Euro zunahmen. Die Aktie des Konzerns notierte am Freitagabend auf 32,27 Euro, und damit um 1,41 Prozent höher als am Vortag. Die BayWa soll eine Finanzspritze von 400 Millionen Euro erhalten. Die Großaktionäre, die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG (34 Prozent) und die österreichische Raiffeisen Agrar Invest (28 Prozent), wollen 200 Millionen Euro an Liquidität bereitstellen, während Banken Kredite in Höhe von 200 Millionen Euro beisteuern sollen. Ob dieses Rettungspaket ausreicht, um den mit fünf Milliarden Euro verschuldeten Agrarkonzern zu retten, ist unter Analysten umstritten. Die Aktie verlor erneut: minus 8,39 Prozent beim Schlusskurs von 13,32 Euro. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Der deutsche Leitindex ging nach seinem hohen Verlusttag vom Donnerstag am Freitagmorgen mit einer Kurslücke von fast 200 Punkten an den Start: minus 198,19 Zähler bzw. ein Abschlag in Höhe von 1,10 Prozent! Danach fand sich das Tageshoch deutlich unterhalb der 18.000er-Marke am Vormittag auf 17.918,02 Punkten. Die US-Arbeitsmarktzahlen ließen den Kurs um 14:30 Uhr nach unten wegbrechen, eine Long-Korrektur konnte das Schlimmste verhindern. Jedoch ging es nach dieser wieder nach unten mit dem DAX, um am Abend auf das Tief des Tages zu laufen. Mit minus 421,83 Punkten bzw. mit einem Verlust in Höhe von 2,33 Prozent schloss der Index auf lediglich 17.661,22 Zählern. Auch für den ADL-Indikator ging es weiter nach unten: immerhin noch fünf Unternehmen aus dem Pool der 40 notierten am letzten Handelstag im Gewinn. Die Aktien von RWE, Siemens Energy und Zalando markierten die untersten Ränge: RWE fiel um massive 7,85 Prozent auf 31,56 Euro, Siemens Energy sank annähernd gleichstark um 7,46 Prozent und schloss bei 24,18 Euro, während Zalando immerhin noch 5,97 Prozent verlor und schließlich bei 22,98 Euro notierte. Der MACD hat sich ein wenig deutlicher von seiner Signallinie lösen können und ist minimal unter die Null-Linie des Histogramms gelaufen. Für solch starke Abverkaufstage ist das Reagieren des MACD jedoch grundsätzlich zu verhalten. Beim Deutschen Aktienindex ist es an der Zeit, einmal einen Blick auf den Wochen-Chart zu werfen, denn auf dem Tages-Chart fehlt es an der Historie, um das aktuelle Geschehen vernünftig einordnen zu können. Wenn das Tief vom April nachhaltig gerissen werden sollte, fällt eine wichtige Unterstützung für den Kurs weg. Die 100-Tage-Linie wurde tief unterschritten und liegt mit ihren aktuell 18.310,83 Punkten mittlerweile weit im Norden. Also: Short ist das aktuelle Thema - und es lässt sich noch nicht vorhersagen, wann der Kurs wieder im stabilen Bereich steht, also seinen Boden gefunden hat. Rechnen Sie daher mit weiterem Abverkauf, um auf der sicheren Seite zu stehen. Vorbörslich befindet sich der DAX zum Montagmorgen im Bereich der 17.400 Punkte, und das ist noch einmal ein weites Stück unter dem letzten Schlusskurs. Das ist kein gutes Zeichen für den Deutschen Aktienindex.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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