TRADERS´ Briefing - Nr. 0748 - 14.04.2025

Ausgabe Nr. 748, 14.04.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die Finanzmärkte reagieren zunehmend nervös auf Donald Trumps aggressive Zollpolitik: Anleger fliehen in sichere Häfen wie Gold, das trotz steigender Kapitalmarktzinsen ein Rekordhoch erreicht. Das beliebte Edelmetall schloss am späten Freitagabend mit einem Plus von 1,90 Prozent auf 3.254,90 US-Dollar. US-Staatsanleihen verlieren massiv an Wert, während die Renditen steigen, der US-Dollar verliert und dafür der Euro stark an Wert hinzugewinnt: der EURUSD notierte zum Handelsschluss mit einem Plus von 1,52 Prozent auf 1,1360 US-Dollar. Warren Buffett sichert sich durch Milliardenkredite in Yen ab - ein mögliches Zeichen wachsender Unsicherheit. Einige Experten warnen: Ohne politische Kehrtwende könnten Renditen die kritische Marke von viereinhalb Prozent überschreiten. Zudem mehren sich Hinweise, dass Trump versucht, die FED zu entmachten - mit möglichen Zinssenkungen, und damit Folgen für das globale Finanzsystem. Der Montag besticht durch einen ruhigen News-Verlauf, was bedeutet, dass keine wichtigen Nachrichten auf der Agenda stehen. Herausragend ist hierbei lediglich der OPEC-Monatsbericht um 13:00 Uhr, sowie die kanadischen Verkäufe von Neufahrzeugen um 14:30 Uhr. Von acht Punkten aus stieg der Fear-and-Greed-Index auf 13 an - ein Plus von fünf Zählern beim Sentiment-Indikator. Die Wall Street beendete den Freitag mit Gewinnen, während die europäischen Indizes unentschlossen in das Wochenende gingen. Die Klasse der Rohstoffe erfuhren den höchsten Wertzuwachs am letzten Handelstag.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der Deutsche Aktienindex startete am Freitagmorgen mit einem Kurssprung von 224,33 Punkten bzw. mit einem Plus von 1,09 Prozent in den letzten Handelstag der Woche. Hierbei befand sich sein Tageshoch auf 20.796,45 Zählern. Der erste Move des Tages war eine Abwärtsbewegung, die ihr Tief um 11:10 Uhr auf 20.114,54 Punkten festschrieb. Über den restlichen Tag hinweg bildete sich ein aufwärtsgerichteter Keil mit ansteigenden höheren Tiefs aus. Mit dem Handelsschluss an der XETRA standen 20.374,10 Zähler auf der Abrechnung, und damit ein Tagesverlust in Höhe von 188,63 Punkten bzw. ein Abschlag von 0,92 Prozent.

Weiter nach oben ging es hingegen für den ADL-Indikator, der 25 gewinnende Aktie sowie 15 Verlierer zählte. Vonovia erzielte mit einem Anstieg auf 26,91 Euro und einem Tagesplus von 5,94 Prozent den größten Tagesgewinn im DAX. Am anderen Ende der Skala befand sich die MTU Aero Engines: die Aktie verlor 5,81 Prozent und schloss bei 268,90 Euro.

Der MACD hat sich von seiner Abwärtsbewegung in die Horizontale ausgerichtet, und signalisiert somit ein Umschwenken in seiner weiteren Entwicklung. Ob des dazu auch kommt, dürfte vom Ergebnis am heutigen Montag abhängen.

Wirft man einen Blick auf den Tages-Chart, dann ist Unverständnis, "was denn gerade Sache ist", völlig normal, den selten hat man einen so chaotischen Verlauf auf dieser Zeiteinheit sehen dürfen. Das, was hier vonstattengeht, hat mit einem geordneten normalen Rahmen schlichtweg wenig am Hut, und eine sinnvolle Analyse akzeptiert im derzeitigen Marktumfeld lediglich die geopolitischen Ereignisse um die Zollpolitik bzw. den Handelskrieg der USA. Ob die Abverkäufe nun vorüber sind oder nicht, ist schlussendlich aufgrund des Chartbildes nicht abschließend zu sagen, doch die letzte rote Tageskerze deutet eine weitere Entwicklung nach unten an - wenn auch in abgeschwächter Form, was an der Lunte auszumachen ist. Daher ist Vorsicht geboten.

Vorbörslich befindet sich der DAX zur frühen Stunde im Bereich von 20.800 Punkten, was weit oberhalb des Schlusskurses an der XETRA ist.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.