TRADERS´ Briefing - Nr. 0744 - 08.04.2025

Ausgabe Nr. 744, 08.04.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

der Montag war ein dramatischer Tag an den Weltbörsen: Der Dow Jones sackte zunächst um 1.200 Punkte ab, fiel dann auf ein Minus von 1.600 Punkten, ehe er sich erholte - nur um erneut ins Minus zu rutschen (minus 0,91 Prozent auf 37.965,60 Punkte). Auch der Nasdaq 100 zeigte einen ähnlichen Kursverlauf mit einem anfänglichen Rückgang von 3,5 Prozent, schloss jedoch am späten Abend als einziger mit einem leichten Plus (plus 0,19 Prozent auf 17.430,68 Punkte). Der DAX verlor seit Mittwoch siebzehn Prozent und fiel zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit September (minus 4,13 Prozent auf 19.789,62 Punkte). Die europäischen Indizes notierten insgesamt in starken Verlusten. Ursache für das weltweite Börsenbeben sind die von Donald Trump ausgelösten Strafzölle, die Inflationsängste und Rezessionssorgen nähren. In Asien stürzten Aktien um über dreizehn Prozent ab - auch Bitcoin (heute Morgen wieder auf 80.000 US-Dollar) und Ölpreis (minus 2,18 Prozent auf 60,96 Punkte) gaben nach. Die Marktunsicherheit bleibt hoch. Heute Nacht zeigten Asiens Börsen erste Anzeichen einer Erholung: Der Nikkei legte am Dienstag um deutliche 6,1?Prozent zu. Grund hierfür ist die von den USA signalisierte Gesprächsbereitschaft in der Zollfrage. Gleichzeitig bleibt der Ton zwischen Washington und Peking scharf. China verurteilte die von Präsident Trump angedrohten Strafzölle in Höhe von 50?Prozent als Erpressung und kündigte entschlossene Gegenmaßnahmen an. Das chinesische Handelsministerium sprach von einseitiger Schikane seitens der USA. Südkorea reagiert diplomatisch: Handelsminister Cheong In-kyo reist zu Gesprächen in die Vereinigten Staaten und plant, durch verstärkte US-Importe Spannungen zu entschärfen. Um 11:00 Uhr hält EZB-Vizepräsident De Guindos eine Rede. Um 18:00 Uhr gibt die EIA einen kurzfristigen Energieausblick. FOMC-Mitglied Daly spricht um 20:00 Uhr. Am späten Abend um 22:30 Uhr werden die Zahlen des American Petroleum Institutes zum Rohöllagerbestand bekanntgegeben. Der Fear-and-Greed-Indikator hat sein Rekordtief von vier Punkten heute bestätigt. Damit zeigt sich der Sentiment-Indikator sehr stabil im Bereich der extremen Furcht, was die Stimmung an den Märkten betrifft.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex zeigte am Montag eine massive Eröffnungskurslücke in Höhe von minus 1.889,97 Punkten, was einem Wertverlust von 9,16 Prozent des gesamten Index entspricht. Dieser startete um 9:00 Uhr an der XETRA von lediglich noch 18.489,91 Punkten aus, und konnte sich über den Handelstag hinweg befreien. Der DAX befand sich am seinem Tageshoch um 16:15 Uhr auf 20.799,69 Zählern gar im Plus. Anschließend ging es wieder gnadenlos runter bis zum Handelsschluss um 17:35 Uhr auf 19.789,62 Zählern bei einem Tagesverlust von 852,10 Punkten bzw. einem Minus von 4,13 Prozent.

Für den ADL-Indikator waren lediglich zwei Gewinn-Aktien vorgesehen, so dass der Indikator weiter nach unten durchstarten musste. Das waren am Montag die drei größten Verlierer im DAX: die Hannover Rück mit einem Kursrutsch von 7,53 Prozent auf 245,60?Euro. Auch die Münchener Rück musste deutliche Einbußen hinnehmen und notierte zum Handelsschluss bei 519,80?Euro - ein Minus von 7,01 Prozent. Airbus fiel ebenfalls kräftig zurück und schloss mit 136,70?Euro, was einem Rückgang von 6,97 Prozent entspricht.

Auch beim MACD lautet die Devise "streng Short", was sich im starken Abfall der Hauptlinie widerspiegelt. Der beliebte Indikator macht den Eindruck, als ob der untere Indikatorbereich in nächster Zeit voll ausgekostet werden soll.

Ein verrückter Handelstag an den Börsen liegt hinter uns, der den Händlern und Beobachtern aufzeigte, dass nichts unmöglich ist. Rechnen Sie damit, heute weitere extreme Volatilität in den Märkten zu sehen, denn der Handelskrieg von Donald Trump hat es historisch wirklich in sich - wir schreiben mit dieser Epoche wahrlich Börsengeschichte.

Vorbörslich befindet sich der Kurs des DAX zur Stunde im Bereich von 20.100/20.200 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.