TRADERS´ Briefing - Nr. 0741 - 03.04.2025

Ausgabe Nr. 741, 03.04.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

nach der Ankündigung von Donald Trumps massiven Importzöllen gerieten die US-Börsen nächtlich kurze Zeit in Panik. Der Dow-Future verlor 2,2 Prozent, der S&P 500 fiel um 3,2 Prozent, der Nasdaq 100 gar um 4,1. Besonders betroffen waren internationale Konzerne wie Nike und Apple (minus sieben Prozent), Tesla (minus sechs Prozent) und Nvidia (minus 4,5 Prozent). Trumps Maßnahmen beinhalten zehn Prozent Basiszoll auf alle Importe und höhere Strafzölle auf einzelne Länder: 20 Prozent auf EU-Waren, 24 Prozent auf Japan, 25 Prozent auf Kanada und Mexiko sowie 34 Prozent auf China - inklusive bestehender Abgaben sogar 54 Prozent. Marktanalysten kritisieren die Zölle als schlecht durchdacht und warnen vor weiteren Kursverlusten. Zudem sinkt Trumps Popularität: Laut einer Reuters-Umfrage sind nur noch 43 Prozent der Amerikaner mit seiner Amtsführung zufrieden, während 52 Prozent seine Handelspolitik ablehnen und eine "Trump-Rezession" fürchten. Elon Musk wird sich als Berater von Donald Trump zurückziehen, berichten Medien. Trump habe seinen engen Kreis über Musks Ausscheiden informiert, das bis Anfang Juni erwartet werde. Das Weiße Haus reagierte empört: der Bericht sei "Müll". Tatsächlich endet Musks Status als "besonderer Regierungsangestellter" nach 130 Tagen. Trump lobte ihn als Patrioten und Freund. "Politico" zufolge sei Musk für Trumps Verbündete zunehmend ein politisches Risiko. Eine endgültige Trennung gilt als unwahrscheinlich - Musk könnte informell weiter Einfluss behalten. Sein DOGE-Projekt sollte eigentlich bis Juli 2026 laufen, doch nun scheint er sich früher auf seine Unternehmen zu konzentrieren. Um 9:55 Uhr wird der Einkaufsmanagerindex in Deutschland veröffentlicht, um 10:00 Uhr der EMI der EU. Am Nachmittag um 15:45 Uhr sowie um 16:00 Uhr folgen die beiden Versionen des Einkaufsmanagerindexes in den USA. Wie gewohnt um 14:30 Uhr werden die Zahlen der Erstanträge der US-Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Um zwei Punkte ging es am Mittwoch mit dem Fear-and-Greed-Indikator runter auf 17 Zähler im Bereich der extremen Furcht. Die Wall Street beendete den Handel vor den Auswirkungen der Trump-Rede mit gemischten Ergebnissen, die europäischen Indizes mit Verlusten.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der Mittwoch hielt für den Deutschen Aktienindex einen negativen Start in den neuen Handelstag bereit: 56,05 Punkte betrug sein Nachteil auf den vorherigen Schlusskurs, und damit ein Minus von 0,25 Prozent. Auch das, was danach kam, verlief negativ: ein Abwärtstrend mit Korrektur, der das Tagestief um 14:30 Uhr auf 22.139,27 Zählern auslotete. Am Nachmittag wurden wieder Gewinne eingesammelt, so dass der Tagesverlust nicht ganz so schlimm ausfiel wie zuvor befürchtet - minus 149,14 Punkte bzw. ein Abschlag von 0,66 Prozent beim Schlusskurs von 22.390,84 Zählern.

Leicht nach unten schritt der ADL-Indikator, da bei diesem die 15 Gewinner gegenüber den 24 Verlierer-Aktien und einem neutralen Ergebnis unterlegen waren. Im DAX war Zalando gestern der größte Gewinner: die Aktie legte um 3,69 Prozent zu und schloss bei 33,42 Euro. Am anderen Ende der Skala stand das Rüstungsunternehmen Rheinmetall, das mit einem Abschlag von 4,21 Prozent auf 1.297,00 Euro deutlich nachgab.

Der MACD hat sich genau wie tags zuvor weiter nach unten entwickelt, und steht damit nun kurz davor, vom oberen Bereich des Histogramms in den unteren zu wechseln.

Im späten Nachthandel stürzte der DAX deutlich ab und notierte wieder unter dem Tagestief aus der Nachmittagszeit. Daher kann von einem deutlich negativen Impuls ausgegangen werden, von dem es sich jedoch zeigen muss, ob dieser tatsächlich zu weiteren Abverkäufen am heutigen Donnerstag führt. Der Markt muss sich sortieren - geben wir ihm die Zeit dazu, da bis nach der Eröffnung an der XETRA die Ausrichtung klarer hervortreten sollte.

Vorbörslich befindet sich der DAX mittlerweile unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 22.000 Punkten, und es zeichnet sich ein negatives Bild ab. Die Eröffnung und die folgenden Handelsstunden werden sicherlich Überraschungen nach sich ziehen - zumindest ist das Potenzial für diese heute besonders ausgeprägt.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.