TRADERS´ Briefing - Nr. 0719 - 04.03.2025

Ausgabe Nr. 719, 04.03.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

das Weiße Haus hat bestätigt, dass US-Präsident Donald Trump die Militärhilfen für die Ukraine vorerst gestoppt hat. Ein Regierungsvertreter erklärte, die Unterstützung werde "unterbrochen und überprüft", um sicherzustellen, dass sie zur "Lösungsfindung" beitrage. Laut New York Times soll die Hilfe erst fortgesetzt werden, wenn die Ukraine sich zu Friedensverhandlungen mit Russland verpflichtet. Die sofort wirksame Anordnung betrifft Waffen und Munition im Wert von über einer Milliarde US-Dollar, ebenso wie finanzielle Mittel für neue Rüstungskäufe. Die Entscheidung wurde am Montag im Weißen Haus nach Beratungen mit Außenminister Marco Rubio, Vizepräsident J.D. Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth getroffen. Trump hatte zuvor Selenskyj scharf attackiert und auf Truth Social erklärt: "Dieser Typ will keinen Frieden, solange er die Rückendeckung Amerikas hat.". EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will Autobauern mehr Zeit geben, um CO2-Grenzwerte einzuhalten, und plant eine dreijährige statt einer jährlichen Frist. Die Strafen drohen, weil die gesetzlichen Flottengrenzwerte seit Jahresbeginn verschärft wurden und der Absatz von E-Autos hinter den Erwartungen zurückbleibt. Umweltorganisationen kritisieren die geplante Änderung als Rückschritt im Klimaschutz. Von der Leyen betont hingegen Fairness und plant eine Industrieallianz zur Förderung autonomer Fahrzeuge. Die europäische Autoindustrie steht unter Druck durch Konkurrenz aus China und Tesla. Der Dialog mit Autobauern, Gewerkschaften und Umweltorganisationen läuft, und weitere Details sollen am Mittwoch folgen. Eine Umsetzung erfordert die Zustimmung der EU-Staaten und des Parlaments. Heute stehen nur wenige Wirtschaftsnachrichten auf dem Programm: um 11:00 Uhr die Arbeitslosenquote in der EU, um 20:20 Uhr hält FOMC-Mitglied Williams eine Rede. Der Fear-and-Greed-Indikator legte von gestern auf den heutigen Dienstagmorgen um vier Punkte zu und weist damit einen Stand von 24 Zählern im Bereich der extremen Furcht auf. Die Wall Street beendete den Handel am späten Montag mit Verlusten, während die europäischen Indizes zuvor mit Gewinnen aus dem Tag gehen konnten.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der Deutsche Aktienindex legte gestern einen neuen Rekordtag aufs Parkett: mit einem Aufwärtstrend, der von seinem Tief auf 22.531,60 Punkten startete, ging es die meiste Zeit steil nach oben, und weit über die 23.000-Punkte-Marke bis auf das neue Allzeithoch beim Stand 23.307,97. Eine lange grüne Tageskerze war das Resultat bei einem Tagesgewinn von 595,59 Punkten bzw. einem Plus von 2,64 Prozent beim Schlusskurs von 23.147,02 Zählern.

Mit 37 Gewinner-Titeln und lediglich drei Gegenstimmen stieg der ADL-Indikator am 3. März 2025 steil an. Hierbei verzeichnete Rheinmetall mit 1.144,50 Euro den größten Anstieg im Index: ein zweistelliges Plus von 13,71 Prozent. Airbus folgte mit 175,42 Euro und einem Zuwachs von 5,88 Prozent, während Bayer auf 24,00 Euro kletterte und 5,68 Prozent gewann. Diese drei Unternehmen führten die Liste der Tagesgewinner an.

Der MACD hat sich ob des Momentum-starken Handelstages nach oben eingedreht und ein unbedeutendes Signal hervorgebracht, doch es bleibt abzuwarten, ob auch nach dem Dienstag noch etwas von der gestrigen leichten Richtungsänderung beim Histogramm festzustellen ist.

Nach dem gestrigen impulsstarken Tag stellt sich die Frage, ob es heute im gleichen Stil weitergehen könnte. Die kurze Antwort darauf lautet: ja. Dies liegt in der Chartformation begründet, die einen doppelten Ausbruch hinter sich brachte: das Hoch vor drei, sowie das Hoch vor acht Handelstagen. Das Momentum einer Anschlussbewegung könnte daher gut und gerne bis auf das Level von 23.800 Punkten laufen. Doch warten wir es ab, ob der DAX die gestrige Rallye heute auch weiterzuführen gedenkt.

Zur aktuellen Stunde befindet sich der Kurs auf dem Level von 23.000 Punkten, und damit deutlich unterhalb des gestrigen XETRA-Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.