TRADERS´ Briefing - Nr. 0724 - 11.03.2025

Ausgabe Nr. 724, 11.03.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die US-Wirtschaft wankt unter Trumps aggressiver Politik: die Börsen verzeichnen derzeit Verluste, Investoren ziehen Kapital ab, die Inflation steigt um drei Prozent, der Dollar fällt und das Verbrauchervertrauen bricht ein. Experten warnen vor einer "TrumpCession" und Stagflation. Elon Musk berichtete von einer groß angelegten Cyber-Attacke auf X, die mit beträchtlichen Ressourcen durchgeführt wurde. Die Angriffe führten am Montag zu massiven Ausfällen, wodurch über 40.000 Nutzer keinen Zugang hatten. Besonders betroffen waren die US-Küsten. Downdetector.com meldete, dass 56 Prozent der Störungen die App und 33 Prozent die Website betrafen. Bereits 2023 hatte die Plattform, damals noch Twitter, mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Gleichzeitig geriet Musk mit dem polnischen Außenminister Sikorski aneinander, der kritisierte, dass Polen jährlich 50 Millionen US-Dollar für Starlink zahle. Musk konterte scharf und bestritt, dass es eine Alternative zu seinem Satellitendienst gebe. Später sicherte er jedoch zu, Starlink weiterhin für die Ukraine bereitzustellen. Die Union braucht die Grünen für eine Grundgesetzänderung, doch diese verweigern ihre Zustimmung zum schwarz-roten Schulden-Deal über 500 Milliarden Euro für Bundeswehr und Infrastruktur. Ohne die Grünen fehlt die Zwei-Drittel-Mehrheit. CSU-Chef Söder hatte die Grünen zuvor noch scharf attackiert, nun muss die Union verhandeln. Grünen-Fraktionschefin Haßelmann kritisierte die mangelnde Kommunikation der CDU. Parteichefin Brantner lehnt eine Zustimmung für "Spielgeld" ab, während interne Machtkämpfe innerhalb der Grünen toben. Die Partei-Führung zeigt sich jedoch gesprächsbereit. Erste Forderung: 200 statt 100 Milliarden für die Länder. Die Frage bleibt, welche weiteren Zugeständnisse die Grünen verlangen, etwa für den Klimaschutz. Ein Krisengipfel mit der Union sollte Klarheit bringen. Um 11:00 Uhr findet das Treffen der Eurogruppe statt. Um 15:00 Uhr geht es mit den US-Meldungen weiter: die JOLTS Stellenangebote, gefolgt von der EIA mit dem kurzfristigen Energieausblick sowie dem WASDE-Bericht um 17:00 Uhr. Der API Rohöllagerbestand wird um 21:30 Uhr bekanntgegeben. Um sechs Punkte schrumpfte der Fear-and-Greed-Indikator, der mit nur noch 14 Zählern im mittleren Bereich der extremen Furcht steht. Wall Street und europäische Indizes gingen mit teilweise kräftigen Verlusten aus dem gestrigen Handelstag. Der größte Verlierer war der Nasdaq 100 mit einem Tagesverlust in Höhe von 3,81 Prozent beim Stand von 19.430,95 Punkten.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Am ersten Handelstag der neuen Woche startete der deutsche Aktienindex mit einem Vorsprung in Höhe von 154,84 Punkten bzw. mit einem Plus von 0,67 Prozent, doch trotzdem ging es direkt vom Tageshoch auf 23.164,24 Punkten per Abwärtstrend nach unten auf das Tief des Tages um 15:35 Uhr auf den Wert 22.520,45. In den beiden restlichen Stunden konnten 100 Punkte Verluste ausgeglichen werden, so dass zur Schlussabrechnung 22.620,95 Zähler ermittelt wurden, und damit ein Tagesverlust von 387,99 Punkten bzw. ein Minus von 1,69 Prozent.

Der ADL-Indikator verzeichnete 40 Prozent Gewinn-Aktien aus der Gesamtmenge von 40 Titeln, was bedeutete, dass der ADL einen Schritt nach unten machen musste. Die drei schwächsten DAX-Aktien am Montag waren Siemens Energy mit einem Minus von 9,16 Prozent auf 50,56 Euro, gefolgt von MTU Aero Engines, die 6,29 Prozent auf 308,30 Euro verloren. Die SAP büßte 4,78 Prozent ein und schloss bei 242,20 Euro auf dem drittletzten Platz.

Beim MACD ging es fast seitwärts weiter, was bedeutet, dass ein ganz leichter Abfall des vorliegenden Niveaus zu erkennen war. Weiterhin befindet sich das Histogramm damit im Long-Modus im oberen Bereich.

Die starken Abverkäufe sind dieser Tages Teil des Chartbildes, und für Long-investierte Swing-Trader wie auch für Anleger zumindest ein Vorgeschmack einer Geduldsprobe. Wir erlebten bislang stets einen raschen Stopp dieser korrektiven Bewegungen, und man kann nur hoffen, dass es auch bei diesen bleibt. Der aktuelle kleine Trend ist valide und nicht gebrochen. Dies gibt uns Börsianern immer ein Stück weit Zuversicht in sehr volatilen Zeiten. Der DAX befindet sich weit oberhalb seiner mittelfristigen 100-Tage-Linie, die derzeit auf 20.601,15 Punkten rangiert. Und dies ist selbstverständlich als positives Zeichen zu werten.

Vorbörslich befindet sich der Kurs des deutschen Marktes im Bereich von 22.700/22.750 Punkten, und damit deutlich über dem des gestrigen Schlusskurses an der XETRA.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.