TRADERS´ Briefing - Nr. 0752 - 23.04.2025

Ausgabe Nr. 752, 23.04.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Tesla verzeichnet im ersten Quartal 2025 einen Gewinneinbruch um 71 Prozent auf 409 Millionen US-Dollar. Neben wachsendem Wettbewerbsdruck in China wird vor allem Elon Musks politische Rolle in der Trump-Regierung als Belastung gesehen. Kritiker werfen ihm Vernachlässigung seines CEO-Amts vor, das Image der Marke leidet, und Analysten befürchten eine dauerhafte Nachfrageschwächung um bis zu 20 Prozent. Investoren fordern Konsequenzen. Am Dienstag schloss die Aktie an der NASDAQ mit einem Plus von 4,60 Prozent auf 237,97 US-Dollar. Trotz politischer Turbulenzen unter US-Präsident Trump hat sich Bitcoin seit seinem Tiefstand am 7. April stark erholt und befindet sich am Mittwochmorgen schon wieder bei 93.400 US-Dollar. Im Gegensatz zu Tech-Aktien, deren Kurse seit Trumps Amtsantritt stark gefallen sind - der Nasdaq verlor 20 Prozent -, zeigt Bitcoin Anzeichen einer Entkopplung und wird zunehmend wie Gold als sicherer Hafen wahrgenommen. Analysten werten das als möglichen Wendepunkt im Narrativ um die Kryptowährung. Die jüngsten Kapitalzuflüsse in Bitcoin-ETFs untermauern diesen Trend und könnten bei weiterem Kursanstieg zusätzliche Dynamik auslösen. Obwohl das Edelmetall einen Rücklauf erlebt, bleibt der Goldpreis mit 3.392,00 US-Dollar in Sichtweite zu seinem Rekordhoch. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um rund 800 US-Dollar je Feinunze gestiegen - angetrieben durch geopolitische Spannungen, Kritik an der US-Notenbank und Sorgen um die Weltwirtschaft. Besonders Zentralbanken aus Schwellenländern sowie Futures- und ETF-Anleger stützen den Markt. Sollte die FED-Unabhängigkeit weiter erodieren, könnte dies den Goldpreis nochmals deutlich steigen lassen. Um 9:30 Uhr wird der Einkaufsmanagerindex in Deutschland bekanntgegeben. Die Zahlen der EU folgen um 10:00 Uhr, Großbritannien um 10:30 Uhr. Die USA erscheinen um 15:45 Uhr. Des Weiteren werden die Verkäufe neuer Häuser um 16:00 Uhr ausgeschrieben und das Zahlenwerk der Rohöllagerbestände wie gewohnt um 16:30 Uhr. Der Fear-and-Greed-Index konnte um drei Zähler zulegen und steht damit am dritten Tag der Woche auf dem Wert von 24 Punkten im Bereich der extremen Furcht. Die Wall Street beendete den Dienstag mit kräftigen Gewinnen, die europäischen Indizes hingegen schlossen uneinig.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Am ersten Handelstag nach Ostern startete der deutsche Leitindex mit einer Kurslücke in Höhe von 55,32 Punkten bzw. mit einem Minus von 0,26 Prozent. Unschlüssig ging es mit dem Kurs auf ein erstes Tief um 9:40 Uhr, dem sich ein Hoch um 11:15 Uhr anschloss. Von diesem aus startete der DAX die Ausbildung des Tagestiefs um 13:05 Uhr auf 21.045,28 Punkten. Über den ganzen Nachmittag hinweg dominierte eine Aufwärtsbewegung. Zum Ende des Tages wurden 21.293,53 Zähler registriert, und damit ein Gewinn von 87,67 Punkten bzw. ein Plus von 0,41 Prozent.

Auch der ADL-Indikator konnte einen durchaus positiven Eindruck beim Chartisten hinterlassen: 34 Einzel-Titel aus dem Index schlossen am Abend mit Gewinnen, lediglich sechs mit einem Minus. Am Dienstag gehörte die Vorzugsaktie von Sartorius mit einem Anstieg auf 220,40 Euro und einem Plus von 5,45 Prozent zu den klaren Tagesgewinnern im DAX. Ebenfalls stark präsentierte sich die Volkswagen-Vorzugsaktie: Das Papier legte um 3,19 Prozent zu und schloss bei 92,40 Euro. Auch Zalando zeigte sich robust und kletterte um 3,04 Prozent auf 35,29 Euro.

Der MACD hat sich stark nach oben eingedreht und befindet sich im Steilflug seiner Null-Linie entgegen. Damit öffnet sich die Schere zur indikatoreigenen Signallinie sichtlich.

Erneut generierte der Markt eine kleine Tageskerze, doch fiel sie dieses Mal wieder in grüner Farbe aus. Der Schluss unterhalb der 100-Tage-Linie deutet daraufhin, dass der DAX darauf lauert, den richtigen Impuls zu erwischen, um einen Satz über die dynamische Trendlinie zu machen. Erleben wir dieses Spektakel heute?

Vorbörslich befindet sich der DAX-Kurs zur frühen Stunde im Bereich von 21.750 Zählern, und damit einige hundert Punkte oberhalb des gestrigen XETRA-Schlusskurses, sowie deutlich über dem letzten Preis an der LS Exchange beim Wert von 21.467.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.