TRADERS´ Briefing - Nr. 0728 - 17.03.2025

Ausgabe Nr. 728, 17.03.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

US-Präsident Donald Trump will am Dienstag mit Wladimir Putin über eine Waffenruhe in der Ukraine sprechen. Laut Trump stehen Gebietsansprüche sowie die Aufteilung von Vermögenswerten wie Land und Kraftwerke im Fokus. Bereits Mitte Februar hatte Trump mit Putin telefoniert und angekündigt, Verhandlungen über die Ukraine einzuleiten. US-Vizepräsident J.D. Vance erwartet bis Anfang April eine Lösung für TikTok, die Sicherheitsbedenken ausräumt und eine US-Übernahme ermöglicht. Eigentlich hätte Bytedance die App bis zum 19. Januar verkaufen oder sie aus den USA abziehen müssen, doch Trump gewährte eine Gnadenfrist bis zum 5. April und erwägt eine weitere Verlängerung. Peking müsste einem Verkauf zustimmen, da chinesische Gesetze den Export des TikTok-Algorithmus verbieten. Der Software-Konzern Oracle gilt als Favorit für einen Deal, während Bytedance eine Beteiligung behalten will. Trump könnte "Project Texas" akzeptieren, bei dem US-Daten lokal gespeichert und von Oracle überwacht werden. Trotz früherer Verbotsdrohungen sieht Trump TikTok nun positiv - auch wegen seiner Rolle im Wahlkampf. Friedrich Merz hat sich mit SPD und Grünen auf ein gigantisches Schuldenpaket von über 1.000 Milliarden Euro geeinigt - eine historische Dimension, die selbst den "Aufbau Ost" übertrifft. Ein zentrales Element ist ein 500-Milliarden-Euro-Sondertopf für Infrastrukturprojekte - verteilt über zwölf Jahre. Zudem werden alle Verteidigungsausgaben über 43 Milliarden Euro jährlich künftig von der Schuldenbremse ausgenommen. Das bedeutet faktisch eine unbegrenzte Kreditfinanzierung für Militär und Geheimdienste. Die Einigung fiel nach einer Marathonsitzung, und Merz selbst sprach von einer "gewaltigen Summe". Während Kanzler Kohl in den 1990er Jahren 250 bis 300 Milliarden Euro für den Wiederaufbau Ostdeutschlands bereitstellte, wird Merz' Schuldenpaket am Dienstag offiziell vom Bundestag beschlossen. Judith Gerlach (CSU) fordert ein bundesweites Programm zur medizinischen Krisenvorsorge für den Kriegsfall: ein "Ziviler Operationsplan" solle die medizinische Versorgung von 80 Millionen Menschen und verletzten Soldaten sicherstellen. Bayern überprüft bereits Klinik-Notfallpläne und bildet Pflegeunterstützungskräfte aus. Zudem fordert Gerlach eine Debatte über einen möglichen Zivildienst zur Entlastung des Gesundheitssystems. Heute spricht der Bundesbank-Mitglied Mauderer um 13:15 Uhr. Um 13:30 Uhr wird die Kernrate der Einzelhandelsumsätze in den USA bekanntgegeben, sowie die Lagerbestände. Die Einzelhandelsbestände ohne Fahrzeuge werden um 15:00 Uhr veröffentlicht und EZB-Präsidentin Christine Lagarde hält zur gleichen Zeit eine Rede. Ein Hin und Her beim Fear-and-Greed-Indikator, der um sechs Punkte angestiegen ist, und damit auf dem Wert von 21 weiterhin im Bereich der extremen Furcht steht. Wall Street und europäische Indizes beendeten den Freitag mit teils kräftigen Gewinnen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex begann seinen Handelsstart am Freitag mit einer Kurslücke in Höhe von 65,80 Punkten bzw. mit einem Rückstand von 0,29 Prozent. Das Tagestief fand sich um 9:05 Uhr auf 22.465,12 Punkten. Von dort aus startete eine Rallye bis auf das Hoch um 13:15 Uhr auf 23.049,48 Zählern, bevor der Markt für den restlichen Handelstag auf der Stelle trat. Mit einem starken Gewinn von 419,68 Punkten ging es um 17:35 Uhr in den Feierabend. Somit verblieb ein Plus von 1,86 Prozent auf den Vortag beim Wert von 22.986,82 Zählern.

In Sachen ADL-Indikator standen die Dinge beim Besten, denn mit 31 Gewinner-Titeln war das aufsteigende Momentum klar in der Überzahl. Rheinmetall, Airbus und Heidelberg Material bildeten die besten Aktien im Index ab. Rheinmetall verzeichnete einen Kursanstieg auf 1.369,00 Euro, was 6,29 Prozent Gewinn bedeutet. Airbus stieg auf 169,16 Euro, was einem Zuwachs von 4,21 Prozent entspricht, während Heidelberg Materials mit einem Kurs von 172,85 Euro um 3,75 Prozent zulegte.

Der MACD entschied sich nach seiner Entwicklung in leicht südliche Richtung dann doch dafür, auf einen neutralen Weg zu wandeln. Damit kam ihm seine rote Signallinie minimal näher. Bei einem entsprechend starken Gewinntag könnte schon am Dienstag ein neues Long-Signal auf dem Chart vorzufinden sein.

Dass der DAX aufgeholt hat, ist eine gute Sache für jeden, der Long investiert ist. Mit seiner grünen Tageskerze vom Freitag hat er die drei Vorkerzen weit übertrumpft, und befindet sich nun gesichert auf dem Weg aus der Korrektur heraus. Gesichert bedeutet hier: bestätigt, und nicht, dass das Ergebnis schon unverrückbar feststeht. Ob dem so ist, werden wir heute bzw. in dieser Handelswoche erfahren. Die Chancen stehen also recht gut für ein neues Allzeithoch dieser Tage.

Zur vorbörslich frühen Stunde befindet sich der DAX auf dem Level von rund 23.000 Punkten, und damit auf dem Schlusskursniveau vom Freitag.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.