Ausgabe Nr. 721, 06.03.2025 TRADERS´Briefing
Friedrich Merz hat sich überraschend von seinem strikten Kurs zur Schuldenbremse abgewandt und mit der SPD ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen vereinbart, das noch vor den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen beschlossen werden soll. Die Mittel sollen offiziell in die Infrastruktur fließen, bieten der SPD jedoch Spielraum für weitreichende Ausgaben. Zudem werden Rüstungsausgaben über ein Prozent des BIP von der Schuldenbremse ausgenommen, was einer unbegrenzten Erhöhung gleichkommt - ein Punkt, den die CDU offenbar durchsetzen wollte. Insgesamt zeigt sich, dass die SPD bereits vor Verhandlungen erheblichen Druck auf die CDU ausübt. China reagiert mit scharfen Worten auf die drastischen Zollerhöhungen der USA. Seit dem 5. März müssen amerikanische Unternehmen deutlich höhere Abgaben auf Importe aus China zahlen - darunter 50 Prozent Zoll auf Kanülen und 25 Prozent auf Schutzmasken und Handschuhe. Trump begründet diesen Schritt mit dem Fentanyl-Schmuggel aus China, doch Peking weist diese Darstellung als Vorwand zurück. Die chinesische Botschaft wirft den USA vor, China zu diffamieren und mit Zöllen zu erpressen. Man habe bereits Maßnahmen zur Bekämpfung des Drogenhandels ergriffen, doch Washington bestrafe China stattdessen. Schließlich droht Peking unverhohlen: Wer Druck auf China ausübe, habe sich verkalkuliert - und wenn die USA einen Handels- oder Zollkrieg wollten, sei man bereit, bis zum Ende zu kämpfen. Volkswagen hat aufgrund der neuen US-Zölle gegen Mexiko einen Notfallplan aktiviert, um Lieferketten, Händler und Verbraucher zu schützen. Das Unternehmen prüft Anpassungen in Produktion und Importen, um Arbeitsplätze zu sichern. Besonders betroffen ist das VW-Werk in Puebla, das Fahrzeuge für den US-Markt fertigt, sowie das US-Werk in Chattanooga, das mexikanische Komponenten bezieht. VW appellierte an Präsident Trump, die Zölle zurückzunehmen, da sie der US-Wirtschaft, den Arbeitsplätzen sowie den Kunden schaden. Die Maßnahmen könnten schwerwiegende Folgen für die Automobilindustrie haben. Die VW-Aktie schloss am Mittwochabend auf XETRA mit einem Plus von 3,38 Prozent auf 105,55 Euro. Die wichtigsten Nachrichten des Tages sind der EU-Zinssatz für Einlagefazilität sowie die Zinsentscheidung der EZB um 14:15 Uhr. Um 14:30 Uhr geht es dann weiter mit den Zahlen der Erstanträge zur Arbeitslosenhilfe. Um 14:45 Uhr findet die Pressekonferenz der EZB statt und um 16:15 Uhr hält die EZB-Präsidentin Christine Lagarde eine Rede. Der Fear-and-Greed-Indikator hat um zwei Punkte zugenommen und steht damit auf dem Wert von 22 im Bereich der extremen Furcht. Wall Street und europäische Indizes beendeten den Mittwoch mit teilweise sehr starken Gewinnen. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index Technische Kurzanalyse Es ist ein irres Auf und Ab im Bereich der Indizes, wie auch gestern wieder beim deutschen Leitindex zu sehen: fast vom Start weg um 9:05 Uhr vom Tief auf 22.790,89 Punkten ging es mit dem DAX zügig nach oben, und nach einer zwischenzeitlichen Korrektur wurde das Tageshoch um 11:05 Uhr auf 23.176,39 Zählern erreicht. Im Nachgang entschied sich der Kurs zur Bildung eines Dreifachtopps. Was den Handelstag jedoch so besonders machte, war der nächtliche Kurssprung bis zur Eröffnung: plus 478,00 Punkte und damit ein Vorsprung von 2,14 Prozent. Zum Handelsschluss standen daher 754,22 Punkte Gewinne auf der Abrechnung bzw. ein Tagesplus in Höhe von 3,38 Prozent beim Schlusskurs von 23.081,03 Zählern. Der ADL-Indikator zählte genau 90 Prozent Gewinn-Titel, und damit ging es mit dem ADL steil nach oben. Die drei stärksten DAX-Werte am Mittwoch waren Heidelberg Materials mit 166,65 Euro und einem Plus von starken 17,52 Prozent, die Deutsche Bank, deren Aktien um 12,36 Prozent auf 21,75 Euro stiegen, sowie die Commerzbank, die sich ebenfalls zweistellig um 10,95 Prozent auf 22,90 Euro verteuerte. Nicht wirklich viel Neues gibt es von der Front beim MACD: seitwärts lautet die Devise, und damit bleibt es beim leichten Long-Signal. Ein Blick in die Glaskugel verrät, dass der Deutsche Aktienindex mit seinem gestrigen strikten Lauf in Richtung Norden den Vortag versuchte auszuradieren, was jedoch nicht in Gänze gelang, wenn man die verbliebene Kurslücke mit einbezieht. Somit sollten die Zeichen heute auf Long stehen. Das Ganze gilt natürlich nur, wenn es nicht wieder eine Kehrtwende in Sachen Momentum gibt, die mit der Eröffnung bzw. danach zuschlägt. Daher gilt es, diese zuerst abzuwarten. Sofern das Hoch von vor drei Handelstagen übertroffen wird, stehen charttechnisch weitere Impulse für den eingeschlagenen Weg auf dem Plan. Zur vorbörslichen Stunde befindet sich der Kurs auf dem Level von 23.250 Punkten, und damit schon wieder deutlich oberhalb des gestrigen Schlusskurses an der XETRA. Ein gutes Vorzeichen für einen weiteren erfolgreichen Handelstag. Doch vergessen wir den EZB-Zinsentscheid um 14:15 Uhr bzw. die Pressekonferenz um 14:45 Uhr nicht, die für volatile Richtungswechsel bekannt sind.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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