TRADERS´ Briefing - Nr. 0600 - 28.08.2024

Ausgabe Nr. 600, 28.08.2024

TRADERS´Briefing

Liebe Leserinnen und Leser,

zur Halbzeit der aktuellen Handelswoche zeigen die amerikanischen Indizes eine leichte Gegenbewegung zur Rally der letzten zwei Wochen. Nun wären eine Gewinnmitnahme und damit einhergehende Korrektur nicht unwahrscheinlich. Bezüglich der Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten geht es etwas ruhiger in die wöchentliche Handelsperiode und die Märkte haben die Möglichkeit, Jerome Powells Ankündigung, die Zinsen zur nächsten Fed-Sitzung um 25 Basispunkte zu kürzen, etwas zu verdauen. Der Dax konnte mit einer besser als erwarteten Lesung des Bruttoinlandsproduktes (YoY) für das zweite Quartal die Aufwärtsbewegung der letzten Handelstage weiter fortsetzen. Eine Lesung von 0,00 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr lag dabei 0,10 Prozent über den Prognosen. Erst ab Donnerstag sind mit der Veröffentlichung der Arbeitslosenanträge für den amerikanischen Markt und der Lesung des Verbraucherpreisindex für den deutschen Markt größere Konjunkturindikatoren angekündigt. Diese könnten dementsprechend stärkeren Einfluss auf die US-Indizes (ab 14:30 Uhr) und den DAX (ab 10:00 Uhr) nehmen. Für den heutigen Tag stehen keinerlei üblicherweise marktbewegende Wirtschaftszahlen an. Der Fear-and-Greed-Index steht mit Beginn des heutigen Handelstages bei 53 Punkten und befindet sich im neutralen Bereich.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines haben Piloten und Kabinenpersonal Streiks begonnen, die bis Freitag dauern sollen und zu Verspätungen und Flugausfällen führen könnten. Die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) und Ufo haben diesen Streik initiiert. Discover Airlines arbeitet daran, die Auswirkungen für Passagiere zu minimieren und empfiehlt, den Flugstatus regelmäßig zu überprüfen. Rund 270 Flüge könnten betroffen sein. Hintergrund des Streiks ist ein Konflikt zwischen den Gewerkschaften Ufo, VC und Verdi, wobei Ufo und VC eigene Tarifverträge durchsetzen wollen. Verdi hat bereits Tarifverträge mit Lohnerhöhungen und weiteren Regelungen abgeschlossen, die von den anderen Gewerkschaften jedoch nicht akzeptiert werden. Es geht auch um den Einfluss der Gewerkschaften innerhalb des Lufthansa-Konzerns. Die Aktie der Lufthanse konnte den gestrigen Handelstag mit einem Gewinn von 2,05 Prozent bei 5,788 Euro beenden.

Das Verwaltungsgericht Köln hat entschieden, dass die Regeln für die 5G-Auktion 2019 rechtswidrig waren. Die Mobilfunkanbieter Freenet und EWE Tel hatten geklagt und sich durch Verfahrensfehler benachteiligt gefühlt. Das Gericht bestätigte, dass das Bundesverkehrsministerium unter Andreas Scheuer rechtswidrig Einfluss auf die Auktion genommen hatte, was einen politischen Deal nahelegt. Die Entscheidung könnte Auswirkungen auf die weitere Frequenzvergabe und den Wettbewerb haben, ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Die Bundesnetzagentur könnte gegen das Urteil vorgehen. Die Aktie von freenet erreichte gestern einen Schlusskurs von 25,94 Euro und stieg damit 1,49 Prozent.

Ryanair plant, ab dem nächsten Sommer das Angebot am Flughafen BER um etwa 20 % zu reduzieren. Dies geschieht aufgrund hoher Zugangskosten, die von der deutschen Regierung und dem Flughafenmanagement nicht gesenkt wurden. Die Zahl der in Berlin stationierten Ryanair-Flugzeuge wird von neun auf sieben sinken. Sechs Ziele werden gestrichen: Brüssel-Zaventem, Chania, Kaunas, Krakau, Luxemburg und Riga. Ryanair-Chef Eddie Wilson kritisierte die hohen Steuern und Gebühren, die die Entwicklung am BER und anderen Standorten belasten. Ob Ryanair auch an anderen deutschen Standorten das Angebot reduzieren wird, ist noch unklar. Die Aktie stieg gestern 4,33 Prozent und erreichte einen Kurs von 15,77 Euro.

Nvidia steht am heutigen Tag im Fokus der Anleger, da das Unternehmen als führender Akteur im Bereich künstlicher Intelligenz gilt. Trotz hoher Erwartungen warnt die Bank of America vor möglichen Enttäuschungen bei den anstehenden Quartalszahlen, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Nvidia hat kürzlich seine neue „Blackwell“-Technologie, eine Mikroarchitektur für Grafikprozessoren (GPUs), vorgestellt, deren Einführung jedoch durch Verzögerungen belastet sein könnte. Heute nach Börsenschluss werden die Quartalszahlen veröffentlicht und könnte einen starken Einfluss auf die Kursentwicklung der Aktie haben. Am gestrigen Handelstag stieg die Aktie bis auf 114,88 Euro und erreichte damit einen Anstieg von 0,86 Prozent.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Mit einer klassischen „V-Shaped Recovery“ oder auch der V-förmigen Erholung steigt der DAX nach dem Abverkauf des Monatsanfangs und kann auch am gestrigen Tag diesen Aufschwung weiter fortsetzen. Mit der Eröffnung der deutschen Börse stieg der deutsche Aktienindex ungehindert von einem Kurs bei 18.637,20 Punkten mit gleichem Momentum der letzten Tage. Um 14:25 Uhr wurde das Tageshoch bei 18.724,39 Zählern gesetzt und damit auch das Hoch des Freitags gebrochen, um den untergeordneten Trend weiterzuführen. Mit einer Korrektur beendete der Index den Handelstag bei 18.681,81 Punkten und erreichte damit einen Zuwachs von 0,35 Prozent.

26 Aktien beteiligten sich an dem Tageszuwachs und sorgten gegenüber 13 Aktien, welchen einen Rückgang verzeichneten, für einen weiterhin steigenden Kursverlauf im Aktienindex.

Weiterhin stark steigend bestätigt der MACD im Long-Modus den anhaltenden Trend im Basiswert.

Nachdem der DAX über die 18.500 Punkte gebrochen ist, sollte das nächste Kursziel das Hoch vom 12.07.2024 bei 18.779,40 Punkten und im Weiteren das Allzeithoch vom 15.05.2024 bei 18.892,92 Zählern sein. Die aktuellen technischen Begebenheiten lassen bisher keine Trendumkehr vermuten und somit ist vorerst von weiterhin steigenden Kursen auszugehen.

Vor der Eröffnungsglocke der Frankfurter Börse steht der deutsche Aktienindex bei rund 18.715 Punkten und setzt damit zur Fortsetzung des Aufwärtsmomentums an.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses. Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar. Möglicher Handelsansatz: a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars. b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt. Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist. Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar. Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern. Möglicher Handelsansatz: a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars. b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars. Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist. Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar. Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50