TRADERS´ Briefing - Nr. 0725 - 12.03.2025

Ausgabe Nr. 725, 12.03.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

nachdem Tesla am Montag 130 Milliarden US-Dollar an Börsenwert verloren hatte, ist die Aktie am Dienstag wieder gestiegen: ein Plus von 3,80 Prozent auf 230,58 US-Dollar. Der Kursverfall folgte auf eine gesenkte Analystenprognose für Tesla-Auslieferungen und Proteste gegen Musks Rolle als US-Regierungsberater. Seit Dezember hat sich die Aktie halbiert und es liegt weiterhin ein starker Abwärtstrend vor. US-Präsident Donald Trump reagierte mit einer Kaufankündigung und beschuldigte "radikale linke Wahnsinnige", Tesla bewusst zu boykottieren. Musk, der als Trump-Berater und Leiter des "Department of Government Efficiency (DOGE)" fungiert, gab zu, dass ihm diese Doppelrolle "große Schwierigkeiten" bereitet. Teslas Verkäufe in Europa sind im Januar um 45 Prozent eingebrochen, und das Unternehmen kämpft mit mehreren Untersuchungen zu seinem Autopilot-System. Trotz des massiven Wertverlusts bleibt Musk mit geschätzten 300 Milliarden US-Dollar einer der reichsten Menschen der Welt - doch seine Tesla-Aktien als Kreditsicherheiten könnten bei einem weiterem Kursverfall problematisch werden. Die USA und die Ukraine haben sich auf eine Wiederaufnahme der Waffenlieferungen und den Austausch von Geheimdienstinformationen geeinigt. Im Gegenzug soll Kiew einem schnellen Rohstoff-Deal mit den USA zustimmen und einer 30-tägigen Waffenruhe - vorausgesetzt, Russland ist dazu bereit. Um 9:45 hält die EZB-Präsidentin Christine Lagarde eine Rede. Am späten Mittag - um 13:30 Uhr wird der US-Verbraucherpreisindex bekanntgegeben - eine Stunde später schon die Rohöllagerbestände um 14:30 Uhr. Der Deutsche Bundesbank-Präsident Nagel hält um 14:45 Uhr eine Rede - um 16:15 Uhr folgt EZB-Mitglied Lane mit einer Ansprache. Das US-Haushaltssaldo wird um 19:00 Uhr veröffentlicht. Der Fear-and-Greed-Indikator konnte um zwei Punkte zulegen und steht damit auf dem Wert 16 im mittleren Bereich der extremen Furcht. Die Wall Street beendete den Handel am Dienstagabend uneins, während die europäischen Indizes mit zum Teil stärkeren Verlusten schlossen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der Deutsche Aktienindex startete am Dienstagmorgen mit einem Kurssprung in Höhe von 59,44 Punkten, was einem Guthaben von 0,26 Prozent entspricht. In der ersten Handelsstunde ging es leicht nach oben, um das Tageshoch auf 22.835,10 Punkten auszuloten. Der anschließende leichte Abwärtstrend hielt bis zum Nachmittag an - dann verschärfte sich dieser und führte um 15:40 Uhr zum Tagestief auf 22.258,38 Zählern. Eine Long-Korrektur, sowie eine weitere Abwärtsbewegung mit wenigen nachfolgenden Punkten in Long-Richtung, generierten einen doppelten Boden. Der DAX schloss am frühen Abend mit einem Tagesverlust von 292,18 Punkten auf 22.328,77 Zählern. Dies entspricht einem Abschlag von 1,29 Prozent auf den Vortag.

Auch keine guten Neuigkeiten verhieß die Entwicklung beim ADL-Indikator, denn lediglich neun Einzeltitel aus dem Index konnten sich wahrlich nicht gegen 31 Verlierer durchsetzen. Daher war der Schritt nach unten besiegelt. Am 11. März 2025 gehörte die Henkel AG mit einem Kursrückgang auf 77,74 Euro und einem Minus von 10,36 Prozent zu den größten Verlierern im DAX. Ebenfalls stark unter Druck stand die Daimler Truck Holding, deren Aktie auf 40,74 Euro sank - ein Abschlag von 5,34 Prozent. Auch die BASF verzeichnete Verluste und schloss bei 50,81 Euro, was einem Rückgang von 4,01 Prozent entspricht.

Der MACD ist nach unten eingebogen und hat am Dienstagabend tatsächlich ein neues Short-Signal ausgegeben, welches heute verwendet werden könnte.

Für den Swing-Trader ist dieses nicht wirklich valide, denn es liegt kurstechnisch kein Abwärtstrend vor, sondern lediglich ein leichter Bruch des letzten Tiefs - noch nicht mal deutlich per Schlusskurs. Daher sollte man es sich genau überlegen, ob diese Handelsmöglichkeit zum eigenen Stil und Risikomanagement passt oder eben doch nicht.

Zur frühen vorbörslichen Stunde befindet sich der Kurs im Bereich von 22.530/22.560 Punkten, und damit 200 Zähler oberhalb des gestrigen Schlusskurses an der XETRA. Dies ist ein positives Signal aus dem Nachthandel.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.