Ausgabe Nr. 756, 29.04.2025
TRADERS´ Briefing
Liebe Leserinnen und Leser,
im künftigen Kanzleramt von Friedrich Merz übernehmen Jörg Semmler als Staatssekretär und Kanzleramtskoordinator sowie Diplomat Günter Sautter die Leitung der außenpolitischen Abteilung, während BND-Vizepräsident Philipp Wolff die Nachrichtendienstkoordination verantwortet; Jacob Schrot wird Kanzlerbüro-Chef und Leiter des neuen Nationalen Sicherheitsrats, Michael Clauß steuert die Europapolitik, Levin Holle berät Wirtschafts-, Finanz- und Klimafragen und Christian Diehr übernimmt die Zentralabteilung für Innen- und Rechtspolitik. Karsten Wildberger, promovierter Physiker und seit 2021 CEO von Ceconomy, wird Digitalminister im Kabinett von Friedrich Merz. In einem Podcast bekannte der 55-Jährige: "Ich hasse Stillstand, ich brauche Action." Wildberger, der als Sanierer gilt und Digitalisierung praktisch vorantreiben soll, steigerte zuletzt Ceconomys Umsatz auf 22,4 Milliarden Euro. Er kennt Merz seit 2017 aus dem CDU-Wirtschaftsrat. Die CDU spricht von einem "Coup". Wildberger kündigte an, Funklöcher zu beseitigen, Faxgeräte abzuschaffen und Hightech "Made in Germany" neu zu beleben. Er verlässt dafür sein Spitzengehalt von 2,8 Millionen Euro pro Jahr. Um 08:00 Uhr wird das deutsche GfK Konsumklima für Mai veröffentlicht, ab 11:00 Uhr spricht BoE-Vizegouverneur Woods in Großbritannien, während parallel in der Eurozone Daten zur Geldmenge M3 sowie Kredite an Nicht-Finanzunternehmen erscheinen. Um 11:40 Uhr folgt eine Rede von MPC-Mitglied Ramsden, anschließend um 12:00 Uhr werden in der Eurozone Ergebnisse der Unternehmer- und Verbraucherumfrage, Geschäftsklima sowie Inflationserwartungen publiziert. Ab 14:30 Uhr stehen in den Vereinigten Staaten die Warenhandelsbilanz, Einzelhandelsbestände und Großhandelslagerbestände auf dem Programm. Um 15:00 Uhr folgen diverse Immobilienmarkt-Indikatoren, ehe um 16:00 Uhr das US-Verbrauchervertrauen und die JOLTS Stellenangebote veröffentlicht werden, gefolgt von regionalen Fed-Daten aus Atlanta und Dallas um 16:30 Uhr. Der Fear-and-Greed-Indikator stieg um einen Punkt auf 36 Zähler im Bereich der Angst an. Wall Street und europäische Indizes schlossen am Montag uneinheitlich mit überwiegend leichten Ergebnissen.
Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.
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Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt
Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index
Technische Kurzanalyse
Der Deutsche Aktienindex brachte zum Wochenstart ein Plus mit: 97,44 Punkte, die einem Wert von 0,44 Prozent entsprachen. Es lag keine eindeutige Handelsrichtung neben dem Aufstieg auf das ´Tageshoch um 11:50 Uhr, sowie dem negativen Trend über den restlichen Nachmittag, vor. Zum Handelsschluss standen 22.271,67 Zähler auf der Uhr, und damit ein realisiertes Plus von 29,22 Punkten bzw. ein Gewinn von 0,13 Prozent.
Mit 23 Gewinner-Titeln hatten die Bullen beim ADL-Indikator die Nase vorn, was einen weiteren Aufstieg bedeutete. Im DAX war Airbus am gestrigen Handelstag der stärkste Wert: Die Aktie legte um 2,63 Prozent auf 144,34 Euro zu. Am schwächsten zeigte sich Rheinmetall, die wir weiter oben schon besprachen, und deren Kurs um 3,39 Prozent auf 1.339,50 Euro fiel.
Der MACD steht bislang stabil auf den Charts der Trader und Anleger, doch dürfte sich bald ein Nachlassen zeigen, sollte es beim Kurs nicht wieder zu echten Impulsen kommen.
Die gestrige kleine rote Tageskerze deutet auf eine mögliche Korrektur hin. "Die Luft ist raus - ich geh nach Haus", könnte somit ihre Intention sein. Wobei hier ein typisches Szenario wäre, bis zur 100-Tage-Durchschnittslinie zu korrigieren, um dann von dort aus einen stabilen Aufwärtsbewegungsarm hinzulegen. Sehen wir heute den Beginn dieser Entwicklung?
Zur frühen vorbörslichen Stunde befindet sich der DAX auf dem Level von 22.400 Punkten, und damit deutlich oberhalb des gestrigen letzten Kurses an der XETRA, wie auch an der LS Exchange.
Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.
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Aktuelle Handelschancen per Kursmuster
Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.
Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.
Möglicher Handelsansatz:
a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.
b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.
Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.
Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.
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Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.
Möglicher Handelsansatz:
a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.
b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.
Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.
Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.
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Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.
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Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:
1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen
Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).
Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.
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