|
Ausgabe Nr. 644, 30.10.2024 TRADERS´Briefing
die EU-Kommission setzt nun endgültig zusätzliche Zölle auf Elektroauto-Importe aus China durch, um die europäische Autoindustrie besser zu schützen. Obwohl Deutschland dagegen stimmte, fand sich eine ausreichend große Mehrheit der EU-Staaten, die die Maßnahme unterstützte. Die entsprechende Verordnung tritt diesen Donnerstag in Kraft. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil fordert Alternativen zu den Werksschließungen bei Volkswagen, um die industrielle Substanz in der Region zu bewahren. Angesichts der aktuellen Krise des Konzerns betonte er die Notwendigkeit gemeinsamer Lösungen und forderte verantwortliche Entscheidungsträger auf, verlässliche Alternativen zu erarbeiten, um die Verunsicherung der Mitarbeitenden zu lindern. Niedersachsen, das 20 Prozent der VW-Stimmrechte hält und im Aufsichtsrat ein Veto-Recht besitzt, könnte daher entscheidend Einfluss nehmen. Rund 10.000 Beschäftigte in Bayern beteiligten sich an der ersten von der IG Metall organisierten Warnstreikwelle in der Metall- und Elektroindustrie, die bundesweit eine Lohnerhöhung von sieben Prozent für 3,9 Millionen Beschäftigte fordert. Tags zuvor starteten Beschäftigte von 14 Betrieben, darunter BMW und Bosch, mit Arbeitsniederlegungen. Zudem forderten rund 5.000 Auszubildende vor dem Audi-Werk in Ingolstadt eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro. Die dritte Tarifverhandlung für Bayerns 870.000 Industrieangestellte findet am Mittwoch in München statt. Die Arbeitgeber bieten ab Juli 2025 eine Erhöhung um 1,7 Prozent an, doch der Branchenverband verweist auf sinkende Produktion und schrumpfende Aufträge. Dank sinkender Inflation sowie gestiegener Löhne und Renten verbessert sich das Konsumklima in Deutschland spürbar. Der Konsumklima-Index der GfK und NIM steigt für November um 2,7 auf minus 18,3 Punkte - den höchsten Wert seit April 2022 und den zweiten Anstieg in Folge. Diese positive Entwicklung könnte ein gutes Zeichen für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft sein, das für den Einzelhandel traditionell umsatzstark ist. Dieses Mal korrigierte der Fear-and-Greed-Index: es ging um zwei Punkte runter auf den Stand von 60 Zählern im Bereich der einfachen Gier. Die Wall Street notierte am späten Abend uneinheitlich, die europäischen Indizes zuvor mit Verlusten. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Die Deutsche Lufthansa verschärft den Sparkurs, um das operative Ergebnis der Kernmarke "Lufthansa Airlines" bis 2026 um brutto 1,5 Milliarden Euro zu steigern. Trotz hoher Nachfrage und Rekordumsatz im Sommer sank der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr, weshalb CEO Carsten Spohr ansetzt. Kurz- und Mittelstreckenflüge sollen häufiger durch weniger bekannte Konzerngesellschaften oder angemietete Maschinen erfolgen, unter anderem durch Kooperation mit der lettischen Air Baltic. Zudem wird der Ausbau der neuen Flugbetriebe "Discover" und "City Airlines" vorangetrieben, die Zubringer- und Fernflüge kostengünstiger anbieten sollen. Am Dienstag schloss die Kranich-Aktie mit einem satten Minus von 5,19 Prozent beim Kurs von 6,51 Euro. Ford erzielte im dritten Quartal zwar höhere Gewinne als erwartet, musste jedoch die Jahresprognose senken. Der US-Autobauer rechnet nun mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern von etwa zehn Milliarden US-Dollar, was das untere Ende der bisherigen Prognose von zehn bis zwölf Milliarden US-Dollar darstellt. Im dritten Quartal betrug der Nettogewinn 900 Millionen US-Dollar oder 22 Cent je Aktie - im Vergleich zu 30 Cent im Vorjahr. Die Ford-Aktie fiel gestern um 8,37 Prozent auf nunmehr 9,596 Euro. Audi plant, die Autoproduktion im Brüsseler Werk mit etwa 3.000 Beschäftigten Ende Februar nächsten Jahres einzustellen, wie heute dem Betriebsrat und den Gewerkschaften mitgeteilt wurde. Entlassungen sollen jedoch bis Ende des Jahres vermieden werden. Seit Monaten berät Audi im gesetzlich vorgeschriebenen Konsultationsprozess mit den Arbeitnehmervertretungen über die Schließungspläne, die in zwei Wochen offiziell abgeschlossen werden sollen. Die DHL kämpft aktuell mit IT-Problemen, die sowohl die Sendungsverfolgung als auch den Zugriff auf Packstationen beeinträchtigen. Nutzer berichteten, dass sie Pakete nicht abholen oder das Geschäftskundenportal nicht nutzen können. Auf der Plattform "X" entschuldigte sich DHL für die Störung und betonte, intensiv an einer Lösung zu arbeiten. Angaben zum genauen Ausmaß oder zur Ursache des Problems liegen bisher nicht vor, und eine Prognose zur Behebung konnte das Unternehmen noch nicht geben. Das Wertpapier des Zustellers notierte am Dienstagabend mit einem Minus von 0,40 Prozent auf 37,84 Euro. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Am Dienstagmorgen eröffnete der deutsche Leitindex beim Tageshoch von 19.643,12 Punkten, und haderte mit einem Durchbruch nach oben: ein Dreifachtop bildete die Oberseite ab, höhere Tiefs die Unterseite. Kaufdruck war ordentlich vorhanden, doch es reichte nicht für die Weiterführung der Rallye. Was folgte, war ein Abwärtstrend mit dem Start um 11:00 Uhr, der bis zum späten Nachmittag auf 19.465,00 Punkte lief. Siebzig Minuten später um 17:35 Uhr wurde der DAX mit 19.478,07 Zählern abgerechnet - es verblieb ein Tagesverlust von 53,55 Punkten bzw. ein Minus von 0,27 Prozent. Lediglich acht Gewinner-Aktien richteten nichts gegen 31 Verlierer sowie einem neutralen Ergebnis aus. Der ADL musste einen Schritt nach unten gehen, und damit der Null-Linie des Indikators, bzw. seiner knapp unter ihr stehenden Signallinie, entgegen. Die schwächsten DAX-Aktien am gestrigen Handelstag waren Porsche Automobil, Volkswagen und Continental. Porsche schloss bei 38,44 Euro und verzeichnete ein Minus von 3,20 Prozent. Die Volkswagen-Vorzugsaktie lag ebenfalls mit einem Rückgang von 3,20 Prozent bei 88,92 Euro. Continental, als drittgrößter Verlierer, fiel um 2,22 Prozent auf 57,24 Euro. Inzwischen steht der MACD direkt vor seiner Histogramm-eigenen Null-Linie, und damit geht es weiter im beständigen Abwärts-Modus des beliebten Indikators. Die gestrige rote Tageskerze hat dazu geführt, dass eine Korrektur ganz in der Nähe des Allzeithochs erfolgte. Nun wird es spannend, wie sich der DAX nachher vorbörslich zeigen wird - und eben auch danach, wenn die XETRA ihre Pforten geöffnet hat. Mittlerweile hat der Markt an der LS Exchange eröffnet und befindet sich auf dem Level von 19.400 Punkten. Das ist ein gutes Stück unterhalb des gestrigen Schlusskurses, was noch nicht auf eine Fortsetzung der Rallye schließen lässt. Warten wir es ab!
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
|