TRADERS´ Briefing - Nr. 0739 - 01.04.2025

Ausgabe Nr. 739, 01.04.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die Talfahrt der Tesla-Aktie setzt sich fort: am Montag verlor sie 1,67 Prozent auf 259,16 US-Dollar an der NASDAQ. Bereits seit Monaten trennen sich Anleger von Tesla-Papieren, nachdem der Kurs nach Trumps Wahlsieg im November kurzzeitig fast 490 US-Dollar erreicht hatte. Doch nun ist das Hoch wieder Geschichte, und die Aktie notiert auf dem Niveau vor der US-Wahl. Analyst Edison Yu von der Deutschen Bank sieht erhebliche Abwärtsrisiken, da die erwarteten Auslieferungszahlen für das erste Quartal mit 345.000 Fahrzeugen das schwächste Ergebnis seit 2022 darstellen könnten. Zudem belasten Absatzprobleme in Europa und ein Modellwechsel. Die von Trump angekündigten Importzölle könnten Tesla treffen, doch die Auswirkungen seien laut Yu begrenzt. Nach dem Schuldspruch gegen Marine Le Pen ist die französische Rechte in Aufruhr. Ihr politischer Ziehsohn, Jordan Bardella, rückt unerwartet in den Fokus. Bislang als künftiger Premierminister unter einer Präsidentin Le Pen vorgesehen, gilt er nun als wahrscheinlicher Kandidat für die Wahl 2027. Der 29-Jährige, Sohn einer italienischen Mittelstandsfamilie, ist unter jungen Wählern beliebt und nutzt soziale Medien geschickt. Kritiker zweifeln jedoch an seiner politischen Eigenständigkeit und Erfahrung. Während er Le Pens Verurteilung als "Tod der französischen Demokratie" bezeichnet, bleibt unklar, ob er selbst kandidieren wird. Seine Loyalität zur Parteichefin ist ungebrochen - bis 2024 war er sogar mit ihrer Nichte liiert. Um 9:55 Uhr wird der Einkaufsmanagerindex in Deutschland mitgeteilt. Der Verbraucherpreisindex der EU ist um 11:00 Uhr fällig. Um 14:30 Uhr hält EZB-Präsidentin Lagarde eine Rede. Am Nachmittag um 15:45 Uhr sowie um 16:0 Uhr stehen die beiden US-Verbraucherpreisindexe auf dem Programm, ebenso die JOLTS Stellenangebote. Der Fear-and-Greed-Indikator verlor lediglich einen Zähler und steht nun mit 21 Punkten weiterhin im Bereich der extremen Furcht. Die Wall Street schloss am Montagabend uneins, während die europäischen Indizes mit deutlichen Abschlägen aus dem Handel gehen mussten.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der Deutsche Aktienindex startete nach dem Wochenende um ganze 208,47 Punkte niedriger - das entspricht einem Wertverlust in Höhe von 0,93 Prozent auf den letzten Schlusskurs. Das Tageshoch wurde nach einer Stunde XETRA-Handel auf 22.320,02 Punkten gemessen, bevor eine stärkere Abwärtsbewegung das Tief des Tages um 14:20 Uhr auf 21.978,46 Punkten setzte. Im Anschluss konnte der DAX wieder ordentlich Gewinne einsammeln, so dass der Gesamtverlust nicht so stark ausfiel, wie es hätte geschehen können: beim Endstand von 22.163,49 Zählern verblieb ein Minus von 298,03 Punkten bzw. ein Verlust von 1,33 Prozent auf den Freitag.

Dem ADL-Indikator kann es anscheinend nicht schnell genug gehen, sein Long-Engagement aufzugeben und in den Short-Modus zu wechseln, denn mit lediglich fünf Gewinn-Titeln erfolgte ein weiter kräftiger Schritt nach unten. Es könnte theoretisch schon am Mittwoch zu einem Statuswechsel kommen. Am Montag gehörten diese drei Unternehmen zu den größten Verlierern im DAX: die Porsche Vorzugsaktien sanken um 4,05 Prozent auf 45,95 Euro und verzeichneten damit den stärksten Rückgang. Knapp dahinter folgten die Volkswagen Vorzugsaktien mit einem Minus von 3,51 Prozent auf 93,56 Euro. Auch der Chemiekonzern Brenntag stand unter Druck und fiel um 3,50 Prozent auf 59,60 Euro.

Mit einer weiteren Zunahme des negativen Momentums wartete der MACD auf, was sich darin zeigt, dass MACD- und Signallinie nun schärfer in Richtung des unteren Bildschirmrands eingebogen sind. Die Schere zwischen beiden Linien hat sich vergrößert.

Der Bereich unterhalb der 22.000 Punkte wurde gestern getestet, zuvor das Konsolidierungstief der letzten Wochen deutlich unterschritten. Damit ist der Weg frei für einen weiteren Abverkauf in Richtung 100-Tage-Linie, die derzeit auf 21.114,19 Zählern verweilt. Sehen wir heute einen erneuten Vorstoß in Richtung Süden?

Vorbörslich befindet sich der Kurs auf dem Level von 22.270/22.290 Punkten, und damit ein Stück oberhalb des frühen gestrigen Schlusskurses. Dies gilt bislang als stabilisierendes Zeichen beim DAX.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.