TRADERS´ Briefing - Nr. 0718 - 03.03.2025

Ausgabe Nr. 718, 03.03.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

nach einem heftigen Eklat im Weißen Haus lehnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Entschuldigung gegenüber Donald Trump ab. Das Treffen zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj am 28. Februar 2025 im Oval Office endete in einem Eklat. Anstatt den geplanten Rohstoffvertrag zu unterzeichnen, eskalierte ein öffentlicher Streit. Während einige Analysten glauben, dass der Streit gezielt herbeigeführt wurde, um die Ukraine als Hindernis für den Frieden darzustellen und die US-Unterstützung zurückzufahren, sehen andere darin einen spontanen Gefühlsausbruch. Auffällig war die Rolle von J. D. Vance, der durch seine Einmischung die Konfrontation zwischen Trump und Selenskyj anheizte. Ob bewusst provoziert oder nicht - das Zerwürfnis hat das Verhältnis zwischen den USA und der Ukraine schwer belastet. In einem Interview mit Fox News betonte Selenskyj die Notwendigkeit von Sicherheitsgarantien und erklärte, dass ein Rohstoff-Deal mit den USA nicht ausreiche. Er dankte den Amerikanern für ihre Unterstützung, wünschte sich aber mehr Engagement von Trump. Der US-Präsident hingegen warf Selenskyj vor, den Konflikt in die Länge zu ziehen, und verweigerte weitere Gespräche. US-Außenminister Marco Rubio forderte eine Entschuldigung und betonte die Notwendigkeit von Verhandlungen mit Russland. Trotz der Spannungen zeigte sich Selenskyj überzeugt, dass das Verhältnis zwischen Washington und Kiew reparabel sei - eine Kapitulation der Ukraine komme jedoch nicht infrage. Um 9:55 Uhr werden die Zahlen des Einkaufsmanagerindex in Deutschland bekanntgegeben. Es folgt der EU-Verbraucherpreisindex um 11:00 Uhr, sowie der US-amerikanische Einkaufsmanagerindex um 15:45 Uhr bzw. um 16:00 Uhr. Zwei Zähler konnte der Fear-and-Greed-Indikator zulegen, der damit 20 Punkte im Bereich der extremen Furcht ausweist. Die Wall Street beendete den Handel am Freitagabend mit Gewinnen, die europäischen Indizes waren in ihren Ergebnissen hingegen uneinig.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex büßte am Freitagmorgen ganze 141,64 Punkte ein, was einem Rückstand von 0,63 Prozent seines Gesamtwertes entspricht. Nach ein paar Minuten ging es mit den Preisen nach unten, um das Tagestief um 9:10 Uhr auf 22.329,06 Punkten festzustellen. Ein großer Aufwärtstrend hielt den ganzen Tag über an, der jedoch eine starke Korrektur zwischen 11:40 Uhr und 15:30 Uhr bereithielt. Zum Handelsschluss um 17:50 Uhr wurde der DAX um rund 55 Punkte auf 22.551,43 Zähler angehoben. Plus 0,54 Punkte Tagesgewinn lautete damit das offizielle Endergebnis, was sich prozentual zweistellig nach dem Komma jedoch lediglich als Null-Nummer feststellen lässt.

Mit 22 Gewinn-Titeln gegen über 18 Verlierern durfte der ADL-Indikator am Freitag einen Schritt in Richtung Norden machen. Die MTU Aero Engines legte mit einem Anstieg von 3,21 Prozent auf 334,00 Euro zu, was für den ersten Platz im Index reichte. Auch Fresenius Medical Care konnte zulegen und erreichte mit einem Plus von 1,84 Prozent einen Kurs von 46,40 Euro. Die Daimler Truck Holding verzeichnete ebenfalls einen Aufwärtstrend und notierte mit einem Anstieg von 1,54 Prozent bei 42,11 Euro.

Weiter seitwärts ging es beim MACD weiter, dessen Hauptlinie genau auf der ebenso seitlich verlaufenden Signallinie verläuft. Mehr zurückhalten kann sich das beliebte Histogramm nicht mit seinen Prognosen. Neutraler wäre sein Verlauf nur noch auf der Null-Linie des Indikators selbst.

In Sachen Kursentwicklung steht der Deutsche Aktienindex recht gut da, denn das letzte Hoch hat nicht für einen Durchbruch gehalten, so dass ein erneuter Anlauf hier ein doppeltes Momentum beim Bruch nach oben freisetzen könnte. Bislang steht der DAX hiermit weiter im Long-Modus, was sicherlich noch den einen oder anderen starken Handelstag in der neuen Handelswoche hervorbringen könnte.

Vorbörslich befindet sich der Markt im Bereich von 22.650 Punkten, und damit einhundert Zähler über dem letzten Kurs an der XETRA. Das ist ein gutes Zeichen für die weitere Entwicklung beim DAX.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.