TRADERS´ Briefing - Nr. 0691 - 22.01.2025

Ausgabe Nr. 691, 21.01.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Donald Trump wurde als Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt, was in den kommenden Tagen zu zahlreichen präsidialen Dekreten und marktrelevanten Aussagen führen dürfte. So will er ab dem 1. Februar 2025 Strafzölle von bis zu 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada einführen, was einen Handelskrieg im Rahmen des US-Mexiko-Kanada-Abkommens auslösen könnte. Trump deutete auch einen universellen Zoll auf alle Importe in die USA an, was in den kommenden Wochen zu Unsicherheiten an den Finanzmärkten führen könnte. Am gestrigen Handelstag stieg der S&P 500 um 0,89 Prozent und näherte sich mit dem neuen Präsidenten im Amt seinem bisherigen Allzeithoch von 6.099,97 Punkten. Auch der Deutsche Aktienindex setzte seinen Aufwärtstrend fort und stieg um 0,25 Prozent auf einen Schlusskurs von 21.042,00 Punkten. Heute um 16:15 Uhr spricht EZB-Präsidentin Lagarde und könnte weitere Hinweise auf eine mögliche Zinssenkung in der kommenden Woche geben. Der Fear and Greed Index liegt heute Morgen mit 41 Punkten im Angstbereich und ist seit dem letzten Börsenschluss um vier Punkte gestiegen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Apple-Aktien fallen wegen schwacher iPhone-Verkäufe in China und einer Jefferies-Abstufung auf den niedrigsten Stand seit November. Im Dezember-Quartal brach der iPhone-Absatz in China um 18 % ein, wobei Huawei das Spitzenmodell von Apple überholte. Analysten stuften die Aktie aufgrund schwacher Verkaufszahlen und einer trüben Marktlage als "Underperformer“ herab. Die Aktie sank gestern um 5,389 Prozent und steht aktuell bei 211,55 Euro.

Adidas übertraf im vierten Quartal die Erwartungen mit einem Umsatz von knapp 6 Milliarden Euro (+24 %) und einem Betriebsergebnis von 57 Millionen Euro nach einem Verlust im Vorjahr. Im Gesamtjahr stieg der Umsatz um 11 % auf 23,7 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis erreichte 1,3 Milliarden Euro. Konzernchef Björn Gulden lobte die starke Dynamik der Marke in einem schwierigen Marktumfeld. Für 2025 strebt Adidas weiteres zweistelliges Wachstum und eine Annäherung an eine operative Marge von 10 % an. Die Aktie legte am gestrigen Handelstag um lediglich 0,041 Prozent zu und steht derzeit bei 243,40 Euro.

Schwache Umsatzzahlen von DocMorris belasteten die Aktien von Online-Apotheken. Das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten blieb hinter den Erwartungen zurück, und das Wachstum bei rezeptfreien Arzneimitteln stagnierte. DocMorris verliert Marktanteile an Redcare, bleibt aber Nummer zwei im europäischen Markt. Die Kursentwicklung spiegelt bei DocMorris Liquiditätsprobleme wider, während Redcare zuletzt von einem Hoch seit 2021 zurückgefallen ist. Beide investieren stark ins Marketing, was Anleger verunsichert. DocMorris fiel gestern um 5,18 Prozent auf 21,60 Euro, während Redcare Pharmacy um 3,063 Prozent nachgab.

Die Bank of America stufte die Aktie von Schott Pharma von "Buy" auf "Underperform" herab. Analystin Marianne Bulot erwartet ein schwaches erstes Halbjahr und sieht ungenutzte Kapazitäten im Bereich der Polymer-Spritzen, was die Margen drückt. Zudem sei das Geschäft stark von Moderna abhängig, was zusätzliche Risiken mit sich bringe. Schott Pharma-Aktien fielen am Dienstag um 6,719 Prozent auf 23,60 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Deutsche Aktienindex konnte zu Beginn der aktuellen Handelswoche seinen starken Aufwärtstrend fortsetzen und erreichte am gestrigen Handelstag einen Gewinn von 0,25 Prozent. Mit einer Kurslücke von rund 65 Punkten startete der Index bei 20.925,75 Punkten und testete damit das Tageshoch vom Vortag. Ab dem Eröffnungskurs setzte er seinen Aufwärtstrend fort und stieg mit kleineren Korrekturen bis zum Handelsschluss auf einen Schlusskurs von 21.042,00 Punkten.

Der ADL-Indikator zeigt mit 19 Gewinnern und 21 Verlierern unter den Einzelwerten des Index ein sehr ausgeglichenes Bild. Damit ist das Histogramm im Vergleich zum Vortag leicht rückläufig.

Der MACD, der sich seit dem Überschreiten des bisherigen Allzeithochs vom 13.12.2024 im Long-Modus befindet, bestätigt kontinuierlich den Trend im Basiswert und unterstützt das aktuelle Momentum.

Aufgrund des Konsolidierungsverhaltens endete der Donnerstag in einer Doji-Kerze mit einem größDer DAX setzt somit den aktuellen Bewegungsarm fort und befindet sich in einem intakten untergeordneten Aufwärtstrend. Mit dem gestrigen Schlusskurs schloss auch die Tageskerze über der psychologischen Marke von 21.000 Punkten und deutet auf eine weitere Fortsetzung des Trends hin. Allerdings endete der Tag als Inside-Day und es stellt sich die Frage, ob dies ein erstes Anzeichen für eine bevorstehende Korrektur sein könnte. Der heutige Handelstag sollte mehr Aufschluss über die Stimmung der Anleger geben.

Zu Beginn des heutigen Handelstages steht der Deutsche Aktienindex bei rund 21.145 Punkten und zeigt nach dem gestrigen Handelsschluss eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.