TRADERS´ Briefing - Nr. 0673 - 10.12.2024

Ausgabe Nr. 673, 10.12.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Ryyan Alshebl, syrischer Bürgermeister von Ostelsheim und selbst Geflüchteter, glaubt, dass die meisten syrischen Flüchtlinge nach dem Sturz von Baschar al-Assad in ihre Heimat zurückkehren wollen. Er fordert einen geordneten politischen Übergang und den Aufbau eines neuen syrischen Staatswesens mit internationaler Unterstützung - insbesondere durch die EU und Deutschland. Investitionen in den Wiederaufbau Syriens kämen laut Alshebl allen zugute und würden die Fluchtgründe beseitigen. Der Grünen-Politiker plädiert zudem für begrenzte Sozialleistungen für Geflüchtete in Deutschland und betont die Notwendigkeit einer internationalen Konferenz, um die Rückkehr und den Wiederaufbau zu fördern. Donald Trump hat klargestellt, dass er Notenbankchef Jerome Powell nach seinem Amtsantritt nicht ersetzen will. In einem NBC-Interview verneinte er entsprechende Pläne. Powell hatte zuvor betont, dass eine vorzeitige Entlassung gesetzlich unzulässig sei. Trump, der Powell 2018 zum Fed-Chef ernannte, kritisierte während seiner ersten Amtszeit häufig die Zinspolitik der Fed, die er für wachstumshemmend hielt. Powell wurde später von Präsident Joe Biden für eine weitere Amtszeit bis 2026 bestätigt. Beständig weiter verliert der Fear-and-Greed-Index Punkte: zum Dienstagmorgen muss der Sentiment-Indikator erneut um drei Zähler nachgeben, so dass dieser nun auf dem Wert von 50 in Ausgeglichenheit steht - und damit richtungslos. Die Wall Street beendete den Handel am Montag mit Verlusten, die europäischen Indizes schlossen hingegen uneinheitlich.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Google hat mit dem neuen Quantenchip "Willow" und einer innovativen Methode zur Quantenfehlerkorrektur einen wichtigen Fortschritt im "Quanten Computing" erzielt. Erstmals wurde eine Fehlerrate unterhalb eines relevanten Schwellenwerts erreicht, wie das Team um Hartmut Neven berichtet. Um die Fehlerquote zu senken, wurden mehrere physikalische Qubits zu einem stabileren logischen Qubit gebündelt. Experten loben die hohe wissenschaftliche Qualität der Arbeit, weisen aber darauf hin, dass für praktische Anwendungen deutlich mehr Qubits erforderlich sind. Derzeit bleibt der Weg zu skalierbaren und fehlertoleranten Quantencomputern noch lang, da Systeme mit bis zu einer Million Qubits notwendig sein könnten. Die Aktie der Muttergesellschaft Alphabet schloss am Montagabend mit einem Plus von 0,38 Prozent auf 165,96 Euro.

Lufthansa Technik plant den Bau eines neuen Werks in Portugal, südlich von Porto, zur Reparatur von Triebwerksteilen und Flugzeugkomponenten. Das Werk soll bis Ende 2027 fertiggestellt werden und mehr als 700 Arbeitsplätze schaffen. Portugal wurde aufgrund seiner EU-Lage, politischen Stabilität und guten Infrastruktur ausgewählt. Investitionsdetails wurden nicht bekannt gegeben. Der Schritt könnte die Chancen des Lufthansa-Konzerns auf die Übernahme der portugiesischen Fluggesellschaft TAP erhöhen. Lufthansa Technik gilt als führender Anbieter von Wartungs- und Reparaturleistungen für kommerzielle Flugzeuge und beschäftigt über 24.000 Mitarbeitende weltweit. Das Papier der Deutschen Lufthansa notierte gestern mit einem Abschlag von 0,27 Prozent bei 6,648 Euro.

