TRADERS´ Briefing - Nr. 0740 - 02.04.2025

Ausgabe Nr. 740, 02.04.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Donald Trump könnte trotz der internationalen Sanktionen gegen Moskau kurz vor einem umstrittenen Rohstoff-Deal mit Russland stehen. Laut der kremlnahen Zeitung "Iswestja" laufen bereits Gespräche über die Förderung Seltener Erden, die Trump als wirtschaftlich und geopolitisch vorteilhaft bezeichnet. Der Chef des Russischen Direktinvestitionsfonds bestätigte die Verhandlungen und betonte Russlands große Vorkommen. Die russische Seite wertet dies als Annäherung der Beziehungen und unterstreicht die Abhängigkeit der USA von Importen. Sollte Trump den Deal abschließen, müsste er Sanktionen lockern - ein Schritt, der Putin die Rückkehr auf die Weltbühne erleichtern würde. OpenAI hat 40 Milliarden US-Dollar von Investoren erhalten und wird nun mit 300 Milliarden US-Dollar bewertet. Das Kapital soll in den Ausbau der Computer-Infrastruktur und die KI-Forschung fließen. Softbank führt die Finanzierungsrunde mit 7,5 Milliarden US-Dollar an, während weitere 2,5 Milliarden von Investoren kommen. Die restlichen 30 Milliarden sind an die Bedingung geknüpft, dass OpenAI bis Jahresende in ein gewinnorientiertes Unternehmen umgewandelt wird - eine Umstrukturierung, gegen die Elon Musk gerichtlich vorgeht. Zudem soll ein Teil des Geldes in das KI-Computerprojekt "Stargate" fließen, das mit einer Gesamtinvestition von 500 Milliarden US-Dollar im Weißen Haus angekündigt wurde. ChatGPT wird inzwischen wöchentlich von 500 Millionen Menschen genutzt. Heute werden um 14:15 Uhr die Zahlen der ADP Beschäftigungsänderung in den USA bekanntgegeben. Um 16:30 Uhr folgen die Rohöllagerbestände. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hält um 20:45 Uhr eine Rede. Um 21:00 Uhr folgt US-Präsident Donald Trump mit einer Ansprache zum "Beifreiungstag vom Rest der Welt, der die USA beim Handel übers Ohr haue". Mit dem Fear-and-Greed-Indikator ging es um zwei Punkte runter. Damit befindet sich der Sentiment-Indikator auf dem Wert 19 im Bereich der extremen Furcht. Am Dienstag beendete die Wall Street den Handel überwiegend mit Gewinnen - der österreichische und der deutsche Leitindex führen die Rangliste an.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex ging am Dienstag mit einem Kurssprung in Höhe von 179,92 Punkten bzw. mit einem Plus von 0,81 Prozent an den Start. Das Tagestief konnte früh um 9:30 Uhr ausgebildet werden. Drei Anläufe waren notwendig, um das Tageshoch bis auf 22.573,71 Punkte hochzutreiben - zwanzig Minuten später ging es dann auch schon in den Feierabend. Zum Schlusskurs verblieben 22.539,98 Zähler, und damit ein Tagesgewinn von 376,49 Punkten bzw. ein Zuwachs von 1,70 Prozent auf den Vortag.

Sogar der ADL-Indikator stieg überzeugend: 33 Gewinn-Titel zählte dieser. Damit konnte ein Anlaufen bzw. ein Crossover mit der knapp unterhalb verlaufenden 100-Tage-Signallinie verhindert werden. Die Commerzbank führte am Dienstagabend die Gewinnerliste im DAX an: die Aktie stieg stark um 7,39 Prozent auf 22,52 Euro. Siemens Energy folgte mit einem Kursplus von 3,71 Prozent auf 55,84 Euro. Auch Airbus legte zu und erreichte 167,92 Euro - ein Anstieg von 3,13 Prozent.

Der MACD hat deutlich an Abwärtsdynamik verloren, was sich im sichtbaren Knick der MACD-Linie zeigt. Die beiden Indikator-Linien befinden sich im oberen Bereich des Histogramms.

Nun möchten Anleger und Long-ausgerichtete Trader gerne hören, dass es mit dem Deutschen Aktienindex wieder nach oben geht, und der Short-Spuk ein Ende haben wird. Leider ist dies nicht verkündbar, denn die gestrige grüne Tageskerze bildet lediglich einen Teil eines Long-Korrektur-Arms ab. Das bedeutet, dass der neue kleine Abwärtstrend weiterhin valide ist. Ob es heute zu einem weiteren Aufstieg kommt, zeigen vielleicht Eröffnung und die nachfolgenden Stunden, doch die Trump-Rede am Abend zu den Strafzöllen könnte den Kurs noch ordentlich in eine der beiden Handelsrichtungen peitschen.

Vorbörslich befindet sich der DAX zur frühen Stunde im Bereich von 22.500 Punkten, und damit leicht unter dem Schlusskurs an der XETRA.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.