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Ausgabe Nr. 743, 07.04.2025 TRADERS´ Briefing
ein massiver Börsencrash erschüttert die internationalen Märkte: Der DAX brach innerhalb zweier Tage um fast acht Prozent ein, auch S&P 500 und Nasdaq verloren teils über neun Prozent. Auslöser war US-Präsident Trump mit neuen Strafzöllen von bis zu vierunddreißig Prozent, auf die China prompt mit Gegenzöllen reagierte, die einen regelrechten Ausverkauf an den US-Börsen ausgelöste. Trotz des Handelskriegs zeigt sich Trump unbeeindruckt. Der Ölpreis stürzte infolge sinkender Nachfrageerwartungen um zehn US-Dollar ab. Selbst Gold verlor deutlich - Anleger verkaufen es zur Liquiditätsbeschaffung. Bloomberg spricht vom schlimmsten Börsentag seit der Corona-Pandemie. Eine Entspannung vor Montag scheint unwahrscheinlich. Während sich asiatische Länder wie Japan, China und Südkorea von den USA abwenden und über eine gemeinsame Freihandelszone sprechen, spitzt sich in den USA die Schuldenlage zu: Bis 2027 müssen neun Billionen US-Dollar an Staatsanleihen bedient werden. Trumps Plan, mit Zolleinnahmen die Schulden zu tilgen, könnte scheitern, wenn Importe infolge der Zölle wegbrechen. Die US-Bank JPMorgan beziffert die Wahrscheinlichkeit einer weltweiten Rezession nun auf 60 Prozent - ein deutliches Warnsignal. Die AfD feiert ihren historischen Gleichstand mit der Union im INSA-Sonntagstrend, der beide Parteien bei jeweils vierundzwanzig Prozent sieht. Parteichefin Alice Weidel erklärte umgehend, die CDU habe ausgedient, da sich viele Wähler eine Abkehr von linken Regierungskonstellationen wünschten. Auch Beatrix von Storch und Markus Frohnmaier fordern das Ende der sogenannten Brandmauer. Die Kritik an Friedrich Merz, er betreibe Täuschung in der Migrations- und Finanzpolitik, ist scharf. Laut Bernd Baumann sei dies erst der Anfang eines tiefgreifenden Wandels. Leif-Erik Holm macht das Einknicken der CDU vor der SPD für den Aufstieg der AfD verantwortlich. Um 8:00 Uhr werden die Zahlen aus der deutschen Industrieproduktion Deutschland verkündet. Um 11:00 Uhr wird der britische Hypothekenzinssatz bekanntgegeben, sowie die europäischen Einzelhandelsumsätze. In den USA stehen am Montag keine wichtigen News auf der Tagesordnung. Einen historischen Wert könnte der Fear-and-Greed-Indikator eingenommen haben: ein Absturz von ursprünglich acht Zählern auf lediglich noch vier Punkte. Damit halbierte sich der Sentiment-Indikator ein drittes Mal in Folge. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index Technische Kurzanalyse Ein Blick auf den Tages-Chart offenbart einen "brutalen" letzten Handelstag, der beim deutschen Leitindex mit einer langen roten Tageskerze endete: ein vierstelliger Verlust in Höhe von 1.075,67 Punkten bzw. ein Minus von 4,95 Prozent. Mit dem Zusammenbruch am Aktienmarkt rauschten besonders am Freitag weltweit Wertpapiere in die Tiefe, und Gewinne aus Monaten wurden auf einen Schlag "weggeputzt". Am Abend standen 20.641,72 Zähler in Sachen Schlusskurs an. Der ADL-Indikator hat mit 95 Prozent Verlust-Aktien seine 100-Tage-Signallinie nach unten durchbrochen, ist zudem an die Null-Linie des Histogramms herangelaufen. Damit wechselte der Status Quo von Long auf Short. Am Freitag bildeten die Aktien der Deutschen Bank, MTU Aero Engines und der Deutschen Börse die größten Verlierer im DAX. Die Deutsche Bank fiel auf 18,794 Euro und verzeichnete damit ein Minus von 9,77 Prozent. MTU Aero Engines schloss bei 286,50 Euro und büßte 8,11 Prozent ein. Noch 260,20 Euro war die Aktie der Deutschen Börse wert, nachdem sie um 7,20 Prozent nachgegeben hatte. Auch der MACD ist nun in den unteren Spielfeldbereich eingedrungen, zeigt damit ganz klar an, was mit dem Momentum los ist: es befindet sich auf dem Weg nach unten, und damit soll der untere Bereich des Indikators in nächster Zeit die Heimat von MACD- und Signallinie werden. Der Abverkauf muss noch lange nicht zu Ende sein - wir warten bis gleich die Vorhersage zum vorbörslichen Kurs des Deutschen Aktienindex ab, und schauen dann, welche Überraschungen uns für den heutigen Montag ins Haus stehen. Kurzum: in Sachen geopolitischer Entwicklung steht die Weltwirtschaft weiterhin massiv unter Druck - daher ist wirklich alles möglich. Charttechnisch ist der weite Fall unter die mittelfristige 100-Tage-Linie eine Katastrophe, denn diese wurde als "nicht existent" wahrgenommen - und das ist kein gutes Zeichen. Zur frühen Stunde befindet sich der DAX auf dem Level von 19.800/19.900 Punkten, und damit unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 20.000 Zählern. Das ist eine herbe Entwicklung über das Wochenende.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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