TRADERS´ Briefing - Nr. 0738 - 31.03.2025

Ausgabe Nr. 738, 31.03.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

weltweit wächst der Protest gegen Elon Musk, der als Berater von US-Präsident Trump fungiert. In New York demonstrierten rund 1.000 Menschen vor einem Tesla-Händler, während in San Francisco Protestbotschaften an Läden geschrieben wurden. Auch in Europa und Kanada gab es Aktionen, etwa in Berlin, Paris und London. Kritiker werfen Musk vor, zu viel Macht zu haben und den Staat mit seiner Politik zu schwächen. Zudem wird zum Boykott von Tesla-Fahrzeugen aufgerufen. Die Proteste eskalierten teils, etwa durch Brandstiftungen an Tesla-Fahrzeugen. US-Justizministerin Pam Bondi kündigte an, den von den Demonstranten verursachten Vandalismus als "inländischen Terrorismus" zu verfolgen. Tesla leidet unter einem Imageschaden, da Musk konservative Parteien in Europa unterstützt. Trump warnte Selenskyj vor "großen Problemen", sollte er aus dem geplanten Rohstoff-Abkommen aussteigen, das gemeinsame Förderungen und Einnahmen mit den USA vorsieht. Nach einem Eklat im Weißen Haus hatte Selenskyj zunächst gezögert, dann aber seine Bereitschaft zur Unterzeichnung signalisiert. Parallel laufen Verhandlungen über eine 30-tägige Waffenruhe, wobei Moskau Bedingungen stellt. Um 8:00 Uhr werden heute die Einzelhandelsumsätze in Deutschland vermeldet, und um 14:00 Uhr der deutsche Verbraucherpreisindex. In den USA wird der Einkaufsmanagerindex um 15:45 Uhr bekanntgegeben. Der Fear-and-Greed-Indikator verließ zum Montagmorgen den Bereich der Furcht auf dem Stand von 28 Zählern: minus sechs Punkte bedeuten 22 Zähler im Bereich der extremen Furcht. Wall Street und europäische Indizes beendeten den Handel am Freitag mit teils stärkeren Verlusten.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex startete am Freitag mit einem Minus in den Handelstag: ein Rückstand von 119,50 Punkten bedeuteten einen Abschlag von 0,53 Prozent seines Gesamtwerts. Das Hoch des Tages fand sich um 10:10 Uhr auf 22.614,96 Punkten, das Tief um 16:00 Uhr auf 22.377,91 Punkten. Trotz der Range von mehr als 200 Punkten lässt sich in Sachen Intraday-Kursentwicklung von einem Range-Tag sprechen. Zum Handelsschluss wurden 22.461,52 Zähler registriert, und damit ein Tagesminus von 217,22 Punkten bzw. ein Verlust von 0,96 Prozent.

Mit großen Schritten läuft der ADL-Indikator seiner ansteigenden 100-Tage-Signallinie entgegen, und aus dem einst starken Long-Modus könnte schon in Kürze das Gegenteil werden, sollte der DAX nicht endlich wieder nach oben durchstarten. Die schwächsten Werte im DAX am Freitag waren Commerzbank, Siemens Energy und Infineon. Die Commerzbank-Aktie fiel um 4,74 Prozent auf 21,72 Euro und verzeichnete damit den größten Rückgang. Siemens Energy notierte bei 55,30 Euro, was einem Minus von 4,13 Prozent entspricht. Infineon musste ebenfalls Verluste hinnehmen und schloss mit 31,13 Euro - ein Rückgang von 4,04 Prozent.

Der MACD beschleunigt weiter in Richtung Süden und hat daher die Spanne zwischen der MACD-Linie sowie der Signallinie dynamisch vergrößert. Beide befinden sich derzeit deutlich im oberen Bereich des Histogramms.

Ein kleines dickes rotes Doji war das Endprodukt am letzten Handelstag, und damit das passende Gegenstück zum gleichförmig grünen Doji vom Vortag. Man merkt dem Deutschen Aktienindex an, dass es seinen Tradern in der Überzahl nicht schmeckt, den Index nach unten zu treiben, denn ein stärkerer Abverkauf stellt sich kurstechnisch anders dar. Wir können nur hoffen, dass sich das Blatt in der neuen Handelswoche ändert, auch wenn es aktuell nicht danach aussieht. Doch dieser Zustand kann sich mit jedem neuen Tag der Woche ändern.

Zur frühen vorbörslichen Stunde befindet sich der Kurs im Bereich von 22.250/22.300 Punkten, und damit deutlich unterhalb des letzten Schlusskurses an der XETRA. Die Aussichten für einen Gewinntag stehen daher bislang unter keinem guten Stern.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.