TRADERS´ Briefing - Nr. 0758 - 02.05.2025

Ausgabe Nr. 758, 02.05.2025

TRADERS´ Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

nach 102 Tagen im Amt entlässt Donald Trump seinen Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz - offiziell bestätigt ist dies noch nicht. Waltz hatte versehentlich einen Journalisten in eine geheime Chatgruppe aufgenommen, in der hochrangige Regierungsvertreter wie Vizepräsident Vance und Verteidigungsminister Hegseth militärische Details diskutierten. Bereits zuvor war Waltz intern umstritten, da er sich für härtere Maßnahmen gegen den Iran und stärkere Unterstützung der Ukraine aussprach - entgegen Trumps Kurs. Trotz anfänglicher Rückendeckung nannte Trump den Vorfall später einen "Ausrutscher". Als möglicher Nachfolger gilt Steve Witkoff, ein erfahrener Trump-Vertrauter in außenpolitischen Fragen. Auch Waltz' Stellvertreter Alex Wong verliert seinen Posten. Ab 9:55 Uhr stehen heute mehrere gewichtige Termine an: Zunächst wird der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland veröffentlicht, gefolgt um 10:00 Uhr vom Monatsbericht der EZB sowie dem gesamteuropäischen Einkaufsmanagerindex; um 11:00 Uhr folgt dann ein ganzer Block an Inflationsdaten der Eurozone inklusive Verbraucherpreisindex, Kernrate sowie der Arbeitslosenquote, bevor ab 14:30 Uhr in den USA eine Vielzahl von Arbeitsmarktdaten wie die Beschäftigungsentwicklung, Löhne und Arbeitslosenquote erwartet werden - gefolgt um 16:00 Uhr von wichtigen Zahlen zu Auftragseingängen. Weiter hoch ging es mit dem Fear-and-Greed-Indikator, der vor dem Feiertag noch im Bereich der Angst stand, nun jedoch mit 47 Punkten die neurale Zone erreicht hat. Die Wall Street beendete den gestrigen Handelstag uneinheitlich.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Am Mittwochmorgen konnte der Deutsche Aktienindex ein Guthaben von 94,66 Punkten bzw. einen Kurssprung in Höhe von 0,42 Prozent für sich verbuchen. Davon abgesehen ging es den weiteren Vormittag und Mittag seitwärts, bis der Kurs ab 13:45 Uhr dann stärker nach unten wegbrach. Auf dem Tiefpunkt um 15:55 Uhr bei 22.235,74 Punkten angekommen, drehte der Preis wieder nach oben und sammelte Gewinne ein. Zum Handelsschluss konnten 22.496,98 Zähler notiert werden, und damit ein Plus von 71,15 Punkten bzw. ein Guthaben von 0,32 Prozent.

Der ADL-Indikator stieg erneut nach oben, was den 24 Gewinn-Aktien bei lediglich 16 Verlierer-Titeln geschuldet war. Am 30. April 2025 zählten hierbei Zalando, Adidas und die Commerzbank zu den schwächsten Werten im DAX. Zalando verlor mit einem Schlusskurs von 31,97 Euro am deutlichsten und büßte 5,22 Prozent ein. Adidas gab um 4,13 Prozent nach und schloss bei 201,70 Euro. Die Commerzbank beendete den Handelstag mit einem Minus von 3,33 Prozent auf 23,22 Euro.

Gibt es eine Veränderung beim MACD? Nur die, dass dieser weiter angestiegen ist, ebenso seine Signallinie. Ansonsten gleicht das Bild dem der letzten Überprüfung.

Der Handelstag ging als sogenannter Outside-Day zu Ende. Die Tageskerze ist ein Doji, bei dem der schmale Körper etwas nach oben versetzt ist, was darauf hinweisen kann, dass Kurse oberhalb leicht wahrscheinlicher sind bzw. werden als unterhalb der Candlestick. Doch kommt es bei diesem Szenario vor allem auf die Eröffnung selbst an.

Und hier sieht es vorbörslich bislang so aus, dass sich der frühe Kurs des DAX im Bereich von 22.800 Punkten zeigt. Das ist ein Level weit oberhalb des letzten Schlusskurses vor rund eineinhalb Tagen.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.