TRADERS´ Briefing - Nr. 0717 - 28.02.2025

Ausgabe Nr. 717, 28.02.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

in der Talkshow von Markus Lanz ging es gestern Abend hitzig zur Sache - besonders in Bezug auf die CDU und ihren Vorsitzenden Friedrich Merz. Während CDU-Politiker Thorsten Frei einen umfangreichen Fragenkatalog der Union zur Finanzierung von Anti-Rechts-Demonstrationen als normalen parlamentarischen Vorgang verteidigte, kritisierten Journalisten und SPD-Politiker Ralf Stegner die Anfrage als taktisch unklug und unnötig provokant. Lanz selbst sprach von einem "Kulturkampf" und rachsüchtiger Kommunikation seitens der CDU. WELT-Journalist Robin Alexander warnte, die Union müsse die SPD mit Samthandschuhen anfassen, um Koalitionsgespräche nicht zu gefährden. Zudem wurde diskutiert, ob die CDU ihre strikte Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der Linkspartei überdenken sollte - vor allem im Hinblick auf eine Reform der Schuldenbremse. Heute um 8:00 Uhr werden die Einzelhandelsumsätze in Deutschland bekanntgegeben - um 9:55 Uhr erfolgt die Bekanntgabe der Arbeitslosenquote in Deutschland. Der deutsche Verbraucherpreisindex wird um 14:00 gemeldet. Um 14:30 Uhr veröffentlichen die Vereinigten Staaten die PCE-Kernrate der privaten Konsumausgaben (Preisindex). Nochmal erwischte den Fear-and-Greed-Indikator eine Einbuße: minus vier Punkte. Damit steht der Indikator zur Sentiment-Anzeige auf 18 Zählern stabil im Bereich der extremen Furcht. Wall Street und europäische Indizes schlossen am Donnerstagabend mit zum Teil starken Verlusten.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Mit einem starken Abverkauf ging es am Donnerstag für den deutschen Leitindex in den ersten Kurs des Tages, denn minus 206,84 Punkte bzw. ein Verlust aus der Nacht in Höhe von 0,91 Prozent entspricht einer ordentlichen Kurslücke. Um 9:50 Uhr war das vorläufige Tief gefunden, und ein Aufwärtstrend führte zum Tageshoch um 13:10 Uhr auf 22.686,41 Punkten. Über den nachmittäglichen Preisverfall wurde das Tagestief um 16:00 Uhr auf 22.378,06 Punkte gesetzt. Eineinhalb Stunden später schloss der DAX auf 22.550,89 Zählern mit einem Verlust von 243,22 Punkten bzw. mit einem Minus von 1,07 Prozent auf den Vortag.

Dem ADL-Indikator verblieben zur Abrechnung lediglich neun Gewinner-Titel, so dass dieser den 31 Verlierern haushoch unterlegen war. Damit ging es für den ADL einen Schritt nach unten. Der Indikator befindet sich übergeordnet im stabilen Long-Modus. Beiersdorf verzeichnete die größte Wertsteigerung im DAX: das Papier des Konsumgüterkonzerns kletterte um 3,62 Prozent auf 131,75 Euro. Am anderen Ende der Skala stand Zalando. Der Online-Modehändler verlor 4,05 Prozent und schloss bei 35,29 Euro.

Seitwärts ist die aktuell angesagte Masche beim MACD. Hierbei befindet sich das Histogramm augenscheinlich weiter im hauchdünnen Long-Signal.

Eine Konsolidierung ist beim Kurs selbst ebenso angesagt, so dass es in der Tat nicht einfach zu bestimmen ist, was es denn mit der Entwicklung beim Deutschen Aktienindex auf sich hat. Nach der grundsätzlich gerade abgeschlossenen Korrektur ging es erneut in Richtung Süden, und nun muss es sich am heutigen Freitag erst einmal zeigen, ob es beim gestrigen "Doji der Unsicherheit" bleibt, oder ob doch tiefere Kurse angelaufen werden sollen.

Vorbörslich befindet sich der DAX zur Stunde auf dem Level von 22.300 Punkten, und damit deutlich unterhalb des XETRA-Schlusskurses, sowie unter dem nächtlichen Kurs der LS Exchange.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.