TRADERS´ Briefing - Nr. 0754 - 25.04.2025

Ausgabe Nr. 754, 25.04.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die gestrigen Entwicklungen an den Märkten zeigen eine deutliche Reaktion auf die Aussagen der Fed-Funktionäre. Nachdem zuvor noch große Unsicherheit aufgrund der Handelskrieg-Diskussionen und zahlreicher Äußerungen aus Trumps Umfeld herrschte, änderte sich die Stimmung ab 15:00 Uhr. Zwei wichtige Fed-Funktionäre, Beth Hammack und Christopher Waller, brachten die Möglichkeit von Zinsanpassungen ins Spiel. Besonders Hammack deutete an, dass die Fed im Juni eine Entscheidung treffen könnte, falls klare wirtschaftliche Signale vorliegen. Waller brachte zudem Zinssenkungen ins Gespräch, um dem Arbeitsmarkt zu helfen, falls die Trump-Regierung ihre Zölle wieder aggressiver anwendet. Diese Aussagen sorgten für einen Anstieg der Aktienkurse und setzten einen positiven Impuls an den Märkten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation im Handelskrieg weiterentwickelt und welche weiteren Äußerungen aus dem Trump-Lager folgen. Die heutigen wichtigen Nachrichten umfassen mehrere Veröffentlichungen aus Großbritannien und den USA: Um 08:00 Uhr werden in Großbritannien die Einzelhandelsumsätze für März bekanntgegeben, einschließlich der monatlichen und jährlichen Kernrate sowie der Gesamtumsätze. Am Nachmittag um 14:30 Uhr folgen die kanadischen Einzelhandelsumsätze für Februar, während um 16:00 Uhr in den USA wichtige Daten von der Universität Michigan veröffentlicht werden, darunter die Inflationserwartungen für April, die Konsumentenerwartungen sowie das Verbrauchervertrauen. Weitere vier Punkte konnte der Fear-and-Greed-Index ansteigen, der damit nun 31 Zähler im Bereich der Angst ausweist. Wall Street und europäische Indizes schlossen am Donnerstag erneut mit zum Teil recht ordentlichen Gewinnen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex begann den Donnerstag mit einer Kurslücke in Höhe von 71,87 Punkten bzw. mit einem Minus von 0,33 Prozent - bezogen auf den letzten Kurs des Vortages. Bis um 10:25 Uhr korrigierte der DAX, bevor es vom Tief auf 21.731,79 Punkten aus wieder nach oben ging. Lediglich in der Zeit von 12:55 Uhr bis 15:30 Uhr stagnierte die Entwicklung. Zum Handelsschluss standen 22.064,51 Zähler auf den Charts, und damit ein Guthaben von 102,54 Punkten bzw. von 0,47 Prozent.

Auch der ADL-Indikator profitierte, wie am Ergebnis der gewinnenden Aktien zu erkennen war: 26 an der Zahl bei 14 Gegenstimmen. Am Donnerstag zählten Infineon, Adidas und Siemens zu den stärksten Werten im DAX. An der Spitze lag Infineon Technologies mit einem deutlichen Kursanstieg um 7,08 Prozent auf 29,575 Euro - beflügelt durch positive Branchentrends in der Halbleiterindustrie. Auf dem zweiten Platz folgte Adidas mit einem Zuwachs von 2,52 Prozent und einem Schlusskurs von 215,60 Euro, gestützt von soliden Geschäftszahlen im Sportartikelsegment. Siemens komplettierte das Spitzentrio mit einem Kursplus von 2,11 Prozent auf 200,65 Euro, getragen von anhaltender Nachfrage im Industriebereich.

Der MACD präsentiert sich im starken Momentum, und das lässt Anleger und Trader zuversichtlich in die nahe Zukunft des Deutschen Aktienindex blicken. Die MACD-Linie befindet sich oberhalb der Mittellinie, seine zugehörige Signallinie unterhalb.

Die gestrige grüne Tageskerze stimmt zudem ebenfalls positiv, vor allem auch bedingt durch eine große Lunte, wenn man die Proportionen der Candlestick zu Rate zieht. Der Absprung über die 100-Tage-Linie stimmt ebenso zuversichtlich. Somit kann der letzte Handelstag der verkürzten Woche kommen.

Vorbörslich befindet sich der DAX am frühen Freitagmorgen auf dem Level von 22.130/22.150 Punkten, und damit oberhalb des XETRA-Schlusskurses, jedoch leicht unterhalb des nächtlichen letzten Preises an der LS Exchange auf 22.146 Zählern.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.