TRADERS´ Briefing - Nr. 0755 - 28.04.2025

Ausgabe Nr. 755, 28.04.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Intel-Anleger mussten am Freitag erneut herbe Verluste hinnehmen, die Aktie fiel an der NASDAQ um 6,70 Prozent auf 20,05 US-Dollar. Trotz besser als die ursprünglich erwarteten Quartalszahlen enttäuschte der Ausblick, was Analysten auf anhaltende konjunkturelle Unsicherheit zurückführen. Der neue Konzernchef Lip-Bu Tan kündigte Stellenabbau und "schmerzhafte Entscheidungen" an, um den Konzern neu auszurichten. Intel leidet weiterhin unter dem zunehmenden Konkurrenzdruck, insbesondere durch NVIDIA im Bereich Künstliche Intelligenz, sowie im klassischen Geschäft mit PC-Prozessoren. Seit Jahresanfang liegt die Aktie leicht im Minus - nach einem Kursverlust von 60 Prozent im Vorjahr. Wenige News nur stehen heute auf dem Programm: um 15:00 Uhr spricht EZB-Vizepräsident De Guindos, und um 18:00 Uhr folgt eine Rede des Bundesbank-Mitglieds Mauderer. Wie beim letzten Mal ging es erneut um vier Punkte mit dem Fear-and-Greed-Index hoch. Damit befindet sich der Sentiment-Indikator auf dem Wert 35 im mittleren Bereich der Angst. Die Wall Street beendete den letzten Handelstag uneinheitlich, die europäischen Indizes mit Gewinnen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Am Freitag fand der deutsche Aktienindex sein Tagestief schon um 9:30 Uhr, was ein gutes Zeichen ist. Ebenso positiv zu werten wie der Kurssprung zur XETRA-Eröffnung in Höhe von 146,00 Punkten bzw. 0,66 Prozent. Nach dem Tief folgte das Hoch auf 22.318,36 Punkten. Eine kleine Tages-Range mit einer seitwärts-gerichteten Entwicklung nach rechts generierte ein kleines grünes Doji mit einem Tagesgewinn von 177,94 Punkten bzw. mit einem Plus von 0,81 Prozent beim Schlusskurs von 22.242,45 Zählern.

Der ADL-Indikator zählte 28 Aktien im Guthaben, elf im Verlust sowie ein Unentschieden. Damit ging es mit ihm einen erneuten Schritt nach oben. Am letzten Handelstag zählte MTU Aero Engines mit einem Kursanstieg von 4,64 Prozent auf 291,10 Euro zu den größten Gewinnern im DAX. Ebenfalls stark zeigte sich Brenntag, deren Aktien um 4,49 Prozent auf 58,24 Euro zulegten. Heidelberg Materials komplettierte die Spitzengruppe mit einem Plus von 3,78 Prozent auf 172,75 Euro.

Weiter stark im Momentum befindet sich der MACD, der mit seiner Aufwärtsbewegung den Kurs unterstützt.

"Keine klare Ausrichtung" ist die Bedeutung der Tageskerze vom Freitag. Ob es hier zu einer Korrektur in Richtung Süden kommt, werden wir mit der Eröffnung erfahren, doch ist bei einem Doji an dieser Stelle im Chart damit zu rechnen. Klassisch könnte dieser auch einen Rücklauf auf die 100-Tage-Linie einleiten.

Vorbörslich befindet sich der DAX im Bereich von 22.250/22.300 Punkten, und damit im leichten Plus gegenüber dem XETRA-Schlusskurs, jedoch deutlich unterhalb des letzten Preises vom späten Freitagabend an der LS Exchange bei 22.368 Zählern.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.