Ausgabe Nr. 664, 27.11.2024 TRADERS´Briefing
die Ankündigung von Trumps hohen Importzöllen sorgt für Furcht vor einem Handelskrieg und belastet die Börsen weltweit. Geplant sind 25 Prozent Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie zehn Prozent auf chinesische Produkte. Die chinesische Botschaft warnte vor eskalierenden Spannungen zwischen den größten Volkswirtschaften. Deutsche Exporteure blicken trotzdem optimistischer in die Zukunft: das Ifo-Barometer für Exporterwartungen stieg im November erstmals seit einem halben Jahr auf minus 5,9 Punkte - nach minus 6,5 im Oktober. Experten erwarten kurzfristig höhere US-Bestellungen, da Unternehmen vor Einführung neuer Zölle noch günstigere Waren ordern könnten. Zusätzlich stärkt der kräftig aufgewertete US-Dollar nach der US-Wahl die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Exporteure. Der Freitag nach Thanksgiving, welches stets auf den vierten Donnerstag im November fällt, ist Black Friday - und an diesem Tag protestieren Gewerkschaften weltweit gegen Amazon, um auf schlechte Arbeitsbedingungen und Bezahlung aufmerksam zu machen. Laut Verdi und dem Dachverband Uni Global sind 60 Aktionen in 30 Ländern geplant - darunter eine zentrale Demonstration in Bad Hersfeld. Verdi fordert seit über zehn Jahren die Anerkennung von Flächentarifverträgen im Einzel- und Versandhandel - jedoch ohne Erfolg. Amazon betont hingegen faire Löhne ab 15 Euro sowie Zusatzleistungen wie das Deutschlandticket. Trotz der Proteste stiegen Amazons Aktien um 3,04 Prozent auf 196,78 Euro. Um drei Punkte stieg auch der Fear-and-Greed-Index an. Damit steht der Sentiment-Indikator auf dem Wert 64 im mittleren Bereich der einfachen Gier. Die Wall Street schloss am Dienstag unentschlossen, die europäischen Indizes dagegen mit Verlusten. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Die britische Opel-Schwester Vauxhall schließt ihr Transporter-Werk in Luton, was 1.100 Arbeitsplätze gefährdet. Stellantis, der Mutterkonzern, plant hingegen, Hunderte Stellen in Ellesmere Port zu schaffen, wo ein Hub für vollelektrische Fahrzeuge mit einem Investment von 50 Millionen Pfund entsteht. Luton produziert derzeit Transporter mit Verbrennungsmotoren, während strenge britische Vorschriften den Verkauf emissionsfreier Fahrzeuge forcieren. Hersteller wie Stellantis kritisieren diese Vorgaben und verlangen stärkere staatliche Anreize. Auch die deutsche Autobranche, etwa Volkswagen, erwägt drastische Maßnahmen wie Stellenabbau und Werksschließungen, um wirtschaftlich stabil zu bleiben. Stellantis schloss am Dienstag mit einem Verlust von 4,96 Prozent beim Preis von 12,198 Euro. Der Salzgitter-Konzern hält sich weiterhin bedeckt zu möglichen Übernahmeplänen durch GP Günter Papenburg und TSR Recycling. Vorstandschef Gunnar Groebler begrüßte zwar das Interesse deutscher Unternehmen, lehnte aber eine Bewertung ab. Die potenziellen Käufer erwägen ein Angebot, Details sind jedoch unklar. Salzgitter kündigte an, im Falle eines Angebots eine Stellungnahme gemäß den gesetzlichen Vorgaben abzugeben. Widerstand kommt bereits von IG Metall und Betriebsrat. Papenburg hält 25,1 Prozent der Anteile und ist nach dem Land Niedersachsen (26,5 Prozent) der zweitgrößte Anteilseigner. Salzgitter verzeichnete zum Handelsschluss am Dienstagabend einen Verlust von 2,84 Prozent beim Kurs von 16,75 Euro. Amgen hat mit einem neuen Abnehm-Medikament in einer klinischen Studie Erfolge erzielt, jedoch die