TRADERS´ Briefing - Nr. 0757 - 30.04.2025

Ausgabe Nr. 757, 30.04.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Donald Trump feierte 100 Tage seiner zweiten Amtszeit mit einer mitreißenden Kundgebung in Michigan. Dabei erklärte er die Ära der "Wokeness" für beendet, pries die drastische Reduktion illegaler Einwanderung und lobte seine Zollpolitik als Schutzmaßnahme für die US-Industrie. Mit markigen Sprüchen griff er Demokraten, Biden, Medien und internationale Organisationen an und versprach ein "goldenes Zeitalter". Seine Maßnahmen gegen Inflation, für Kohle, Öl und patriotische Werte präsentierte er als Nachweise seines Erfolgs. Trumps Auftreten war geprägt von Selbstbewusstsein und der Inszenierung als Kämpfer für sein Volk. Stefan Kornelius (59), langjähriger SZ-Politikchef und außenpolitischer Experte, wird Regierungssprecher im künftigen Kabinett Merz. Er folgt auf Steffen Hebestreit (52). Die Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler ist für heute angesetzt. Forsa-Umfrage: AfD baut Vorsprung aus und liegt mit 26?Prozent vor CDU/CSU (24?Prozent). Merz verliert weiter an Rückhalt - trotz Ministervorstellung. SPD rutscht auf 14?Prozent, Grüne und Linke leicht im Plus. FDP (drei?Prozent) und BSW (vier Prozent) befinden sich beide unter der Fünf-Prozent-Hürde. Um 08:00 Uhr werden der Importpreisindex und die Einzelhandelsumsätze Deutschlands für März veröffentlicht. Um 09:55 Uhr folgt die Arbeitslosenquote Deutschlands. Um 10:00 Uhr erscheint das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands für das erste Quartal. Ab 13:00 Uhr folgen Nachrichten aus den USA, darunter die MBA Hypothekenmarktindizes und Refinanzierungsdaten. Ab 14:00 Uhr werden der Verbraucherpreisindex und der Harmonisierte Verbraucherpreisindex Deutschlands veröffentlicht, gefolgt von der ADP-Beschäftigungsänderung um 14:15 Uhr. Ab 14:30 Uhr kommen BIP-Preise sowie reale Konsumausgaben in den USA. Um 15:00 Uhr folgt der Dallas Fed PCE Preisindex für März, während um 16:00 Uhr das persönliche Einkommen und die Ausgaben in den USA für März bekanntgegeben werden. Um zwei Punkte ging es mit dem Fear-and-Greed-Indikator hoch, der damit auf dem Wert von 38 im Bereich der Angst steht. Wall Street und europäische Indizes schlossen am Dienstag mit Gewinnen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex legte, um es auf den Punkt zu bringen, gestern erneut einen wenig aussagekräftigen Range-Tag aufs Parkett: wenig Spannweite bei Generierung eines dicken kleinen grünen Dojis. Von seiner Struktur her also ein sogenannter Seitwärtsmarkt. Das morgendliche positive Gap in Höhe von 105,50 Punkten kam dem DAX zugute. Zum Handelsschluss standen 22.425,83 Zähler auf den Charts, was bedeutet, einen Tagesgewinn von 154,16 Punkten bzw. 0,69 Prozent zu zählen.

Sechzig Prozent aller Einzel-Titel notierten am Dienstagabend mit Gewinnen, was den ADL-Indikator weiter ansteigen ließ. Rheinmetall verzeichnete einen deutlichen Kursanstieg von 8,51 Prozent und erreichte einen Preis von 1.453,50 Euro. Auch die Deutsche Bank konnte am gleichen Tag einen Anstieg von 5,04 Prozent verzeichnen, wobei der Kurs auf 23,545 Euro stieg. Die Commerzbank folgte mit einem Kurszuwachs von 3,98 Prozent, der die Aktie auf einen Preis von 24,02 Euro ansteigen ließ.

Der MACD bewahrt sich sein Momentum bislang recht ordentlich in Richtung oberen Rand des Histogramms.

Mit seiner Tageskerze vom Dienstag zeigte der DAX keine Korrektur an, sondern ganz im Gegenteil einen weiteren, wenn auch nur relativ leichten Aufstieg gegenüber dem Vortag. Warten die Anleger auf die heutige Kanzlerabstimmung im Bundestag, oder stecken andere Hemmnisse im verhaltenen Index? Wir dürfen sicherlich gespannt sein, wie sich seine Entwicklung im Laufe des Tages darstellen wird.

Vorbörslich befindet sich der DAX-Kurs zur Stunde im Bereich von 22.470/22.490 Punkten, was ein Guthaben gegenüber dem XETRA-Schlusskurs ausmacht, gleichzeitig einen Nachteil auf den nächtlichen letzten Preis auf 22.517 Punkten an der LS Exchange bedeutet.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.