Mit lautstarkem Protest und Warnstreiks an neun Standorten begann bei Volkswagen die vierte Tarifrunde - begleitet von Forderungen nach einer Beschäftigungsgarantie für 130.000 Mitarbeiter. Die IG Metall lehnt Lohnkürzungen und Stellenabbau strikt ab und bot stattdessen einen Zukunftsfonds an, um den Konzern um 1,5 Milliarden Euro zu entlasten. VW fordert hingegen eine zehnprozentige Lohnkürzung und weitere Sparmaßnahmen. Vorstandspläne wurden von Beschäftigten mit Buhrufen und Streikbereitschaftsbekundungen kritisiert. Die Gespräche dauern an, eine Einigung vor Weihnachten bleibt möglich, andernfalls drohen flächendeckende Streiks 2025. VW schloss am ersten Handelstag der Woche mit plus 1,44 Prozent auf 84,34 Euro.

Heidelberger Druckmaschinen plant am Standort Wiesloch-Walldorf den Abbau von rund 450 Stellen, etwa zehn Prozent der Belegschaft, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die Maßnahme, sozialverträglich gestaltet, soll bis 2028 Einsparungen von über 100 Millionen Euro erzielen. Zugleich sichert der Zukunftsplan 3.500 Arbeitsplätze und Investitionen am Standort zu. Unternehmenschef Jürgen Otto strebt nicht nur Kostensenkungen an, sondern auch Wachstum in Asien sowie im Verpackungs- und Digitaldruck, mit einem Umsatzplus von über 300 Millionen Euro bis 2028/2029. Die Ziele für das Geschäftsjahr 2024/2025, darunter ein stabiler Umsatz von 2,4 Milliarden Euro, wurden bestätigt. Die Heidelberger Druck machte am Montag einen leichten Verlust in Höhe von 0,21 Prozent auf 0,94 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Deutsche Aktienindex begann die neue Handelswoche mit einem Kurssprung in Höhe von 77,24 Punkten bzw. mit einem Plus von 0,38 Prozent, doch war damit auf dem Tageshoch von 20.461,85 Zählern schon ein neues Allzeithoch generiert worden. Im Anschluss ging es bis zum Tagestief um 11:40 Uhr auf 20.318,26 Punkte herunter. Uber die Mittags- und Nachmittagszeit kam es zu einem erneuten Anlauf und einem fast ebenso weitern Abverkauf, so dass der Kurs das Tief des Tages fast ein zweites Mal erreichte. Zum Handelsschluss an der XETRA schloss der DAX mit einem Ergebnis von minus 38,65 Punkten bzw. mit einem Verlust von 0,19 Prozent auf 20.345,96 Zählern.

Weiter steil nach oben geht die Entwicklung beim ADL-Indikator voran, wozu die 23 Gewinner-Titel deutlich ausreichten. Im DAX war gestern die Mercedes-Benz Group der größte Gewinner. Die Aktie stieg um 3,24 Prozent auf 55,52 Euro. Am anderen Ende der Skala stand Rheinmetall mit dem größten Verlust. Der Kurs fiel um 5,95 Prozent und schloss bei 613,00 Euro.

Auch der MACD erstrahlt in seinem Momentum - genau so möchte man diesen wichtigen Indikator auch auf seinen Charts sehen, wenn man als Swing-Trader oder Anleger Long investiert ist.

Es kam gestern zum angesprochenen Abverkauf, der sich jedoch bislang sehr milde zeigt. Die kleine rote Tageskerze ist die Erste in ihrer Farbe im aktuellen Aufwärtsbewegungsarm. Läutet dieser leichte negative Handelstag nun eine Korrektur ein? Wir wissen es nicht mit Sicherheit, sollten jedoch mit dieser rechnen. Trader, die den Bewegungshandel auf dem Tages-Chart mit korrekter Stoppsetzung unter die Vorkerze vollzogen haben, konnten bis zum Ausstoppen am Vormittag fast den kompletten Anstieg mitnehmen. Trend-Händler finden derzeit keinen validen Stopp unterhalb eines nahen lokalen Hochs. Sollte die Rallye heute oder in Kürze weitergehen, dann wäre dieses Thema jedoch gelöst.

Vorbörslich steht der Kurs des deutschen Leitindex zur Stunde auf dem Level von 20.280/20.300 Punkten, und damit ein gutes Stück unterhalb des Schlusskurses vom Montag. Short scheint daher eine Rolle zu spielen, doch Gewissheit bringt erst die Eröffnung bzw. die nachfolgende Entwicklung.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.