Erwartungen nicht vollständig erfüllt. Nach 52 Wochen führte das Mittel bei übergewichtigen Teilnehmern zu einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von bis zu 20 Prozent - vor allem durch monatliche Injektionen. Das Unternehmen plant, die Entwicklung in Phase 3 voranzutreiben. Dennoch reagierte die Börse enttäuscht: Amgen-Aktien fielen gestern um 8,33 Prozent auf 258,00 Euro, da Analysten mit einem noch höheren Gewichtsverlust gerechnet hatten. Anleger bleiben insgesamt unsicher und suchen weiterhin nach Orientierung. Der angekündigte Rücktritt von Christian Kohlpaintner als Brenntag-Chef sorgte anfangs für einen Kursrückgang von 2,5 Prozent, doch die Aktie erholte sich schnell und schloss gestern mit einem Minus von 0,98 Prozent auf 60,74 Euro in einem schwachen DAX-Umfeld. Kohlpaintner, der seit 2020 den Chemikalienhändler leitet, führt private Gründe für seine Entscheidung an, seinen Vertrag über 2025 hinaus nicht zu verlängern. Unter seiner Führung erreichte die Aktie 2021 ein Rekordhoch von 87,40 Euro, doch seither drückten Konjunktursorgen den Kurs um etwa 30 Prozent. Die Aktie gehört 2024 zu den größten DAX-Verlierern. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Mit einem Minus von 96,04 Punkten startete der deutsche Leitindex gestern Morgen in den neuen Handelstag. Dies entsprach einem Wertverlust in Höhe von 0,50 Prozent. Es ging bis 9:35 Uhr nach unten auf das Tagestief bei 19.239,37 Punkten, bevor ein Aufwärtstrend, der um 14:05 Uhr auf 19.385,35 Punkten gipfelte, den DAX in die Gewinnzone führte. Mit der Bildung eines ersten Zwischenhochs um 13:15 Uhr sowie eines zweiten um 15:15 Uhr entstand eine klassische Schulter-Kopf-Schulter-Formation, eine SKS, die einen Kursrutsch um 16:00 Uhr zur Folge hatte. Daytrader, die auf diese setzten, konnten Gewinne mitnehmen. Mit dem XETRA-Schluss standen 19.295,98 Zähler auf der Abrechnung, und damit ein Verlust von 109,22 Punkten bzw. ein Minus von 0,56 Prozent auf den vorherigen Tag. Der ADL-Indikator bog vor dem Erreichen der 100-Tage-Linie nach unten ab. Grund war die Übermacht der Verlierer am Dienstagabend, deren Anzahl 31 betrug. Die größten Verlierer im Index waren die Daimler Truck Holding, Bayer sowie Volkswagen. Die Daimler-Truck-Aktie fiel um 6,01 Prozent auf 34,11 Euro. Bayer verzeichnete einen Rückgang von 5,19 Prozent und schloss bei 18,90 Euro. Die Vorzugsaktien von Volkswagen verloren 2,38 Prozent und notierten zum Handelsschluss bei 80,44 Euro. Die Überzeugung fehlt noch beim MACD, der den zweiten Handelstag in Folge im Long-Signal steht. Wenn der Kurs sich nicht entwickelt, dann wird auch das Histogramm selbst keine Wunder bewirken. Betrachten wir das rote Doji auf dem Tages-Chart, dann liegt die Vermutung nahe, dass die gestrige Chart-Entwicklung eine in sich abgeschlossene Korrektur darstellen könnte. Ob dem so ist, werden wir nach der Eröffnung bzw. im Laufe des Handelstages erfahren. Sollte der Markt in Richtung Norden laufen, und dabei gar das Hoch vom Montag überwinden, sind die Aussichten für ein Steigen an den Folgetagen entsprechend gut. Vorbörslich befindet sich der Kurs des Deutschen Aktienindex auf dem Level von 19.280 Punkten, und damit annähernd auf dem gestrigen letzten Kurs des Tages. Sollte sich dieses bis zur Eröffnung halten bzw. noch ein wenig ansteigen, wäre dies ein positives Signal.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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